Daniel
Rothe

Von von Deinem Freund und Vater 06.08.2017 um 13:13 Uhr | melden

Das ist nun eigentlich Dein 29. Geburtstag.
Ich sitze noch draußen auf der Terrasse und schreibe in meinen Dienst-PC und es ist jetzt 23:40 Uhr. Morgen werde ich das auf Deine Gedenkseite kopieren. Heut früh war ich mit Conny an Deiner letzten Ruhestätte und habe 2 Kerzen angezündet und für Dich hingestellt. Eine von mir und eine von Deiner Schwester, in deren Sinn das bestimmt ist und wohl auch von Luisa. Die Rose, die nun schon länger steht, hat dort gute Bedingungen in diesem Jahr und sieht gut aus.
Irgendwie hatte ich angenommen, nicht am Abend hier allein zu sitzen. Conny hat es heute, bzw. die letzten Tage nicht leicht mit mir. Sie sagt, dass ich zwischen 12. Juni und 5. August wohl jedes Jahr meine Macken haben werde solange ich an Dich denke. Sie schläft nun schon in ihrem Bett.
Heut habe ich nun schon Flaschenreste allein geleert, die Du „geimpft“ hast. Als erstes waren noch zwei Schnapsgläser übrig vom „Tutti-Free-Wodka-RED“ übrig, die nun nicht mehr da sind, wir hatten ihn gekauft bei einem Urlaub in Hracholusky, mit Schirmi für besondere Anlässe (damals 3 Flaschen). Als nächstes waren es noch 3 Gläser „Schwarzer Label-Whiskey“ von unserem Urlaub aus Kenia, die nun weg sind. Das klingt vielleicht schon viel. Da ich aber kein Bier, sondern Almdudler (Kräuterlimonade) von Stefanie (von meinem 60.) dazu trinke, ist das für mich zur Zeit erträglich. Nun, da der Abend noch zu jung war zum Schlafengehen, habe ich noch geöffneten Wodka aus Polen im Keller gefunden. Den will ich aber nicht schaffen. Deinen „Heuschnaps“, den Du mal persönlich bekommen hast, steht noch ungeöffnet im Keller. Nächstes Jahr zu Deinem 30. könnte ich den ja öffnen.

Du und Stefanie sollten eigentlich gewusst haben, dass ich mit höher prozentigem Alkohol nicht wirklich was am Hut hatte. Mein Vater war da genug schlechtes Vorbild für mich. Die Kinder schlagen und auch die Frau vor den Kindern, das war ja wohl das letzte. Und trotzdem hat die Beziehung zu Deiner Mutter nicht gehalten. Natürlich hatte mein Vater gleich gewusst, was geholfen hätte. Aber sie hat bei ihren Weggang, zumindest mir die Verantwortung für euch überlassen, wodurch mein Lebenssinn nicht ganz aus dem Ruder geraten ist. Schade aber, dass das mit Dir so unglücklich passiert ist und ich leider mit Deiner Schwester einfach nicht so kommunizieren kann wie mit Dir.

Mittlerweile ist schon der nächste Tag 20 Minuten alt und ich fühle mich, als ob mir der Alkohol zu Deiner alleinigen Geburtstagsfeier irgendwie nichts ausmacht. Bisher war das große Erwachen am nächsten morgen so, dass man sagte: Nie wieder Alkohol!! Zum Glück ist morgen, bzw. jetzt Sonntag und da gehen wir nach dem Mittagessen wieder zum Bowling spielen.

Wie früher auch schon mit Dir, wurden wir nie so richtig müde beim Musikvideoschauen in der Nacht. Vor mir auf dem Terrassentisch steht nämlich der Fernsehmonitor und es läuft auf dem WDR den ganzen Abend schon Musik aus den 80-ern. Aber auch Leichtathletik-WM und Supercup: Bayern gegen Dortmund. Aus meiner Sicht wieder unverdient gewonnen: Bayern. Na mal sehen, was die nächste Fußballsaison bringt, da RB-Leipzig nicht die guten Spieler verkauft hat.

Morgen habe ich mit Conny schon den 8. Hochzeitstag und ich bin guter Hoffnung, dass es noch viel mehr werden.
Auch wenn ich weiß, dass ich erst an meinem „Ende“ dort sein werde, wo Du bist, so möchte ich doch das Leben noch ein bisschen hier genießen.
Hoffentlich bekomme ich das mit dem Speichern jetzt richtig hin, da auch der polnische Wodka . . . . alle ist.
Du fehlst mir und ich habe noch 5 Jahre und 4 Monate, bis ich frei von der Arbeit bin, die mir doch so gefällt

.
So nun ist wieder normales Programm. Der Kater verfliegt langsam und das mit dem Hochprozentigen sollte sehr, sehr lange nicht wieder vorkommen. Bei Frank gab es übrigens keine Geburtstagsfeier gestern, da er schon zur REHA-Maßnahme auswärts ist.

Wir denken an Dich