Günter Kießling
Am 28. August 2009 ist der frühere Bundeswehr General Dr. Günter Kießling verstorben. Der Vier-Sterne-General starb, laut Aussage des Verteidigungsministeriums in Berlin, im Alter von 83 Jahren in Rendsburg, Schleswig-Holstein, was einen Report des Deutschlandfunks zeitnah bestätigte.
Im Jahre 1983 hatte der damalige CDU-Verteidigungsminister Manfred Wörner Kießling angeblicher Homosexualität verdächtigt und diesen vorzeitig pensioniert. Da diese Beschuldigungen allerdings nicht nachgewiesen werden konnten, konnte Kießling sein Amt schon bald wieder aufnehmen. Allerdings verließ er kurz darauf die Partei selbst aus freien Stücken und lebte seitdem ohne Amt in Rendsburg.
Franz Josef Jung von der CDU achtete Kießling als einen der hochgradigsten Offiziere der Bundeswehr. Sein militärischer Werdegang brachte Kießling eine Menge Ansehen im In- und Ausland ein. Auch nach seinem Ausscheiden begleitete er die Bundeswehr weiterhin als hoch geschätzter Gesprächspartner und Ratgeber. Kießling sei ein ehrenhafter Soldat gewesen, der viel für sein Vaterland getan hatte und den Deutschland als eine wichtige Persönlichkeit so schnell nicht wieder vergessen wird, so Franz Josef Jung.
Kießling diente im Zweiten Weltkrieg an der Ostfront als Leutnant der Infanterie. Sein Abitur erhielt er auf dem zweiten Bildungsweg und studierte anschließend Wirtschaftswissenschaften. Am Ende seines Studiums erhielt er eine Promotion. Bevor er ein festes Mitglied der Bundeswehr wurde, arbeitete er für den Bundesgrenzschutz. Im Jahre 1971 wurde er mit 46 der jüngste General der Bundeswehr. Bevor er entlassen wurde, arbeitete er als Befehlshaber der NATO-Landstreitkräfte und Stellvertreter des obersten alliierten Befehlshabers Europa.