Von Andreas Steinhardt 01.03.2024 um 14:38 Uhr | melden
Zur heutigen Gedenkkerze ein Gedicht, passend zum Märzanfang,
von Johann Wolfgang von Goethe.
Gerda zelebrierte den 1. März wie einen Geburtstag - wie die Geburtsstunde des Frühlings. Im April lebte meine Mutter, das Sommerkind, weiter auf. Der Maifeiertag war für sie "fast schon Sommer" - jetzt konnte nach ihrem Ermessen nicht mehr viel schiefgehen - der Sommer klopfte schon an...aber: es kam oft
wie es kommen musste: Märzschnee und ein kalter April -
folgend ein kühler, durchwachsener Mai...
Was mir ganz recht ist, waren für Gerda nur üble Störfaktoren auf
dem Wege zu ihrem so geliebten Sommer...
März
von Johann Wolfgang von Goethe
Es ist ein Schnee gefallen,
Denn es ist noch nicht Zeit,
Dass von den Blümlein allen,
Dass von den Blümlein allen
Wir werden hoch erfreut.
Der Sonnenblick betrüget
Mit mildem, falschem Schein,
Die Schwalbe selber lüget,
Die Schwalbe selber lüget,
Warum? Sie kommt allein.
Sollt ich mich einzeln freuen,
Wenn auch der Frühling nah?
Doch kommen wir zu zweien,
Doch kommen wir zu zweien,
Gleich ist der Sommer da.
Johann Wolfgang Goethe, ab 1782 von Goethe,
* 28. August 1749 in Frankfurt am Main,
+22. März 1832 in Weimar, Großherzogtum
Sachsen-Weimar-Eisenach.
Goethe war ein deutscher Dichter, Politiker und Naturforscher.
Er gilt als einer der bedeutendsten Schöpfer deutschsprachiger Dichtung.