Gerhard Smrcek

Gerhard
Smrcek

20.02.1938
Kassel
-
20.03.2013
Palliativstation in Friedberg

stimmungsbild

Gedenkseite für Gerhard Smrcek

Gerhard Smrcek wurde im Winter am 20. Februar 1938 in Kassel geboren und starb am 20. März 2013 mit 75 Jahren in Friedberg. Er wurde im Tierkreiszeichen Fische geboren.

Mein Papa hatte am 26.11.2012 einen schweren Schlaganfall und die Prognosen standen schlecht das er jemals wieder auf die Beine kommen sollte, doch schon nach kurzer Zeit kämpfte er wie ein Löwe um die grundlegenden Dinge, die ein Mensch können muss um ein Minimum an Lebensqualität zu haben - Essen, Toilettengang und Laufen ! Alle das erkämpfte er sich in den folgenden Wochen wieder. Ärzten, Therapeuten und uns Allen aus der Familie blieb der Mund offen stehen und den Ein oder Anderen der Mediziner hat man von einem kleinen Wunder reden hören.Papa wollte einfach nur nach Hause, doch das ging trotz seiner schnellen Besserung nicht mehr, da er alleine lebte und die Sturzgefahr einfach zu groß gewesen wäre. Also einigten wir uns auf eine schicke Senioreneinrichtung, die wir mit Ihm besichtigten und die er wirklich schön fand. Mitte Januar wurde dann ein KontrollMRT in Gießen gemacht, bevor Papa entlassen werden sollte. Man fand einen schon recht großen Tumor in seiner rechten Gehirnhälfte, der bis zu diesem Zeitpunkt von der massiven Blutung in seinem Hirn verdeckt wurde. Sofort ordnete man eine Biopsie an und nach einer Woche bekamen Papa und ich auf dem Gang der Neurochirugie gesagt, das es ein Glioblastom Grad 4 ist ... Grad 4 von 4 Graden. ... Wir sahen uns nur an und ich sah in meines Vater wissende Augen und bekam nur ein "Scheiße " raus und musste heulen.
Tja, die Lebenserwartung lag zwischen 6 und 12 Monaten - genaues konnte man uns nicht sagen, ausser das der Tumor für seinen Schlaganfall verantwortlich war, innerhalb sehr kurzer Zeit gewachsen sein muss und das der Tumor ein fieses Arschloch ist, weil er meinen Vater recht schnell umbringen würde - Wie schnell war uns zu dem Zeitpunkt noch nicht bewusst. Wir bekamen eine Chemo / Strahlenkombi empfohlen um Papa etwas Zeit zu schenken ( Was das für Zeit war wurde uns erst etwas später klar ) ... Ich fragte Papa ob er das wolle ...Ja, natürlich wollte er ein bisschen Zeit ! Also bekam er morgens Temodal und Mittags die Bestrahlung. Nach sehr kurzer Zeit merkte man wie Papa immer schwächer wurde. Er wollte nur noch raus aus der Uniklinik, er hatte Angst, fühlte sich allein mit dem scheiss Krebs und hatte Depressionen... Er war an einem Punkt wo er nie hinwollte. Ich war jeden Tag bei Ihm und immer wenn ich kam lag er auf der Seite in seinem Bett und schaute traurig auf den Boden- -Es war sehr schwer für mich zu ertragen Ihn so zu sehen.
Nach endlosen Tagen durfte er endlich das Krankenhaus verlassen und in diese Senioreneinrichtung die wir mit Ihm ausgesucht haben... er hat sich echt darüber gefreut. am 19.02. kam er da an und hatte ein mit seinen Möbeln eingerichtetes Zimmer. Jeden Tag wurde er von Bad Nauheim nach Giessen zu Bestrahlung gefahren und nachdem er anfangs noch recht agil war und trotz kleinerer Stürze viel herumlief, ging es auf einmal steil bergab mit Ihm. Innerhalb von 10 Tagen lag er nur noch und war am Ende noch nichtmal mehr fähig den Topf zu benutzen. Ich bin jeden Tag mit einem schlechten Gefühl nach Hause gefahren und am 11.03. konnte ich es nicht mehr mit ansehen und hab mir Hilfe beim Palliativteam vom Friedberger Bürgerhospital gesucht. Daraufhin wurde Papa am 12.03. auf die Palliativstation Friedberg gelegt - Das Beste was Ihm am Ende seines Lebens noch passieren konnte. Er ist dort mit solch einem Respekt und einem Maß an Liebe und Würde behandelt worden, wie ich es noch nie in meinem Leben von "fremden" Menschen erlebt habe. Dort war man zu jeder Zeit des Tages und der Nacht für uns da - Auch für uns Angehörige! Papa durfte dort mit mir seine letzen Schlückchen Bier geniessen, wurde gepflegt in Form von PFLEGEN ( berühren, massieren, gut zureden, einfach nur da sein , Wünsche erfüllen )- Er war da Mensch und kein Patient und wir waren dort Menschen und keine Angehörige !
Am 20.03. rief man mich um halb Acht Abends an um mir mitzuteilen, dass Papa sich jetzt auf den Weg machen würde. Ich fuhr mit meiner Schwester Caro hin und kurz nach uns trafen mein Bruder Oli, mein Mann und meine Mutter ein. Ich hatte noch eine halbe Stunde mit meinem Papa in der ich Ihm alles sagte, was ich noch zu sagen hatte, Ihn streichelte und einfach nur seine Hand hielt, dann stand ich auf , ging ums Bett herum , schaute Ihm ns Gesicht ( Er lag mit dem Gesicht zum Fenster ) und sagte Ihm das er jetzt loslassen kann , dann tat er seinen letzten Atemzug und ich weinte ....WIR weinten.
Nachdem wir wieder etwas gefasst waren tranken wir Alle zwei Flaschen Rotwein an seinem Bett - AUF IHN ♥♥♥

Ich vermisse Ihn so unglaublich und unsäglich, aber es ist schön gewesen das ich bis zum Ende bei Ihm sein konnte - Ein Geschenk!

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NACHTRAG:

Wir haben Papa am 15. September 13 in den Pyrinäen zwischen Cataques und Roses, in Spanien, verstreut.
Papa hatte sich von uns gewünscht, das wir Ihn an einem schönen Ort verstreuen, den wir aussuchen sollten. Wir haben uns für diesen Ort entschieden, weil wir früher sehr oft dort in unserem Ferienhaus Urlaub machten und er da immer sehr sehr glücklich war.
Wir fuhren mit seiner Urne von Deutschland aus 15 Stunden mit dem Auto, mein Bruder flog, da er nur drei Tage frei bekam. Nach stundenlangem Suchen nach einer schönen Stelle sind wir fündig geworden - Über den Dächern der Costa Brava mit Blick auf die Costa Brava :-)
Wir tranken Bierchen auf Ihn und verstreuten Ihn auf einem tollen Felsen - Es war wiedererwartend ein sogar recht fröhliches Ereignis und es hat sich absolut "richtig" angefühlt !
Ihm hätte- NEIN, hat !- es sehr gut gefallen ...

FLY HIGH PAPA, ich hab dich so lieb

Geschenk Am 25.08.2016 von Oliver Schmid angelegt.
Geschenk Am 13.12.2015 von Oliver Schmid angelegt.
Geschenk Am 12.07.2015 von Oliver Schmid angelegt.
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