Mit einem Geschenk hinterlassen Sie Ihr persönliches Zeichen in Gedenken an Fritz Schuster. Veredeln Sie jetzt für 2,99 Euro diese Gedenkseite durch ein Geschenk in Ihrem Namen.
Gedenkseite für Fritz Schuster
Fritz Schuster, langjähriger SPD-Stadtrat und einer der Schutzheiligen der Münchner U-Bahn, ist am 24. Januar 2010 im Alter von 92 Jahren gestorben. Das teilte die SPD-Rathausfraktion am 26. Januar 2010 mit. Ein chronisches Leiden zwang den Mann letztlich in die Knie. Fritz Schuster war von seltener Geradlinigkeit. Er besaß den Blick für das Machbare. Ideologie war dem gelernten Dreher, Betriebsratsvorsitzenden und IG-Metall-Funktionär ein Gräuel. 34 Jahre stand er im Stadtrat vor allem für zwei Themenkreise: die Fortentwicklung des U-Bahn-Verkehrs und die Unterstützung des Sports. All das hat ihm die Ehrung "München leuchtet", die Bürgermedaille und den goldenen Ehrenring für sein sportliches Engagement eingebracht.
Schuster war bei allem bajuwarischen Beharrungsvermögen einer der Väter des modernen München. Diese Generation packte die olympische Chance beim Schopf. Schuster gehörte zudem zur selten gewordenen Spezies der Gemütsmenschen, die sehr lang duldsam sind, dann aber ihrem Unmut gehörig Luft machen: "So ein Schmarrn!" Das bekamen Freund und Feind immer wieder zu hören. Und der Fritz strebte in solchen Fällen aus dem Rathaus in sein zweites Wohnzimmer: zum Stammtisch im nahen Bratwurstglöckl. Einer aus der Fraktion wurde von Schuster stets dienstverpflichtet, ihn sofort aus dem Wirtshaus zu holen, wenn sich eine wichtige Abstimmung ankündigte.
Seine Treue zur "Bratwurscht" trug dem Schuster Fritz im Ruhestand eine wohl einzigartige notarielle Urkunde ein. Der im vergangenen Jahr verstorbene Wirt Michi Beck verpflichtete sich damals, Schuster bis zu drei Gratis-Halbe pro Tag zu kredenzen. Helmut Schmid, jahrelang Fraktionschef und Freund Schusters, rühmt ihn als "echten Freund, Wegbegleiter und Wegbereiter". "Vieles von dem, was Fritz Schuster als Stadtrat bewirkt hat, war die Grundlage für weitere Entwicklungen in unserer Stadt", betont Fraktionschef Alexander Reissl. Schuster wollte keine Trauerfeier, keine Todesanzeigen. Ein Termin für das Urnenbegräbnis ist noch nicht bekannt.