Colette Renard

Colette
Renard

01.11.1924
Ermont
-
06.10.2010
Marseille

stimmungsbild18

Gedenkseite für Colette Renard

Die französische Chansonsängerin und Schauspielerin Colette Renard, die 1956 als erste Darstellerin die "Irma" in Irma la Douce spielte, ist tot: sie starb am 6. Oktober 2010 in Marseille. Nach der Schulausbildung studierte sie Violincello und war anschließend nicht nur Sekretärin, sondern auch Sängerin im Orchester von Raymond Legrand, dessen Ehefrau sie 1969 wurde.

Bei der Uraufführung des Musicals Irma la Douce von Marguerite Monnot am 10. November 1956 im Théatre Gramont in Paris spielte sie als Erste die Titelrolle und stand als Irma noch bis 1967 auf der Bühne. Daneben hatte sie elf bzw. fünfzehn Auftritte in den Pariser Music Halls Olympia und Bobino sowie 1976 an der Seite des bereits schwer erkrankten Georges Brassens, dessen Chansons sie mit großem Erfolg interpretierte. Dabei war sie die letzte Chanteuse, die von den großen Chansonsängern nach dem Zweiten Weltkrieg inspiriert wurden. Auf der anderen Seite veröffentlichte zahlreiche Musikalben, deren Lieder oftmals Zoten enthielten. Das bekannteste dieser Chanson Grivoises ist Les Nuits dune demoiselle, in dem sie zahlreiche Synonyme des Cunnilingus und anderer Sexualpraktiken besingt. Ihre Chansons erschienen auf mehr als 50 Schallplatten. Ihr letztes Album Ceux qui saiment erschien 2002 und im selben Jahr hatte sie im Théatre Déjazet ihren letzten Bühnenauftritt.

Colette Renard wurde mehrfach ausgezeichnet und erhielt unter anderem den Großen Preis der Akademie Charles Cros, der Académie du disque français, des Präsidenten der Republik sowie den Grand prix international du disque. Darüber hinaus war sie Ritter des Ordre des Arts et des Lettres. Neben ihrer Gesangskarriere war sie auch als Schausielerin tätig und spielte 1963 die "Clara" in dem Kinofilm Un roi sans divertissement (Ein König allein) von François Leterrier an der Seite von Claude Giraud. 1992 spielte sie die "Monique" in dem Film IP 5-Lîle aux pachydermes (IP 5-Insel der Dickhäuter) von Jean-Jacques Beineix und Yves Montand in der Hauptrolle. Zu ihren weiteren Kinofilmen gehören Le dos au mur (1958), Business (1960), Les pieds dans le plâtre (1965) sowie Clodo (1970).

Daneben spielte sie Rollen in zahlreichen Fernsehfilmen und Fernsehserien wie Pierrots des Alouettes (1964), Les dossiers de Me Robineau: Les cagnards (1972), La vie rêvée de Vincent Scotto (1973), La chanson de Tiber (1980), Mon petit âne, ma mère (1982), Vichy dancing (1983), Noël au Congo (1986), Justice (1999), Maigret (2003), Docteur Dassin, généraliste (2004) und Le triporteur de Belleville (2005). Seit August 2004 spielte sie bis September 2009 die Rolle der "Rachel Lévy" in Plus belle la vie.

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