Mit einem Geschenk hinterlassen Sie Ihr persönliches Zeichen in Gedenken an Elena Bleß. Veredeln Sie jetzt diese Gedenkseite durch ein Geschenk in Ihrem Namen.
Von Sophia 08.07.2017 um 08:11 Uhr | melden
Liebe Elena,
es sind nun schon so viele Tage ohne dich vergangen und es tut mir um jeden einzelnen leid, den du nicht erleben kannst. Da waren sehr traurige Tage, eure Rückkehr nach Haltern, deine Beerdigung, dein 16., 17. und 18. Geburtstag. Aber dieser Tag heute ist besonders schlimm, da er einen so wichtigen Punkt in deinem Leben markiert hätte. Heute hättest du dein Abiturzeugnis erhalten. Was wäre das für ein schöner Tag für dich gewesen. Ich sehe dich vor meinen Augen in einem hübschen Kleid mit strahlenden Augen und deinem Abiturzeugnis in der Hand. Du hättest wunderschön ausgesehen. Sicher wärst du sehr glücklich gewesen und deine Eltern unglaublich stolz auf dich. Und du hättest es so verdient gehabt, schließlich hattest du doch schon zehn Jahre auf dieses Ziel hingearbeitet, ehe auf einmal alle deine Träume und Pläne zunichte gemacht worden. Das hat mich als Lehramtsstudentin sehr ins Grübeln gebracht. War der ganze Schulstress, den ihr für eure Zukunft in Kauf genommen habt, am Ende nicht völlig umsonst? Macht es Sinn, schon kleinen Kindern den ganzen Nachmittag mit Hausaufgaben vollzupacken, wenn man nicht weiß, ob sich diese Mühe jemals auszahlen wird? Hättet ihr in dieser Zeit nicht lieber rausgehen sollen und etwas erleben?
Aber was noch mehr schmerzt als die Gedanken über die Vergangenheit sind die Gedanken über die Zukunft. Es zerreißt einem wirklich das Herz, wenn einem bewusst wird, wie schön alles hätte sein können und wie groß das Ausmaß dessen ist, was euch alles genommen wurde. So viele Jugendliche in eurem Alter erhalten in dieser Zeit ihr Abitur und können nun ihre Zukunft selbst gestalten- nur ihr nicht. Ich denke, das wird auch euren Mitschülern sehr weh tun und natürlich vor allem euren Eltern, die sich an einem solchen Tag sicher ganz besonders nach euch sehnen und sich auch fragen, was wohl aus euch geworden wäre. Einen schlimmeren Schmerz als ihren kann ich mir nicht vorstellen. Mein Herz ist bei euren Familien, euren Mitschülern und natürlich bei euch und euren beiden Lehrerinnen, die heute vielleicht wieder eine Rede für euch gehalten hätten. Auch wenn ihr nicht mehr da seid, bin ich mir sicher, dass ihr heute bei der Abiturfeier einen wichtigen Platz einnehmen werdet, genauso wie ihr ihn in meinem Herzen habt.
In Gedanken fest bei dir