Von Andreas Steinhardt 09.03.2024 um 21:16 Uhr | melden
Zur heutigen Gedenkkerze ein Gedicht von Julius Rodenberg.
Nun, den astronomischen Frühlingspunkt erreichen wir erst noch, den meteorologisch-rechnerischen Frühlingsbeginn haben wir schon seit dem 1. März. Wir sind der Jahreszeit um Wochen voraus, so kann man sicherlich auch schon Gedichte über "die Frühlingssonne" lobpreisen.
Gerda würde bei solch einem sonnigen und
milden Märztag, wie er hier im Rheinland heute vorherrschte mit der Sonne um die Wette strahlen, das Gesicht gen Himmel gerichtet, mit einem Lächeln und sicherlich einem Satz auf den Lippen wie "Ach wie wunderbar! Der Frühling ist schon da! Ich bin so froh und glücklich, das die kalten, düsteren Tage vorüber sind!" - Kehrtwenden nie ausgeschlossen...
Frühlingssonne
von Julius Rodenberg
Frühlingssonne tritt mit Funkeln
Aus den Wolken; Merzluft weht,
Tief am Berg, im Wald, dem dunkeln
Und am Strom der Schnee zergeht.
Veilchendüfte, Lerchenschall,
Glanz und Jubel überall.
O wie wonnig,
O wie sonnig,
Wenn der Frühling aufersteht!
Möchte nun ein Vogel werden,
In den Himmel fliegen ein,
Und doch von dem Glanz der Erden
Kann ich gar nicht mich befrein.
O, mein Schatz, so anmuthreich,
Erd und Himmel mir zugleich,
Stern und Sonne,
Qual und Wonne,
Könnt ich nunmehr bei Dir sein!
Julius Rodenberg, eigentlich Julius Levy,
*26. Juni 1831 in Rodenberg, heute LK Schaumburg, Niedersachsen, +11. Juli 1914
in Berlin.
Rodenberg war ein deutscher Journalist und Schriftsteller.