Von Andreas Steinhardt 31.12.2023 um 16:27 Uhr | melden
Zur heutigen Gedenkkerze am letzten Tage des Jahres ein Gedicht von Max Hartung. Zum letzten Silvester vor einem Jahr habe ich zwar auch diese Verse verwendet, finde sie aber nach wie vor am schönsten.
Mehrere andere Silvestergedichte werde ich noch im Laufe des Abends auf den Gedenkseiten meines Vaters wie Großeltern veröffentlichen, ggf. auch Neujahrsverse am morgigen Tag.
Gerne erinnere mich zurück an die Silvesterabende meiner Kindheit, das Haus war nahezu voll, Großeltern, der älteste Bruder mit Partnerin, Anverwandte, es wurde Kartoffelsalat mit Würstchen kredenzt, Stangenbrote und Lachs gereicht. Viel Knabbergebäck, Champagner wie Sekt war ausreichend vorhanden.
Gerda gab sich größte Mühe, alle Gäste zu befrieden, die Stimmung war ausgelassen, "das Kind" konnte es gar nicht abwarten bis zur Mitternachtsstunde und bat den Bruder doch stündlich um das anzünden einer Rakete...
Können Sie es heuer auch "kaum abwarten", feiern sie im großen Kreis oder eher mit wenigen Gästen, mit dem Partner, Ehegatten oder gar allein? Sind sie froh, das das alte Jahr in wenigen Stunden hinter uns liegt? Gedanken kreisen retrospektiv und prospektiv, was war, was mag kommen?
Ich wünsche Ihnen einen guten Start ins neue Jahr, ein friedvolles und gesundes 2024!
Bleiben wir zuversichtlich - auch wenn es in dieser Zeit manchmal schwer fällt.
Silvesternacht
von Max Hartung
Die Glocken tönen durch die Nacht,
Du lauschest ihrem Klingen;
Das Jahr, das du herangewacht,
Was wird das neue bringen?
Kein Glockenlaut, kein Menschenmund,
Noch der Gestirne Kreisen
Vermag auf Gottes Erdenrund
Die Zukunft dir zu weisen!
Drum frag dich selbst! Das Jahr wird gut,
Gehst du auf rechten Wegen,
In deinem Tun und Lassen ruht
Des neuen Jahres Segen.
Max Hartung, *1857 in Leipzig, +1932 ebenda.
Hartung war ein deutscher Schriftsteller und Dichter, über den ich bisher wenige Daten fand. Häufige Verwechselung und stets im Vordergrund: Der namensgleiche dt. Säbelfechter Max Hartung.