Von Andreas Steinhardt 21.02.2024 um 13:49 Uhr | melden
Zur heutigen Gedenkkerze ein schönes Gedicht von Annette von Droste-Hülshoff. Sie war eine der Lieblings-DichterInnen Gerdas,
auch ich bin ihren Versen von je her sehr angetan. Ich erinnere
mich gerne an einen Ausflug mit meiner Mutter zur Burg Hülshoff
und dem Haus Rüschhaus im Münsterland, Schauplätze aus Drostes Leben. Auch später besuchte ich noch diese Orte mit einem auch literatur-affinen Freund.
Selbst zu dichten unterlasse ich besser, mein Talent reicht meiner Meinung nach nicht dafür aus. - Was hätte/würde ich meiner Mutter
für ein Gedicht schreiben? Damals, zu ihren Lebzeiten und heute
postum? Ich adaptiere lieber die schönen Verse von Droste-Hülshoff, sie sprechen einem aus dem Herzen...
An meine Mutter
von Annette von Droste-Hülshoff
So gern hätt ich ein schönes Lied gemacht,
Von deiner Liebe, deiner treuen Weise,
Die Gabe, die für andre immer wacht,
Hätt ich so gern geweckt zu deinem Preise.
Doch wie ich auch gesonnen mehr und mehr,
Und wie ich auch die Reime mochte stellen,
Des Herzens Fluten rollten drüber her,
Zerstörten mir des Liedes zarte Wellen.
So nimm die einfach schlichte Gabe hin,
vom einfach ungeschmückten Wort getragen,
Und meine ganze Seele nimm darin;
Wo man am meisten fühlt, weiß man nicht viel zu sagen.
Annette von Droste-Hülshoff, *12. Januar 1797, nach anderen
Quellen *10. Januar 1797 auf Burg Hülshoff in Havixbeck bei
Münster, +24. Mai 1848 auf der Burg Meersburg in Meersburg.
Droste-Hülshoff war eine deutsche Schriftstellerin und Komponistin. Sie gehört zu den bedeutendsten deutschsprachigen Dichtern des 19. Jahrhunderts.