Von Andreas Steinhardt 01.01.2024 um 23:56 Uhr | melden
Zur Gedenkkerze am Neujahrsabend ein schönes Gedicht von Karl Friedrich Henckell.
Was ist ihr Neujahrswunsch? Für andere, für sich selbst?
Ich denke ganz oben sollte das Wort Gesundheit stehen, gesund
zu bleiben, es zu werden.
Manche Menschen wünschten mir nur Glück, Erfolg, das alle meine Wünsche in Erfüllung gehen.
Alle meine Wünsche? Nur pures Glück? Nun, eine nette Vorstellung - aber mit Verlaub: Das möchte ich gar nicht.
Und so erinnere ich mich an Gerdas Worte, die bei solch dicken Wünschen nur müde lächelte und sprach: "Wer mit das wünscht, der wünscht sich dieses wahrscheinlich selbst. Ich finde es arm, diese Menschen sind arm"
Gesundheit, ein wenig Glück - dann, wenn Sie nicht damit rechnen, und etwas Zuversicht in nicht einfachen Zeiten, dies wünsche ich Ihnen für das Jahr 2024.
Mein Neujahrswunsch
von Karl Friedrich Henckell
Was ich erwünsche vom neuen Jahre?
Dass ich die Wurzel der Kraft mir wahre,
Festzustehen im Grund der Erden,
Nicht zu lockern und morsch zu werden,
Mit den frisch ergrünenden Blättern
Wieder zu trotzen Wind und Wettern,
Mag es ächzen und mag es krachen,
Stark zu rauschen, ruhig zu lachen,
So in Regen wie Sonnenschein
Freunden ein Baum des Lebens zu sein.
Karl Friedrich Henckell, *17. April 1864 in Hannover, †30. Juli 1929 in Lindau, Bodensee, Bayern. Henckell war ein deutscher Lyriker und Schriftsteller, Philosoph und Philologe.