Von Andreas Steinhardt 21.09.2024 um 20:20 Uhr | melden
Zur heutigen Gedenkkerze ein Gedicht, passend zum morgigen Herbstanfang, von Ferdinand von Saar.
Am morgigen Sonntag um 14:43 h MESZ haben wir das diesjährige Herbstäquinoktium, der Herbstpunkt ist erreicht, auf der ganzen Welt findet die zweimal jährliche Tag- und Nachtgleiche statt - mit dem kleinen Unterschied, das auf der Südhalbkugel Frühlingsanfang ist...
Gerda, das passionierte Sommerkind, würde
es zur Kenntnis nehmen, aber bei solch einem erwarten (noch) strahlenden, meteorologischen
Herbstbeginn es schlichtweg ignorieren, das
man nun endgültig dem Sommer Au Revoir
sagen muss und den morgigen Tag noch einmal
in vollen Zügen genießen...
...ich freue mich, dass der Herbst nun endlich auch "offiziell" beginnt, das Herbst- und Winterkind kommt nun auch bald auf seine Kosten...
Herbst
von Ferdinand von Saar
Der du die Wälder färbst,
Sonniger, milder Herbst,
Schöner als Rosenblüh’n
Dünkt mir dein sanftes Glüh’n.
Nimmermehr Sturm und Drang,
Nimmermehr Sehnsuchtsklang;
Leise nur atmest du
Tiefer Erfüllung Ruh’.
Aber vernehmbar auch
Klaget ein scheuer Hauch,
Der durch die Blätter weht:
Dass es zu Ende geht.
Ferdinand Ludwig Adam von Saar, *30. Sept. 1833 in Wien, +24. Juli 1906 in Wien-Döbling, (19. Bezirk)
Von Saar war ein österr. Schriftsteller, Lyriker und Dramatiker.