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Gedenkseite für Guido Siegfried Matthiae
Guido´s Urne wurde in der Waldbegräbnisstätte Stein-Bockenheim am 5. Juli 2014 beigesetzt. Eine stattliche Douglasie ist ein letzter Platz. Baum 218
Am 21.02.2014 ist die kleine Jack-Russell-Hündin "Thelma" Guido gefolgt. Sie war knapp 15 Jahre alt und über die ganze Zeit seine beste Freundin...
Selma und Guidos Familie danken euch allen, die mit ihrem Besuch der Trauerzeremonie am 30.12.2013 gezeigt haben, wie wertvoll Guido für euch alle war. Wir danken auch für die vielen tröstenden Worte, eure Anteilnahme und auch Geldspenden.
Nachruf:
Guido Siegfried Matthiae wurde am 01. Juni 1966 in Bad Kreuznach im Diakonie-Krankenhaus geboren und starb am 25. Dezember 2013 mit 47 Jahren auf dem gleichen Gelände im Eugenie-Michels-Hospiz in Bad Kreuznach. Somit schließt sich ein Kreis in seinem Leben.
Guido hinterlässt einen Sohn, der im November, also schon während seiner Krankheit, 20 Jahre alt wurde.
Guido wurde als zweites von vier Kindern geboren. Schon früh ist er als kleiner Revoluzzer wahrgenommen worden. Er konnte sich schwer unterordnen und suchte sich schon früh seinen eigenen Weg. Nach seiner Kindergartenzeit in Langenlonsheim ist er 1972 mit seinen Eltern in ihr neu gebautes Haus nach Planig gezogen und wurde dort in die Grundschule eingeschult. Von 1976 bis 1981 besuchte er die damalige Hauptschule Nord in Bad Kreuznach. Nach der Schule begann er eine Lehre als Elektriker, die er Anfang 1986 abgeschlossen hatte. Er arbeitete dann als Geselle in verschiedenen Unternehmen bis er sich in den 1990er Jahren selbständig machte. Er übernahm dann Jobs als Messebauer, später als Trockenbauer und auch wieder in seinem eigentlichen Beruf als Elektriker. Irgendwann kam er auf die Idee selbst hochwertiges Eis herzustellen und mit einem Eiswagen auf der Straße und bei Events zu verkaufen. Nach seinen ersten Erfahrungen reifte dann der Gedanke an einen eigenen Eissalon. Seinen größten Traum erfüllte er sich dann am 7. Juli 2013 als in Bad Kreuznach in einem der berühmten Brückenhäuser. Die Renner waren veganes Eis und sein Holunderblüteneis, für das er selbst die Blüten sammelte und die Basis dafür herstellte. Was er am Eisverkaufen toll fand war, dass er in glückliche Gesichter schauen konnte.
Leider war sein Laden doch etwas abseits der Laufwege der potentiellen Kundschaft und musste den Laden dann doch wieder schliessen.
Guido hatte als Schüler auch mit dem Sport begonnen. Sein Talent als Fussballer bei der TSG Planig hielt sich leider in Grenzen, das war nicht sein Ding. Nach nur einem einzigen Spiel, sogar in einer Mannschaft mit seinem Bruder zusammen, hängte er die Schuhe wieder an den Nagel. Vielleicht lagen sie auch nur in irgendeiner Ecke. Leider lief während des Fussball-Trainings im Fernsehen zu dieser Zeit "Schweinchen Dick". Er hat schon früh Prioritäten gesetzt, so dass an ein geregeltes Training keine Zeit verschwendet wurde. Er fand dann noch als Schüler zum Boxen, da einige seiner Freunde in einem Boxclub in Bad Kreuznach dort recht erfolgreich waren. Da hat er eisern trainiert. Sein Weg führte in aber dann vom Boxen weg zum Ringen. Mit ungefähr 17 Jahren hat er angefangen und Ende der 80er Jahre ist er mit dem LSC Langenlonsheim von der untersten Klasse bis in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Dort ist er als immer als "Tier" aufgefallen. Er hat bissige Kämpfe abgeliefert. Seinen größten Erfolg hatte er als er dem ehemaligen Weltklasseringer Karl-Heinz Helbing ein Remis abkämpfte. Darauf war er sehr stolz.
Später betätigte er sich als Bogenschütze. Ein Sport, den er gemeinsam mit seinem Sohn ausüben konnte.
Guido ist nie als Tänzer aufgefallen. In der Zeit, als viele Jugendliche sich noch einen Schliff in der Tanzschule abholen konnten, war ihm das alles zuwider. Erst spät lernte er Salsa und wurde zu einem ehrgeizigen und fantastischen Tänzer. Er war in seiner Salsa-Clique sehr beliebt. Beim Salsa lernte er auch seine große Liebe Selma kennen. Eine großartige Frau, die ihm in der schwersten Zeit seiner Krebserkrankung bis zum letzten Atemzug Tag und Nacht zur Seite gestanden hat.
Neben der Schule ist er wie alle Jugendlichen dieser Zeit mit seinem Hercules-Mofa und später einer 50er Hercules unterwegs gewesen. Er fiel auch als "Bosseler" auf. Er konnte die Maschinen selbst reparieren und konnte auch seinen Freunden hier helfen. Und kaputt war immer irgendwas. Seine Maschine war damals sein größter Stolz. Nach einem schweren Unfall, als er glücklicherweise nur leicht verletzt wurde, musste die Hercules komplett zerlegt, der Rahmen gerichtet und neu aufgebaut werden. Den Neuaufbau erledigte er selbst und die Maschine stand danach wie neu wieder im Hof. Auf diese Leistung war er sehr stolz.
Guido liebte Hunde. Seinen ersten Hund, "Blitz" getauft, einen kleinen Schäferhund bekam er mit 12 Jahren. Das war in dieser Zeit sein bester Freund. Später bekam er eine Staffordshire Bullterrier-Hündin. „Terrie“ war kinderlieb, zahm und überall dabei. Auch auf seinen vielen Baustellenaufenthalten war sie seine Begleiterin. Sie wurde nach 13 Jahren eingeschläfert, was ihm einen Riesenverlust bedeutet hat. Am Schluss hatte er mit Thelma eine Jack-Russell-Hündin, die ihn auch vermisst.
Guido lebte in seiner ausgebauten Scheune im ehemaligen landwirtschaftlichen Hof unserer Großmutter in Planig. Er hatte sich dort ein Kleinod geschaffen, jenseits jeder Norm. Dort konnte der Naturbursche seinen Garten an dem Appelbach nutzen und von seinem arbeitsreichen Leben ausspannen.
Die letzten Wochen seines Lebens verbrachte er im Eugenie-Michels-Hospiz in Bad Kreuznach. Ein großer Dank gilt hier allen Pflegern und ehrenamtlichen Mitarbeitern für ihre wichtige Arbeit. Er konnte hier, solange er konnte, sein Essen selbst zubereiten, Freunde empfangen und sich auf den Abschied vorbereiten. Angst vor dem Tod hatte er nicht, nur vorm Sterben, dem Leiden. Dies wurde ihm nicht ganz erspart, denn die letzten Tage waren sehr schmerzvoll. Vielen Medikamente, der er anfangs noch ablehnte, haben ihm aber dann doch geholfen.
Guido hat sehr zu schaffen gemacht hat, dass seine Lieben durch seine Krankheit und seinen bevorstehenden Tod sehr leiden werden.
Er ist voller Liebe seiner Freundin, seiner Eltern, seinem Bruder und seiner Schwester, seiner Schwägerin, seinem Freund Dirk und vor allem seiner zahlreichen weiteren Freunde in großer Würde gegangen. Er ist bei offenem Fenster mit Blick ins Freie, so wollte er es immer, völlig ruhig eingeschlafen. Er wollte mit dem Wind gehen, wie ein alter Indianer aus einem seiner Lieblingsfilme. Es war sehr stürmisch in dieser Nacht.
Guido, wo immer du jetzt bist, du kannst dir der Liebe deiner Familie und deiner Freunde sicher sein.
Es ist sehr schwer für alle dich gehen zu lassen. Es war sehr schön, dich gekannt zu haben.
Seine letzte Ruhe findet er in der Waldbegräbnisstätte Stein-Bockenheim. In Stein-Bockenheim verbrachten wir bei unserer Tante sehr viel Zeit in unserer Kindheit. Eine sehr glückliche und schöne Zeit. Selten wollte er wieder heim zu seiner Familie.
Dein Bruder Olaf