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Von Ljubow Jaljutja 12.02.2015 um 00:40 Uhr | melden
Mit Schmetterlingen im Bauch saß der rosafarbene Schmetterling im Zimmer ihres Vaters am Computer.
Am anderen Ende der Leitung befand sich der blaufarbene Schmetterling.
Es fand ein schriftlicher Austausch statt, in dem er ihr schrieb, er wäre in nächster Zeit sehr damit beschäftigt seinen Tod zu planen.
Daraufhin antwortete der rosa Schmetterling "Dann nimm mich wenigstens mit dir in den Tod",
doch der blaue Schmetterling entgegnete "Diesen Schritt muss jeder für sich alleine gehen".
Das war der ungefäre Wortlaut.
Sie dachte, beide hätten eine bessere Chance, wenn sie einen Schulabschluss zur Absicherung hat.
Sie dachte, sie hatte Angst verletzt und enttäuscht zu werden.
Sie dachte, sie wäre aus seiner Sicht wahrscheinlich zu jung.
Sie dachte, er würde mit ihren Problemen nicht zurecht kommen und sie eines Tages sitzen lassen.
Sie zwang sich den Versuch auf zu glauben er sei nicht der Richtige.
Sie dachte, ...
Sie träumte davon, wie er mit ihr zusammen in ihrem Zimmer nebenan ist, sie ihre Schüchternheit bei Seite legt, die Angst bei ihm vor ihm überwindet, sich ihrer Kleidung entledigt, ganz nackt ihrer Natur nach vor ihm steht, einen Schritt mit tränenbelegten Augen auf ihn zu macht und ihn damit fragt, ob er nun für immer sie über alles liebend bei ihr bleibt, nie wieder verlässt, beschützt und behütet und mit ihr aus Verzeiflung der Sehnsucht wegen schläft.
Davon hat sie ihm nichts gesagt.
Die wenigen Worte, die sie ihm schrieb waren eingeschränkt durch ihren eingeschüchterten Zustand und er war zu verletzt, um an die wahre große Liebe zu glauben.
Sie glaubte selber nicht an seine Existenz auch, wenn sie träumte.
Sie dachte, dass es so etwas wunderschönes, wie ihn, eine reine Seele, wie seine, ihr passendes Gegenstück, ihr männliches Ebenbild unmöglich geben kann.
Sie hat nicht gekämpft sondern Ruhe gegeben.
Sie hat ihn gelassen, obwohl in ihr eine Stimme sagte "Du wirst David nicht treffen bevor er tot ist."
Sie hat überlegt nach Köln zu fahren, um ihn zu suchen aber ließ sich zu sehr von schwachsinnigen Ängsten, wie denen vor Schwarzfahrtickets, dem Ärger durch ihren Vater, das Umfeld und der Unwissenheit über seinen genauen Aufenthaltsort beirren.
Sie hat die schlimmsten Fehler ihres Lebens begangen.
Sie hat ihn sterben lassen.
Ich habe ich sterben lassen, weil ich mich vom deutschen System in einen Irrglauben habe versetzen lassen.
Es ist der selbe Irrglaube, den David hatte und der ihn umgebracht hat:
"...dass es Liebe und den richtigen Partner/ die richtige Partnerin nicht gibt..."