Von Andreas Steinhardt 16.06.2024 um 11:56 Uhr | melden
Heute vor 117 Jahren wurde Gerdas Mutter, meine Oma Theresia als dreizehntes (!) und letztes Kind ihrer Eltern im ostpreußischen Wuttrienen (heute Butrynin) geboren, dem letzten Zipfel des Ermlands. Als dreizehntes Kind? Man kann
dies eigentlich kaum glauben...
Was hatte Gerda mit ihrer Mutter gemein? Bei erster Betrachtung sicherlich nicht so viel - beide waren aber sehr herzlich, lebhaft, direkt - Gerda war schillernd, Theresia eher unauffällig.
Meine Mutter ging mit der Zeit - ihre Mutter
konnte sich im Prinzip nie an eine modernere
Zeit gewöhnen.
Man musste Oma Theresia tatsächlich eine Waschmaschine, einen Kühlschrank und ein Telefon aufzwingen - sie lehnte dies immer strikt ab, bis in die 80er Jahre. Sie kühlte Lebensmittel im Keller, wusch mit einem Waschbrett im Stall, rief von einer Telefonzelle an. Ein Fernsehgerät hatte Theresia aber schon in den 70er Jahren - immerhin!
Wie gerne schaue ich zurück auf die Geburtstage meiner Oma Theresia, das Haus und der Garten waren voller Menschen. Theresia buk die besten Kuchen und kreierte die tollsten Torten, ihr schmackhafter Kartoffelsalat mit dicken
Knackern waren ebenfalls ein Schmaus.
Wir konnten bis zur Wende auch immer in Omas Geburtstag hinein feiern, da ja zu der Zeit der 17. Juni ein Feiertag war, Tag der Deutschen Einheit.
Ich werde heute viel an Theresias Geburtstage zurückdenken - und uns heute den leckeren Kartoffelsalat nach Theresias Rezept zubereiten, welchen Gerda auch in gleicher Perfektion kreieren konnte...