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Von Sophia 13.06.2018 um 11:51 Uhr | melden
Nicht nichts ohne dich
aber nicht dasselbe
Nicht nichts
ohne dich
aber vielleicht weniger
Nicht nichts
aber weniger
und weniger
Vielleicht nicht nichts
ohne dich
aber nicht mehr viel
(Erich Fried)
Liebe Elena,
vor drei Jahren, als wir von dir Abschied nehmen mussten, stand ich verzweifelt vor diesem Nichts. Ich war verzweifelt darüber, dass nichts mehr von dir da ist, dass wir dich nicht mehr sehen, hören und etwas mit dir erleben können. Und auch verzweifelt darüber, dass deine Familie nun vor diesem Nichts steht und es nichts gibt, was ihnen den Schmerz nehmen kann, der für immer bleiben wird.
Es gab in diesem Moment nichts mehr Gutes für mich auf der Welt, alles Schöne schien mit dir zusammen begraben zu werden.
In den vergangenen Jahren habe ich gelernt, dass es doch nicht nichts mehr gibt auf der Welt, sondern immer noch sehr wertvolle Dinge wie den Zusammenhalt und die Hilfe durch andere Menschen, die es gut mit einem meinen. Ich habe gelernt, dass es zwar keinen wirklichen Trost geben wird, aber Anteilnahme schon etwas mehr ist als nichts. Ich habe irgendwann wieder angefangen, zu hoffen und zu glauben, dass nicht nichts mehr von dir da ist, sondern ein Teil von dir immer noch bei uns ist.
Trotzdem fühlt es sich an manchen Tagen an, als stünde man vor dem Nichts, weil da eine so große Lücke ist, die du auf der Welt hinterlassen hast. Eine Lücke, die groß ist und weh tut, vor allem wenn man sich vorstellt, wie das Leben ohne diese Lücke aussehen würde. Eine Lücke, die man mit Antworten schließen möchte auf die Fragen, wo du bist und wie es dir geht.
Nicht nichts, aber weniger, sehr viel weniger - das ist die Welt ohne dich, liebe Elena. Es bleibt ein unermesslicher Verlust, der auch nach Jahren nicht kleiner werden wird. Ich bin mit dem Herzen fest bei deiner lieben Mama und deiner Familie, die täglich mit diesem "weniger" leben müssen und wissen, dass das Leben nie mehr wieder so sein wird wie es mir dir war. Es tut so weh, dich jetzt nur noch an deinem Grab besuchen zu können, auch wenn es für dich so schön gestaltet ist wie nur möglich und heute sicher in den schönsten Regenbogenfarben strahlt. Aber dein Strahlen, liebe Elena, das fehlt uns und fehlt auch mir sehr.
Ich liebe und vermisse dich,
deine Sophia