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von Miriam Haupt am 29.01.2021 - 08:02 Uhr | melden
2014 war es. Ich war an dem Tag mit dem Rad zur Arbeit gekommen und Sie waren zu einem Termin bei uns in Schöneweide. Ich erhielt einen Anruf... meine Kleine war in der Krippe gestürzt und hat sich dabei den Kopf am Bordstein geschlagen. Der Rettungswagen war bereits unterwegs ins nächstgelegene Krankenhaus und eine Erzieherin bei meinem Kind.
Sofort machte ich mich daran meine Sachen zu packen und mein Rad zu nehmen. Als Sie mitbekamen was los war, standen Sie mit Autoschlüssel neben mir und untersagten mir, in dem Zustand mit dem Rad zu fahren. Sie ließen alles stehen und fuhren mich nach Rüdersdorf ins Krankenhaus zu meinem Kind. Zum Denken und Reden war ich nicht fähig... aber dankbar war ich. Unendlich dankbar dafür, sicher im Wagen sitzen und bald bei meinem Kind sein zu können.
Bis zu dem Tag kannte ich Sie als einen Mann der vielen Worte. An dem Tag aber begleiteten Sie mich ganz still, ohne geschäftiges Reden .... meine Gedanken waren ein einziges Karussell und Sie sorgten mit Ihrer Ruhe dafür, dass ich es allmählig auch wurde.
Am Krankenhaus angekommen, gaben Sie mir noch Ihre Nummer. Ich sollte Sie anrufen wenn ich bei meinem Kind bin. Erst dann würden Sie wieder zurückfahren.
Meine Kleine war nicht schlimm verletzt, ich konnte Sie später mit nach Hause nehmen.
Seit diesem Tag waren Sie mein Held.
Wir hatten viele gemeinsame Momente in den folgenden Jahren. Ihre Art mit Worten umzugehen hat mich immer schwer beeindruckt. Oft haben Sie mich damit zum Nachdenken aber auch zum Lachen gebracht.
Nie mehr Ihr Gesicht über meine Trennwand im open Office zu sehen, nie mehr dabei mit einem lustigen Spruch von Ihnen begrüßt zu werden, macht mich unendlich traurig. Sie hinterlassen ein Loch, das schwer zu stopfen sein wird.
All das wollte ich Ihnen zu Ihrem Renteneintritt sagen.
Sie dann fest in den Arm nehmen, Danke sagen und Ihnen alles Gute für die Zukunft wünschen.
Ihre Miriam Haupt