Gleichnis für Obhut und Wohlfahrt
Einer, der sich weise dünkte, ging einmal über Land und sah einen Mann, der einen Johannisbrotbaum pflanzte. Er blieb bei ihm stehen, sah ihm zu und fragte: „Wann wird das Bäumchen wohl Früchte tragen?“ Der Mann erwiderte: „In siebzig Jahren.“ Da sprach der andere: „Du Tor! Denkst du, in siebzig Jahren noch zu leben und die Früchte deiner Arbeit zu genießen? Pflanze lieber einen Baum, der eher Früchte trägt, dass du dich ihrer erfreuest in deinem Leben.“ Der Mann aber hatte sein Werk vollendet, sah freudig darauf und antwortete: „Herr, als ich zur Welt gekommen war, da fand ich bereits Johannisbrotbäume vor. Ich hatte sie nicht selbst gepflanzt, denn das hatten unsere Väter und Mütter getan. Dennoch aß ich von ihnen. Habe ich nun genießen dürfen, wofür ich nicht gearbeitet habe, so will ich nun meinerseits einen Baum pflanzen für unsere Kinder und Enkel auf dass sie davon genießen. Wir Menschen mögen nur bestehen, wenn einer dem anderen die Hand reicht.“