Daniel
Rothe

Von Dieter 11.01.2013 um 23:40 Uhr | melden

Mein lieber Sohn, ich wollte mich eigentlich bemühen, nicht gleich am Anfang beim Schreiben traurig zu sein, aber ich habe doch schon das Taschentuch benutzt.
Morgen, unglücklicherweise zu meinem Geburtstag, ist es genau ein halbes Jahr her, dass Du uns verlassen musstest. Alles ist mir wie gestern ;).
So wie es aussieht werde ich morgen Dein letztes Geburtstagsgeschenk an mich wieder benutzen, da es heut angefangen hat zu schneien. Du selbst wolltest ihn doch mal ausprobieren – und nun? Ich selbst muss fast täglich die Strecke auf der Strasse fahren, wo Deine letzte Fahrt bei strahlendem Sonnenschein und sicher gut gelaunt so ein jähes Ende fand. Auch das ist alles für mich wie gestern.
Im Keller habe ich begonnen mehr Ordnung zu schaffen und wir könnten jetzt fast ungehindert mal wieder Dart spielen. Wir spielten immer, das Regal hinter unserem Rücken, in dem Du so vor ca. 10 Jahren die 2 Likörgläser vom Vortag hast stehen lassen, als Du mit Kathrin W. wohl dort beschlossen hast einen nicht unwichtigen Schritt in eurem Leben gemeinsam zu wagen. Auch das ist alles für mich wie gestern.
Jeden Tag kreuzen mich mehrmals solche Dinge und Gedanken in meinem Tagesablauf. Schlecht ist es wie heute, wenn der Tag so beginnt und nicht loslässt.
Vielleicht hilft mir da das Schreiben, wenn ich da auch immer mal eine oder zwei Erinnerungen mit erwähne. Es bleibt so vieles als wäre es gestern und ich erinnere mich gern an Dich und oft wirst Du auch spontan im Alltag erwähnt, wenn gerade etwas passiert mit dem wir unsere Erinnerung an Dich verknüpfen :-)
Ich lese dann morgen noch mal die alten SMS von Dir und besuche Dich mit neuer Kerze ;)
Wir denken alle an Dich. Ich vermisse Dich.
Dein Freund und Vater