von Triumphbogen am 18.09.2021 - 11:12 Uhr | melden
In ihrer Jugendzeit träumte das Künstlerpaar Christo und Jeanne-Claude davon, den Pariser Arc de Triomphe zu verhüllen. Inzwischen sind beide tot, doch das Werk wird trotzdem vollendet. Frankreichs Präsident Macron erfreut sich an dem "verrückten Traum".
Von einem Jugendtraum zu einer posthumen Hommage: Das Projekt des verhüllten Pariser Triumphbogens hat das Künstlerpaar Christo und Jeanne-Claude ihr ganzes Leben begleitet - und darüber hinaus. "Es war ein verrückter Traum", sagte der französische Präsident Emmanuel Macron zur offiziellen Einweihung. Er lobte die "Beharrlichkeit" des Künstlerpaares, das vor bürokratischen Hürden nie zurückschreckte. Macron erinnerte an Christo als "eleganten jungen Mann", der heimlich die Statuen auf dem Trocadéro eingepackt hatte. Und er beglückwünschte das Centre Pompidou, das dazu beigetragen hatte, das Projekt wieder aufleben zu lassen.
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Verhüllung des Triumphbogens
Christo und Jeanne-Claude wurden am selben Tag geboren, waren aber sonst ein ungleiches Paar: der aus Bulgarien geflohene, staatenlose Künstler und die Stieftochter eines Charles de Gaulle nahestehenden Generals. Aus dem Fenster ihrer Dachstube in Paris konnten sie den protzigen Triumphbogen sehen, den Napoleon für die getöteten Soldaten in Auftrag gegeben hatte. Eine Idee keimte auf. Sie fotografierten ein verschnürtes Paket und die Champs-Elysées bei Nacht und fügten beide Aufnahmen in einer Fotomontage zusammen. So entstand 1962 die erste Projektskizze zum verhüllten Triumphbogen.