Gisela
Hempfling

Gedenkseite für Gisela Hempfling

Gisela Hempfling wurde im Frühling am 31. Mai 1946 in Bonbaden geboren und starb am 16. Juli 2015 mit 69 Jahren in Jena. Sie wurde im Tierkreiszeichen Zwillinge geboren.

Mögen Frieden und Trost über dieser Stunde stehen!
Wir sind zusammengekommen, um Abschied zu nehmen von einem lieben Menschen aus unsere Mitte, von Gisela Hempfling.
Wir wollen bedenken, wie wir das ertragen können. Wir fragen nach Zuversicht und Hoffnung für unser Leben

Erich Friedrich Gedicht

Bevor ich sterbe
Noch einmal sprechen
von der Wärme des Lebens
damit doch einige wissen:
Es ist nicht warm
aber es könnte warm sein.
Bevor ich sterbe
noch einmal sprechen
von Liebe
damit doch einige sagen:
Das gab es
das muss es geben.
Noch einmal sprechen
vom Glück der Hoffnung auf Glück
damit doch einige fragen:
Was War das
Wann kommt es wieder?

Liebe Kinder und liebe Enkelkinder, liebe Geschwister, liebe
Angehörige, Verwandte und Freunde, verehrte Trauergäste,
Sie haben sich heute hier versammelt, weil Sie den letzten
Abschied nehmen müssen von Gisela Hempfling, Ihrer guten
Mutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Freundin, die
nach schwerer Krankheit und doch unerwartet plötzlich zu Ihrer
ewigen Ruhe entschlafen ist. Damit hat sich das Dasein einer Frau
vollendet, die als fürsorgliche Mutter ihrer Kinder und als
liebevolle Oma ihrer Enkel immer für das Wohlergehen ihrer
Lieben gesorgt hat. Daneben hat sie mit Ihrer Berufsarbeit als
Optik-Facharbeiterin in einem großen Betrieb dieser Stadt zum
Nutzen ihrer Mitmenschen und unseren Gesellschafft gewirkt.

Das Leben Ihrer lieben Mutter der Familie verlief mit Höhen und
Tiefen, und manchmal brachten die Abschwünge besonders
schwere Lasten für sie mit sich. So lagen die Last der Erziehung
von fünf Kindern vor allem auf ihren Schultern. Als sich die
Eheleuten trennten, war sie alle noch nicht erwachsen, und nun
hatte sie ganz allein dafür zu sorgen, dass sie etwas werden und
einen guten Weg in ihre eigenes Leben finden konnten. Und als sie
endlich aufatmend sagend konnte: Das ist geschafft - da stellten
sich erste Krankheitsbedrohungen ein, mit denen sie tapfer
gekämpft hat. Mehrere Herzinfarkte musste sie z.B. hinnehmen.
Denn das war das Bewundernswerte an Ihr: Sie war eine
Kämpferin und stand immer wieder auf, wenn sie umgeworfen
wurde. Mit ihrem lebenslustigen und stolzen Wesen
konnte Sie immer wieder Ihrer kleinen Siege davontragen. Doch
dann wurde es noch schwieriger, als sie von Erkrankungen an
inneren Organen betroffen war. Und die entsprechenden
Operationen und folgenden Therapie schädigten wieder andere
Teile des Körpers. In letzter Zeit musste sie z.B. dreimal
wöchentlich zur Nierenwäsche gehen. Zum Glück hatte sie nicht
nur ihren Sohn Andreas in der Nähe, sondern hatte auch
hilfsbereite und zuverlässige helfende Pflegerinnen in der
Nachbarschaft, die sie nicht allein ließen. So bewältigte sie tapfer
und ohne klagen, wozu sie von ihren gesundheitlichen
Problemen herausgefordert wurde. Bis sie vor kurzem wieder
einmal zur Dialyse gebracht wurde - und hier nahm sie der Tod an
der Hand und führte sie in jenes Land, in dem es keine Schmerzen,
kein Leid, sondern nur noch ewige Ruhe gibt. Sie liebe Kinder,
waren erschrocken über diesen schnellen Heimgang, aber
andererseits dürfen Sie sich auch sagen, dass ihr vielleicht ein
längeres Siechtum erspart worden ist.

Heute verspüren Sie, liebe Angehörige, das Herzensbedürfnis, der
Heimgegangenen einen ehrenden Abschied zu bereiten und Dank
zu sagen für ihr Leben. In einer liebevollen Erinnerung soll
bewahrt bleiben, was Ihnen die Mutter, die Oma und die
Schwester bedeutet hat.

Bevor wir den Abschiedsdank für die Verstorbene sprechen,
wollen wir noch einmal an ihr Wesen und ihr Wirken erinnern und
ihren Lebensweg in Gedanken nachgehen.

Geboren wurde Gisela am 31. Mai 1946 im hessischen Bonbaden
bei Braunfels als eines von zahlreichen Kindern in der Familie
von Helga Schüttler und Ehemann Walter Swiatek, Vor Ihr waren
ihren Geschwister Karlheinz, Hansjürgen und Elke zu Welt
gekommen, von denen Elke bereits verstorben ist. Nach einer
zweiten Heirat der Mutter folgten die Geburten ihrer
Halbgeschwister Petra und Bettina. Gleich ihnen wuchs sie in
diesem hessischen Ort auf. Nach den frühen Kindheitsjahren
besuchte sie die dortige Grundschule. Nachdem sie ihre Schulzeit
abgeschlossen hatte, lernte sie als Sechzehnjährige Gerd
Hempfling, einen jungen Mann aus Jena kennen, mit dem
zusammen sie seit 1962 in die DDR übersiedelte. Nach dem sich ein
erstes Kind angemeldet hatte, heirateten sie. Es war der Sohn Uwe,
den sie 1962 zur Welt brachte. In relativ kurzen Abständen folgten
in den nächsten Jahren die Geburten von vier weiteren Kindern.
Im Jahre 1964 wurden sie mit der Geburt Ihrer Tochter Dagmar
erfreut. Ein Jahr darauf, 1965, wurde den Eheleuten ihr Sohn
Andreas geschenkt. Wieder ein Jahr später, 1966, folgte die
Geburt von Sohn Mike, und als jüngstes der Kinder erblickt 1968
Sohn Axel das Licht der Welt. Eine weitere Geburt von Elvira Hempfling
1970 sollte das Glück der Eheleute besiegeln. Jedoch verstarb sie nach
einen Jahr unerwartet. Dem Heranwachsen und
Großwerden aller ihrer Kinder galten die Liebe der Mutter und
zeitweise die Fürsorge des Vaters. Als die Kinder schon etwas
größer waren, fand Gisela eine Halbtagsbeschäftigung beim
Kombinat VEB Carl Zeiss, wo sie für eine Tätigkeit als
Optik-Wischerin qualifiziert wurde. Hier bestand ihre Arbeit im
polieren von Oberflächen hochfeiner optischer Linsen. Damit
gewann sie auch eine gewisse wirtschaftliche Selbstständigkeit.
Im Urlaub zu vereisen - das blieb damals ein Traum, wenn man
fünf Kinder zu versorgen hatte. Ein einziges Mal war sie mit
ihrem Mann nach Wismar gereist. Bald endete auch diese
Beziehung, denn ihr Mann verließ sie ende der siebziger Jahre.

Das größte Vergnügen für Gisela war ihre Freude am Garten
vor dem Haus. Hier konnte sie Nützliches und Schönes anbauen
und sich daran erfreuen, was dort grünt und blüht. Freilich haben
die Jungen ihr dabei helfen müssen.

Apropos Jungen - was ist eigentlich aus den Kindern von Gisela
geworden? Außer von Andreas hat sie von allen Jungen sowie dem
Mädchen Enkelkinder bekommen. Von Sohn Uwe wurde sie mit
den Enkeln David und Jenny erfreut. Tochter Dagmar und ihr
Ehemann Bern schenkten Ihr die Enkelkinder Christian und Nicole.
Von Sohn Mike und seiner Ehefrau Ilona wurden ihr die
Enkeltöchter Loreen und Monique beschert, die Schwiegertochter
Ilona mit in die Ehe brachte. Auch Sohn Axel und seiner
Ehefrau Anett wurde Mutter Gisela zweimal mit Enkeln
beglückt: Mit Enkelin Nadine, die Annett mitbrachte, sowie mit
Enkel Paul. Alle ihrer Enkel hat sie gleich gern gehabt und hat
ihnen manches Gute getan - immer darauf bedacht, keinen zu
benachteiligen. Natürlich hat sie sich am meisten gefreut, wenn sie
sie selber einmal in die Arme schließen konnte. Solche
Gelegenheiten waren meist die Feier der Geburtstage, aber auch
solche Höhepunkte wie Silvester. Da wurde so richtig Party
gemacht denn da kam die Frau mit dem fröhlichen Charakter so
richtig in Stimmung. Und sie konnte sogar den Kummer
vergessen, den sie manchmal wegen ihrer gesundheitlichen Lage
spürte. Aber sie war ein Mensch, der nicht seine Lieben mit den
eigenen Schmerzen behelligen wollte. Vieles machte sie mit sich
selber aus, und klagen hörte man sie eigentlich nur sehr selten.

Vielleicht waren es auch diese Eigenschaften, die ihr gute Freunde
und Kameraden einbrachten. In ihrer Freundin Nicole hatte sie
eine Frau, die ihr geholfen hat, wenn sie Hilfe brauchte, und das
wurde ja im letzten Jahr und in der vergangenen Monat immer
nötiger. Auch die gute Anett aus der Nachbarhaus, eine gelernte
Krankenschwester, hat sich intensiv um sie gekümmert. Es war
also neben Sohn Andreas immer jemand in ihrer Nähe, der Ihr
beistand in den Nöten, die der kranke Körper ihr bereitet. Und
bei allem verlor sie nicht ihr Lächeln und ihren Glauben an das
Leben, das sie so sehr liebte, auch wenn sie von ihm hart auf die
Probe gestellt worden ist.

All das ist nun vergangen, dieses Leben mit seinen hellen und
dunklen Seiten ist abgeschlossen, und ihre Gisela kann Ihnen,
liebe Angehörige und Freunde, nur noch in der Erinnerung nahe
sein. Was sie Ihnen bedeute hat für Ihr eigenes Leben, das werden
Sie in Ihren Herzen bewahren. Das Sterbliche werden wir nachher
der Erde des Friedhofs zur ewigen Ruhe anvertrauen. Dort möge
sie in Frieden ruhen!

Heinz Kahlau, Gedicht

Ein Trost
Wenn einer stirbt, ist gut, sich vorzustellen,
dass er gereist sei in ein fremdes Land,
aus dem er nicht mehr vorhat, heimzukommen.
Drum gab er auch beim Abschied nicht die Hand.

Er schreibt auch nicht und sendet keine Grüße.
Er brach mit allem, was mit euch war, ab.
Er machte sich ganz plötzlich auf die Reise
und hinterließ euch deshalb all sein Hab.

Dort, wo es gut ist, wieder fortzulaufen
ist ihm, bei allem Heimweh, doch zu blöd.
Euch ließ er da. Ihr könnt es ihm verübeln.
Es kommt der Tag, an dem ihr ihn versteht.

Dankwort
Bevor wir die Urne von Frau Gisela Hempfling der Erde dieses
Friedhofs anvertrauen, wollen wir der Verstorbenen für Ihr Leben
danken.

Gisela Hempfling, die Angehörigen danken Dir für das, was Du
ihnen bedeutet hast. Sie erinnern sich an alle Liebe, an alle Arbeit,
Mühe und Sorgen, die Du für die Deinen gegeben hast, und an allen
Beistand, der Du Ihnen gewesen bist. Sie verneigen sich in
Dankbarkeit vor Dir .

Hab Dank für Dein Leben und ruhe nun im Frieden!

Wir _ die Nachbarn, die Freunde und Mitbürgern der Verstorbennen
danken Ihr dafür, dass sie Ihre Kraft eingesetzt hat für das Wohl
der Gemeinschaft und dass sie für ihre Lieben da war in schweren
und in schönen Zeiten. Das wollen wir NICHT vergessen.

Nun möge Frau Gisela Hempfling in Frieden ruhen, wenn Ihre Urne auf
diesem Friedhof ihre Ruhestätte findet.


In unseren Herzen lebst du weiter,
Wir werden dich ewig in Erinnerung behalten

Deine Kinder...