Dorit
Hüttner

Von Matthias Lederer 12.05.2022 um 15:31 Uhr | melden

Morgen da jährt sich jener schlimme Tag, der 13.Mai 2019 zum dritten Mal. 3 Jahre fast ohne ein Wort aus Deinem lebendigen Mund, ich habe diese Zeit eigentlich nicht ertragen können.
Ich höre Deine Stimme, liebe Dorit, von den zahlreichen Videoaufnahmen, die ich zu Deinen Lebzeiten von Dir gemacht habe. Weisst Du noch, Du warst nicht immer begeistert davon, obwohl auch Du gern Aufzeichnungen von Dir hast machen lassen. Heute bin ich froh, dass ich diese habe. So bleibt Deine Stimme für ewig in meinem Ohr.
Ich weiss eigentlich überhaupt nicht, wie ich die Zeit ohne Dich totschlagen soll. Du hast meinem Leben Sinn und Inhalt und vor allem Freude gegeben. Heute ist ausser viel Arbeit nichts mehr in meinem Leben übriggeblieben. Arbeit, die ich eigentlich immer lustlos angehe.
Im Trauerzentrum habe ich zwar Gehör gefunden, aber niemand kann mir meinen Trauerschmerz nehmen.
Heute da entzünde ich am Vorabend jenes schrecklichen Tages eine neue Gedenkkerze für Dich. Auf dem Friedhof halte ich mein Versprechen: Du wirst immer frische Blumen haben, bis jetzt habe ich es gehalten.
Ich kann heute meinen Vater, den letzten übrigebliebenen Angehörigen, nicht im Pflegeheim besuchen, da die Heizungsfirma Reparatur am Heizungsrohr macht, der Heizungskeller war schon leicht überschwemmt.
Ja mein Vater, den auch Du n0och kennengelernt hast, der ist jetzt noch mein übriggebliebener Angehöriger.
Während ich Dir diese Zeilen in den Himmel schreibe, da habe ich Tränen in den Augen.
Dein Dich immer noch liebender Matthias