Erdmute Spittler

Erdmute
Spittler


Japlonken Ostpreussen
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07.05.2017
Paros

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ZurückAus dem Kondolenzbuch: zum Abschied

von Claudia und Florian Graf Gatterburg am 29.05.2017 - 13:51 Uhr | melden

Vor 10 Jahren hat Wolfgang, ihr kleiner Bruder, wie sie immer sagte, bei uns einige Urlaubstage verbracht. Dabei war ein Besuch bei seiner Schwester, die inzwischen in Berlin wohnte, mit eingeplant. Erdmute wollte seine Gastfamilie kennenlernen und so wurden wir zu einem Abendessen eingeladen. Ich machte mir schreckliche Sorgen, daß sich Wolfgang für die Wahl der Gastfamilie entschuldigen müßte. Daß seine ältere Schwester mit hohem akademischem Abschluß, mich durchfallen läßt und Wolfgang sich anhören werde, wie schlimm die sei und das sie mich als nicht angemessen für ihren Bruder halte.
Wolfgang, meinem Mann und weiß ich wem sei Dank, ich bestand dieses Treffen und eh ich mich versehen hatte, wurde daraus eine sehr freundschaftliche, mir zugewandte Bekanntschaft. Wann immer wir miteinander sprachen gab es von Erdmute für mich kleine Interventionen, dir mir ihre Achtung, für das, was ich an Kraft und Stärke in meinem Existenzkampf gegen Ignoranz, Diskriminierung und Selbstbestimmung in meinem Leben aufbrachte, lobte.
Zwei Jahre später bestätigten wir uns beide in der Richtungswahl zur Aufnahme einer Operation, die eine Lebensverbesserung versprach. Egal welchen Alters, die Angst, die man davor hat, war dieselbe. Den Mut den jede von uns Aufbrachte, die komplette Kontrolle über sich selbst an andere abzugeben, alles loszulassen, in der Erwartung es wird das Richtige sein, war eine Erfahrung die wir beide mit einander teilten. Daran gewachsen sind und uns bestätigten, wir können das schaffen. Nach dem Erwachen unter blauem Himmel hatte sich vieles von der Sehnsucht nach mehr Lebensqualität finden lassen. Die Wirklichkeit wurde für jede von uns, mit Kleinigkeiten, die sich trotz modernder Medizin nicht erfüllen ließen, zu einer neuen Herausforderung.
Der Sinn des Leben, in dem es nichts perfektes gibt, blieb somit ein weiteres jonglieren zwischen Mangel, geht so und Augenblicken voller Lebensglück. Jede von uns hatte jetzt die Aufgabe, nicht an den mißglückten Kleinigkeiten zu Scheitern. Das Gewahr sein der ganzen Person blieb wichtig. Die Barmherzigkeit, daß mit und neben uns Menschen stehen, die ein Individuelle so sein, als Identität schätzen.
Liebe Erdmute, ich danke Dir für deine liebe Art, deine Wertschätzung, die du meinem Lebensabschnitt entgegengebracht hast. Du weißt wie unendlich traurig ich jetzt bin, daß wir uns nicht mehr sehen werden. Einen wirklichen Ersatz für Leben gibt es nicht. Damit zu Recht zukommen haben wir beide schon sehr früh in jedem Leben von uns angefangen kennen zu lernen. Und auch das hat uns verbunden, wir haben gelernt daran nicht zu verzweifeln, bis ein Herz stockt.

In freundschaftlicher Verbundenheit Claudia und Florian Graf Gatterburg

Claudia und Florian Graf Gatterburg
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