Von Andreas Steinhardt 12.08.2024 um 22:43 Uhr | melden
Zur Gedenkkerze ein Gedicht von Cäsar Flaischlen.
Heute war ein heißer Augusttag, morgen erwarten uns dann noch einmal ähnliche Temperaturen.
Was mir zuwider ist, hätte Gerda, der Sonnenanbeterin, gut gefallen.
Nun, es gab natürlich auch eine Grenze, wenn das Thermometer sich jenseits der 33° nach oben bewegte, konnte meine Mutter auch einmal sagen: "Puh, jetzt ist es mir doch ein wenig zu heiß im Garten, selbst im Schatten, ich ziehe mich mal zurück ins Haus". Aber dies war eher die Ausnahme...
Bezugnehmend auf die folgenden Verse kann ich nur unterstreichen, das Gerda "die Sonne im Herzen" hatte. Stets lächelnd, gar strahlend, so meisterte sie auch Krisen - wer dies auch inne hat, der/demjenigen kann sicherlich nur wenig aus der Ruhe bringen...
Hab Sonne im Herzen
von Cäsar Flaischlen
Hab Sonne im Herzen,
ob’s stürmt oder schneit,
ob der Himmel voll Wolken,
die Erde voll Streit ...
hab Sonne im Herzen,
dann komme was mag:
Das leuchtet voll Licht dir
den dunkelsten Tag!
Hab ein Lied auf den Lippen
mit fröhlichem Klang,
und macht auch des Alltags
Gedränge dich bang ...
hab ein Lied auf den Lippen,
dann komme was mag:
Das hilft dir verwinden
den einsamsten Tag!
Hab ein Wort auch für andre
in Sorg und in Pein
und sag, was dich selber
so frohgemut lässt sein:
Hab ein Lied auf den Lippen,
verlier nie den Mut,
hab Sonne im Herzen,
und alles wird gut!
Cäsar Otto Hugo Flaischlen, *12. Mai 1864 in Stuttgart, +16. Oktober 1920 im Sanatorium Horreck in Gundelsheim, Landkreis Heilbronn, BW.