Von Andreas Steinhardt 20.03.2024 um 21:43 Uhr | melden
Zur heutigen Gedenkkerze ein Gedicht von Julius Rodenberg, passend zum heutigen Frühlingsanfang. Seit 04:06 Uhr MEZ ist Äquinox (Äquinoktikum, Equinox), der astronomische Frühlingspunkt ist am Himmel erreicht.
Der heutige Tag wäre so ganz nach Gerdas Geschmack gewesen - am Nachmittag erreichte das Thermometer in unserer Region 18° C.
Nun, es wird nicht lange dabei bleiben - die Prognose für die Karwoche fällt ziemlich bescheiden aus...
Im übrigen ist die Schwester meiner Mutter,
92 Jahre alt und körperlich wie geistig fit, ein ähnlicher "Sommerjeck" wie es meine Mutter
war. Auch hohe Temperaturen im Sommer machen ihr gar nichts aus - im Gegenteil!
Letzte Woche besuchte ich meine Tante, heute telefonierte ich mit ihr. Sie besuchte heute unter anderem das Grab meiner Mutter und saß am Nachmittag auf ihrem Balkon, genoss die warmen Sonnenstrahlen und las ein Buch...
...wenn das nicht mal ein schöner Auftakt in den Frühling war!
Frühlingssonne
von Julius Rodenberg
Frühlingssonne tritt mit Funkeln
Aus den Wolken; Merzluft weht,
Tief am Berg, im Wald, dem dunkeln
Und am Strom der Schnee zergeht.
Veilchendüfte, Lerchenschall,
Glanz und Jubel überall.
O wie wonnig,
O wie sonnig,
Wenn der Frühling aufersteht!
Möchte nun ein Vogel werden,
In den Himmel fliegen ein,
Und doch von dem Glanz der Erden
Kann ich gar nicht mich befrein.
O, mein Schatz, so anmuthreich,
Erd und Himmel mir zugleich,
Stern und Sonne,
Qual und Wonne,
Könnt ich nunmehr bei Dir sein!
Julius Rodenberg, eigentlich Julius Levy,
*26. Juni 1831 in Rodenberg, heute LK Schaumburg, Niedersachsen, +11. Juli 1914 in Berlin. Rodenberg war ein deutscher Journalist und Schriftsteller.