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Nah bei dir
Von Sophia 05.08.2017 um 18:00 Uhr | melden
Liebe Elena,
am letzten Wochenende war ich mit Nancy zum ersten Mal in Haltern am See. Wir haben zusammen dein Grab besucht und ich durfte auch deine liebe Mutter kennenlernen, die mir so viel über dich erzählt und mir Bilder von dir gezeigt hat.
Dein Grab war so wunderschön gestaltet, dass es beinahe über den schrecklichen Anlass seiner Entstehung hinweg getäuscht hat. Überhaupt bringe ich es in meinem Kopf noch nicht zusammen- dein Grab auf der einen und die fröhlichen Bilder von dir auf der anderen Seite. Ich begreife nicht, dass du nie wieder zurückkehren wirst in dein Haus, in dem du so glückliche Tage verbracht hast, zu deiner Familie, die dir so wichtig war.
Ich wünschte, ich hätte dich anders kennenlernen können, liebe Elena.
Nicht an einem Grab, sondern fröhlich in unserer Mitte.
Nicht nur auf Fotos, sondern direkt neben mir stehend.
Ich bin mir jetzt noch mehr sicher als vorher, dass ich dich sehr gerne gemocht hatte. Auf den Bildern strahlst du so viel Liebe und Gutmütigkeit aus. Mit so viel Zuversicht bist du durch das Leben gegangen und dann musstest ausgerechnet du erfahren, wie grausam die Welt sein kann.
Dennoch war ich froh, einmal ganz nah bei dir sein zu können. Ich hoffe so sehr, dass du gespürt hast, wie sehr wir an dich denken und dich vermissen. An deinem Grab ließ sich ein Zitronenfalter nieder und eine Libelle- vielleicht waren es Zeichen des Lebens, die du uns gesendet hast. Zeichen, die uns Hoffnung geben sollen, wo alles so hoffnungslos scheint.
Auch wenn ich jetzt wieder zu Hause bin, werden mich die Gedanken an dich immer begleiten, oder mehr noch, ich glaube mittlerweile daran, dass DU mich immer begleiten wirst.
Elena, in meinem Herzen bin ich mit dir verbunden.
Sophia
