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Gedenkkerzen | Seite 194
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Wenn in Wäldern Baum an Bäumen,
Bruder sich mit Bruder nähret,
Sei das Wandern, sei das Träumen
Unverwehrt und ungestöret;
Doch, wo einzelne Gesellen
Zierlich miteinander streben,
Sich zum schönen Ganzen stellen,
Das ist Freude, das ist Leben
Aus: Wilhelm Tischbeins Idyllen, Vers 4
Johann Wolfgang Goethe
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.
Ich kreise um Gott, um den uralten Turm,
und ich kreise jahrtausendelang;
und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm
oder ein großer Gesang.
Rainer Maria Rilke
Flieder
Nun weiß ich doch, s ist Frühling wieder.
Ich sah es nicht vor so viel Nacht
und lange hatt ichs nicht gedacht.
Nun merk ich erst, schon blüht der Flieder.
Wie fand ich das Geheimnis wieder?
Man hatte mich darum gebracht.
Was hat die Welt aus uns gemacht!
Ich dreh mich um, da blüht der Flieder.
Und danke Gott, er schuf mich wieder,
indem er wiederschuf die Pracht.
Sie anzuschauen aufgewacht,
so bleib ich stehn. Noch blüht der Flieder.
Karl Kraus
Blumengruss
Der Strauss, den ich gepflücket,
Grüsse dich viel tausendmal!
Ich habe mich oft gebücket
Ach, wohl ein tausendmal;
und ihn ans Herz gedrücket,
Wie hunderttausendmal.
Johann Wolfgang von Goethe
HDL
Gefunden
Ich ging im Walde
So für mich hin,
Und nichts zu suchen,
Das war mein Sinn.
Im Schatten sah ich
Ein Blümchen stehn,
Wie Sterne leuchtend,
Wie Äuglein schön.
Ich wollt es brechen,
Da sagt` es fein:
Soll ich zum Welken
Gebrochen sein?
Ich grub s mit allen
Den Würzlein aus.
Zum Garten trug ichs
Am hübschen Haus.
Und pflanzt es wieder
Am stillen Ort;
Nun zweigt es immer
Und blüht so fort.
Johann Wolfgang von Goethe
Warum?
Segelschiffe
Sie haben das mächtige Meer unterm Bauch
Und über sich Wolken und Sterne.
Sie lassen sich fahren vom himmlischen Hauch
mit Herrenblick in die Ferne.
Sie schaukeln kokett in des Schicksals Hand
Wie trunkene Schmetterlinge.
Aber sie tragen von Land zu Land
Fürsorglich wertvolle Dinge.
Wie das im Wind liegt und sich wiegt,
Tauwebüberspannt durch die Wogen,
Da ist eine Kunst, die friedlich siegt,
Und ihr Fleiß ist nicht verlogen.
Es rauscht wie Freiheit. Es riecht wie Welt. -
Natur gewordene Planken
Sind Segelschiffe. – Ihr Anblick erhellt
Und weitet unsre Gedanken.
Joachim Ringelnatz
Weint um mich!
Weint ruhig um mich,
denn eure Tränen tragen mich.
So mancher bittet, wenn er für immer geht,
dass man um ihn nicht weine.
Weint um mich, sage ich.
Denn vergossen sind eure Tränen nicht!
Sie tragen mich.
Tragen mich in Gedanken durch meine Kindheit.
Auf einem Rinnsaal von Wehmutstränen
winke ich der Mutter, dem Vater, der Heimat zu.
Danke rufe ich.
Eure Tränen tragen mich.
Tragen mich in Gedanken durch meine Jugendzeit.
Geborgen auf einem Bach von Liebestränen
blicke ich auf die Ereignisse,
die verletzten und auf die Momente des Glücks.
Eure Tränen tragen mich.
Zum Fluss geworden tragen sie mich
durch die Erinnerungen meines Erwachsenseins.
Trauertränen bewahren die Erfahrungen der Liebe,
besänftigen die Zeiten des Schmerzes.
Danke rufe ich.
Weint ruhig im mich!
Zum Strom vereint
tragen eure Tränen mich sanft weiter.
Ich ahne schon die endlose Weite des Meeres.
Hoffnungstränen begleiten mich in die Ewigkeit.
Weint sie, die Wehmutstränen,
die Liebestränen, die Trauertränen.
Vergesst die Hoffnungstränen nicht.
Sie tragen mich schließlich ans Ziel.
Dort werde ich aufgehen in unendlicher Weite,
in zeitloser Ewigkeit, nicht zu greifen,
nicht festzuhalten und doch da,
dank eurer Tränen.
Danke rufe ich.
Frank Maibaum
Nicht ohne Euch
Es ist schon Jahre her,
dass mitten in der tiefen Nacht
ein Engel zu mir kam.
Ein Engel, denk ich, war es; was sonst;
eine Gestalt, die zu mir sprach:
"Ich biete dir ein Leben ohne Mühe,
ohne Not - greif zu!"
"Ein Leben ohne Krankheit", schob er nach,
"und alles, was du brauchst,
schenk ich dir noch dazu!"
Während ich noch dachte, obs wohl ein Engel ist,
was sonst, und ob ich wach bin oder träum,
bot er noch mehr: "Das Leben, das ich meine,
ist ohne Leid und ohne Tod!"
"Ein Leben, wie es schöner gar nicht geht!", rief ich.
"Das nehm ich gern, nur her damit!"
"So sei es sprach er. Es ist ein Leben ohne Sorge!"
"Sorge, wer brauch die schon!", rief ich.
"Ja, wir verstehn uns", lachte er,
der wohl ein Engel war,
"wer braucht das schon, die Krankheit und das Leid,
die Sorge und die Not,
die Liebe und die Liebsten, wer braucht das schon,
wenn es ein Leben ist, wie schöner es nicht geht!".
"Und ohne meine Liebsten?", stutzte ich.
"Das nehm ich nicht!"
"Na bitte", höhnte er, "dann geh den Weg
mit Mühe, Arbeit, Not und Sorge,
mit Krankheit, Leid, Abschied und auch Tod,
dann geh den Weg!
Doch eines weiß ich sicherlich,
es kommt die Zeit, da du zurückblickst und bereust.
Es kommt der Tag, da steht der Tod vor dir.
Dann schreist du noch nach mir."
Und er entschwand.
Ich ging den Weg, hier bin ich nun,
die letzten Schritte tue ich;
und schnell ruf ich zu dem,
der wie ein Engel schien:
"Nein, ich bereue nicht!"
Nun geh ich weiter,
in ein unbekanntes Land.
Doch alle Liebe nehm ich mit,
nein, ich bereue nicht!
Ob es ein Engel war, ich glaube nicht;
und allen echten Engeln ruf ich zu:
"Hier komme ich!
Ich ging durch Mühe, Leid und Not;
doch meine Lieben waren bei mir!
So wars ein Leben schön und gut;
hier bin ich nun und ihre Liebe bring ich mit,
nein, ich bereue nicht!"
Frank Maibaum
Der Tod besiegt das Leben nicht
Du fragst, warum ich sicher bin,
dass durch den Tod hindurch
der Weg zu neuem Leben führt.
Du denkst, dass es nur Glaube ist,
nichts, was man sieht,
geschweige denn beweisen kann.
Doch schau,
ein Beispiel zeige ich dir gern,
damit du meine Zuversicht verstehst.
Im Jahre 1980 wars,
als ein Vulkan ausbrach
im Staate Washington.
Der Mount St. Helen brachte Tod
und nichts als Tod
soweit man sah.
Sekundenschnell war alles Leben fort
Die Landschaft starb.
Nie wieder wird hier Leben sein,
nach menschlichem Ermessen nie,
bestätigte die Wissenschaft,
und auch in ferner Zukunft nicht;
es bleibt der Tod.
Drei Jahre später schon,
nicht erst nach einer Ewigkeit,
brach sich das Leben wieder Bahn.
Die Flora blühte auf,
die Fauna war zurück,
der Mensch war wieder da!
Unglaublich, sprach man,
kann das sein.
Doch durch den Tod hindurch
erstand das Leben neu,
gar schöner noch als je zuvor
als wäre nichts geschehn.
Der Tod besiegt das Leben nicht,
vielleicht bereinigt er,
schafft Platz für neues Leben
jenseits unser Angst.
Kannst du
die Hoffnung jetzt verstehn,
die mich beseelt,
im Leben und im Tod.
Frank Maibaum
Du fehlst mir.
Die Kerze, die ich für dich entzündet habe,
Spricht mit der Luft der Flammensprache Beben,
Und Wasser tropft vom Auge; aus dem Grabe
Dein Staub vernehmlich ruft zum ewgen Leben.
O hoher Treffpunkt in der Armut Zimmer.
Wenn ich nur wüßte, was die Elemente meinen;
Sie deuten dich, denn alles deutet immer
Auf dich; ich kann nichts tun als weinen.
Wennn ich nur wüsste,
Worauf dein letzter Blick ruhte.
War es ein Stein, der schon viele letzte Blicke
Getrunken hatte, bis sie in Blindheit
Auf den Blinden fielen?
Oder war es Erde,
Genug, um einen Schuh zu füllen,
Und schon schwarz geworden
Von soviel Abschied
Und von soviel Tod bereiten?
Oder war es dein letzter Weg,
Der dir das Lebewohl von allen Wegen brachte
Die du gegangen warst?
Eine Wasserlache, ein Stück spiegelndes Metall,
Vielleicht die Gürtelschnalle deines Feindes,
oder irgend ein anderer, kleiner Wahrsager
Des Himmels?
Oder sandte dir diese Erde,
Die keinen ungeliebt von hinnen gehen lässt,
Ein Vogelzeichen durch die Luft,
Erinnernd deine Seele, dass sie zuckte
In ihrem qualverbrannten Leib?
Nelly Sachs
Abwechselnd rollt eine Träne von meinem Gesicht, eine für Dich, eine für mich, auf das sie sich zu einem Meer vereinen und allen Trauer und Schmerz hinwegspülen.
Psst
Träume deine Träume in Ruh.
Wenn du niemandem mehr traust,
Schließe die Türen zu,
Auch deine Fenster,
Damit du nichts mehr schaust.
Sei still in deiner Stille,
Wie wenn dich niemand sieht.
Auch was dann geschieht,
Ist nicht dein Wille.
Und im dunkelsten Schatten
Lies das Buch ohne Wort.
Was wir haben, was wir hatten,
Was wir ...
Eines Morgens ist alles fort.
Joachim Ringelnatz
Der Engel
Mit einem Neigen seiner Stirne weist
er weit von sich was einschränkt und verpflichtet;
denn durch sein Herz geht riesig aufgerichtet
das ewig Kommende das kreist.
Die tiefen Himmel stehn ihm voll Gestalten,
und jede kann ihm rufen: komm, erkenn -,
gib seinen leichten Händen nichts zu halten
aus deinem Lastenden. Sie kämen denn
bei Nacht zu dir, dich ringender zu prüfen,
und gingen wie Erzürnte durch das Haus
und griffen dich als ob sie dich erschüfen
und brächen dich aus deiner Form heraus.
Rainer Maria Rilke
Ich vermisse dich.
Warum?
_______(¯`•´¯)_______
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Der Kummer um den Toten ist der einzige Kummer, von dem wir nicht getrennt werden können. Jede andere Wunde suchen wir zu heilen – jedes andere Leid zu vergessen; doch diese Wunde offen zu halten, sehen wir für unsere Pflicht an – dieses Leid nähren wir und brüten darüber in der Einsamkeit.
Washington Irving
Wie ohnmächtig stehen wir da vor dem Weltgang,
indem es keine rückwärtsleitende Macht über geschehene Dinge gibt,
welche wieder herstellen könnte, was wir verloren haben.
August Pauly
Ruhe in frieden
Alles verändert sich mit dem,
der neben einem ist
oder neben einem fehlt.
Jeden Tag ohne dich ist wie ein Schatten ohne Licht!
Denn ohne dich geht es nicht, ich liebe dich!
Wenn du in den Himmel schaust
und dir dort ein Sternchen klaust,
dann hab es lieb und denk an mich,
denn das Sternchen, das bin ich!
Leuchtend steigen auf die Sterne,
Grüßen in der Nacht:
Und mein Herz strebt in die ferne,
Und mein Herze wacht.
Und mein Herz fliegt schnell von dannen,
Tausend Meilen fort, –
Fern im Wald von dunklen Tannen
Liegt ein stiller Ort.
Und da ruht ein schönes Kindchen,
Schläft und träumt so mild,
Lächeln auf dem feinen Mündchen,
Wie ein Zauberbild.
Träumt von Lieb` und wonn`gen Küssen,
Träumt von Lust und Scherz,
Läßt im Traum mich heimlich grüßen, -
Und es lauscht mein Herz.
Christoph von Mickwitz
Ich denk an dich,
wenn ein Regenbogen die Welt in buntes Licht taucht.
Sehnsucht involviert immer Ungeduld und bedeutet Leiden.
Prentice Mulford
Ich dachte, wie so weit und schön die Welt,
so tausendfach von Licht und Glück erhellt.
Ich dachte, wie du einzig bist und klein –
und wie ich doch bei dir nur möchte sein.
Otto Erich Hartleben
Der Glaube gibt uns die Kraft,
tapfer zu tragen,
was wir nicht ändern können.
Autor unbekannt
Meine Gedanken sind immer bei dir.
Die einzige Hoffnung für die Erde besteht darin,
dass es der Menschheit gelingt,
mehr Probleme zu lösen als auszulösen.
Henriette Wilhelmine Hanke
Im wunderschönen Monat Mai
Im wunderschönen Monat Mai,
Als alle Knospen sprangen,
Da ist in meinem Herzen
Die Liebe aufgegangen.
Im wunderschönen Monat Mai,
Als alle Vögel sangen,
Da hab ich ihr gestanden
Mein Sehnen und Verlangen.
Heinrich Heine
Lass einfach die Blume, die du in der Hand hältst, für diesen Moment deine Welt sein.
Ich vermisse dich.
"Es gibt viel Trauriges in der Welt und viel Schönes. Manchmal scheint das Traurige mehr Gewalt zu haben, als man ertragen kann; dann stärkt sich indessen leise das Schöne und berührt wieder unsere Seele."
Hugo von Hofmannsthal
DER BLÜTENZWEIG
Immer hin und wider
Strebt der Blütenzweig im Winde,
Immer auf und nieder
Strebt mein Herz gleich einem Kinde
Zwischen hellen, dunklen Tagen,
Zwischen Wollen und Entsagen.
Bis die Blüten sind verweht
Und der Zweig in Früchten steht,
Bis das Herz, der Kindheit satt,
Seine Ruhe hat
Und bekennt: voll Lust und nicht vergebens
War das unruhvolle Spiel des Lebens.
Hermann Hesse
HDL
Ein Korn in die Erde gesät,
ein Keimling aufgegangen,
ein Halm feststehend
mit Knoten die ihm Halt gaben
auf einem großen Feld.
Die Ähre stark und kräftig
jedem Wetter trotzend.
Er, der das Korn setzen
und den Halm gedeihen ließ,
befand das die Ähre reif war
und schnitt sie.
Klaus-Dieter Teppich
"Es gibt eine Stille - kennst du sie? In der man meint, man müsse die einzelnen Minuten hören, wie sie in den Ozean der Ewigkeit hinunter tropfen."
Adalbert Stifter
Eine schmale, weiße
eine sanfte, leise
Wolke weht im Blauen hin.
Senke Deinen Blick
und fühle
selig sie mit weißer Kühle
Dir durch blaue Träume ziehn.
Herman Hesse
Es ist seltsam, wie wenig ein Mensch braucht, um glücklich zu sein – und noch seltsamer, dass einem gerade das Wenige fehlt
Unsere Stunden sind wie Perlen, gezählt aneinandergereiht …
Unsere Tage sind wie Geschenke, kostbar rar und erlesen …
Unsere Jahre sind wie Geschichten, lebendig und unwiederbringlich …
Zum Leben braucht man:
Ein Zimmer voller Geborgenheit …
Ein Fenster mit Blick auf Unendlichkeit …
Einen Schlüssel für Freiheit …
Ein Bett voller Wärme …
Einen Stuhl für Ruhe …
Einen Kopf voll schöner Erinnerungen und ein Herz voller Liebe …
Warte nicht auf die Zeit,
nutze sie.
Warte nicht auf den Weg,
finde ihn.
Warte nicht auf die Liebe,
fühle sie.
Ich bin in Gedanken bei dir.
Es gibt Augenblicke,
in denen man nichts sagt, obwohl es viel zu sagen gibt.
In denen Tränen fließen, die nicht fließen sollten.
In denen man Sachen denkt, die man nicht denken sollte…
Die Menschen haben eine Seele, die noch lebt,
nachdem der Körper zu Erde geworden ist;
sie steigt durch die klare Luft empor,
hinauf zu all den glänzenden Sternen.
Hans Christian Andersen
“Leben ist nicht genug,” sagte der Schmetterling…
“Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu…”
Hans Christian Andersen
Einsam will ich untergehn
Einsam will ich untergehn,
Keiner soll mein Leiden wissen!
Wird der Stern, den ich gesehn,
Von dem Himmel mir gerissen,
Will ich einsam untergehn
Wie ein Pilger in der Wüste.
Einsam will ich untergehn
Wie ein Pilger in der Wüste!
Wenn der Stern, den ich gesehn,
Mich zum letzten Male grüßte,
Will ich einsam untergehn
Wie ein Bettler auf der Heide.
Einsam will ich untergehn
Wie ein Bettler auf der Heide!
Gibt der Stern, den ich gesehn,
Mir nicht weiter das Geleite,
Will ich einsam untergehn
Wie der Tag im Abendgrauen.
Einsam will ich untergehn
Wie der Tag im Abendgrauen!
Will der Stern, den ich gesehn,
Nicht mehr auf mich niederschauen,
Will ich einsam untergehn
Wie ein Sklave an der Kette.
Einsam will ich untergehn
Wie der Sklave an der Kette!
Scheint der Stern, den ich gesehn,
Nicht mehr auf mein Dornenbette,
Will ich einsam untergehn
Wie ein Schwanenlied im Tode.
Einsam will ich untergehn
Wie ein Schwanenlied im Tode!
Ist der Stern, den ich gesehn,
Mir nicht mehr ein Friedensbote,
Will ich einsam untergehn
Wie ein Schiff in wüsten Meeren.
Einsam will ich untergehn
Wie ein Schiff in wüsten Meeren!
Wird der Stern, den ich gesehn,
Jemals weg von mir sich kehren,
Will ich einsam untergehn
Wie der Trost in stummen Schmerzen.
Einsam will ich untergehn
Wie der Trost in stummen Schmerzen!
Soll den Stern, den ich gesehn,
Jemals meine Schuld verscherzen,
Will ich einsam untergehn
Wie mein Herz in deinem Herzen.
Clemens Brentano
Beherzigung
Feiger Gedanken
Bängliches Schwanken,
Weibisches Zagen,
Ängstliches Klagen
Wendet kein Elend,
Macht dich nicht frei.
Allen Gewalten
Zum Trutz sich erhalten,
Nimmer sich beugen,
Kräftig sich zeigen,
Rufet die Arme
Der Götter herbei.
Johann Wolfgang von Goethe
Leise zieht durch mein Gemüt
Leise zieht durch mein Gemüt
liebliches Geläute,
klinge, kleines Frühlingslied,
kling hinaus ins Weite.
Zieh´ hinaus bis an das Haus,
wo die Veilchen sprießen;
wenn du eine Rose schaust,
sag´, ich lass sie grüßen.
H. Heine
HDL
Meer ohne Wasser
Meer ohne Wasser
Nächte ohne Schlaf
Herz ohne Liebe
Zeit stehlen Dir Diebe
Gedanken wie Hiebe.
Levra
Ich vermisse dich.
Morgenwanderung
Im ersten Frühschein leuchtet schon die Gasse;
Noch ruht die Stadt, da ich das Haus verlasse.
Drei Stunden muss gewandert sein,
Mein Lieb, dann kehr ich bei dir ein!
Noch schläfst du wohl; im kleinen Heiligtume
Bescheint die Sonne ihre schönste Blume.
Der Frühschein streift dein süß Gesicht;
Du lächelst, doch erwachst du nicht.
Und hoch durchs Blau der Sonne Strahlen dringen;
Hoch schlägt mein Herz, und helle Lerchen singen.
Jetzt scheint auch dich die Sonne wach,
Und träumend schaust du in den Tag.
Was konnt die Nacht so Süßes dir bereiten? -
Wie durch die Hand die dunkeln Flechten gleiten,
So sprichst du sinnend Wort um Wort,
Und halbe Träume spinnst du fort.
Die liebe Sonn, was hat sie dir genommen?
Hast du geträumt, du sähst den Liebsten kommen?
- Wach auf, mein Lieb! Schließ auf die Tür!
Der Traum ist aus, der Liebste hier.
Theodor Storm
Mein Stern
Ich fragt einen Stern am Himmel:
Willst du mein Glückstern sein?
So oft ich ihn sah und fragte,
Gab er gar lieblichen Schein.
Ich sah ihn jeden Abend,
Er lächelte stets mir zu
Und sandte Trost hernieder
Und Frieden mir und Ruh.
Er war mein treuer Begleiter
Durch manche düstre Nacht,
Hat meine Pfade beleuchtet,
Mich immer ans Ziel gebracht.
Jetzt ist mein Stern verschwunden
Mit seinem lieblichen Licht.
Mir glänzen unzählige Sterne,
Er aber glänzt mir nicht.
Von all den unzähligen Sternen
Warst du, mein Liebchen, mein Stern,
Einst meinem Herzen so nahe,
Und jetzt so fern, so fern!
Hoffmann von Fallersleben
Schmetterlings Sterbelied
„Leb wohl, mein Vater Sonnenschein!
Du, meine Mutter Blütenduft!
Ihr Schwestern all und Brüderlein
Im süßen Hauch der Himmelsluft!
Ich schwebte gern mit euch umher
In Wald und Wiese, Au und Feld;
Nie war mein Herz von Sorgen schwer,
Ungern verlass ich diese Welt."
So sang der müde Schmetterling,
So sang er sich sein Sterbelied.
Kaum als er an zu leben fing,
War hin sein Leben und er schied.
Hoffmann von Fallersleben
An Ihn
Bitte an Winde und Wellen
Kommt - o kommt ihr lieben Winde,
Nehmt sein Schiffgen auf die Flügel,
Bringt es über Klippen, über Wellen-Hügel,
Schwellt die Segel - eilt geschwinde
Her ans Ufer, wo sein Liebchen weilt.
Wilde Wellen! werdet stille,
Rauschet wie der Liebe Sehnen,
Bringt ihm, krause Wellen, bringt ihm diese Tränen,
Zittert in der Abendhülle
Lieblich seines blassen Mädchens Bild.
Schläft er schon mit Lerch und Käfer?
Beugt euch flacher, hohe Wogen,
Wiegt ihm Schlummer - Mond! vom hohen Sternenbogen
Blicke segnend meinem Schläfer
Träume unsrer goldnen Hoffnung zu.
Sophie Albrech
Nachts
Alles ruht - nur meine Seele
Ist noch ihrem Kummer wach;
Schmerzlicher, weil ichs verhehle,
Drückt sie ihr gepresstes: Ach!
Schwüle liegt auf meinem Herzen,
Schwerer Ahndung bange Last -
Nie verschwinden diese Schmerzen,
Nur im Grabe wohnet Rast -
Gott! mein Gott! o gib mir Stille,
Sprich zu meinem Geiste: Ruh!
Bey dir ist des Friedens Fülle,
Wink mir süßen Schlummer zu.
Sophie Albrecht
Ich vermisse dich so sehr.
Lied auf dem Kirchhofe
Sei leiser hier, du meines Kummers Klage,
Und seufze nur, was mich zu Gräbern beugt;
Verzeiht - verzeiht, ihr Toten, dass ichs wage
Zu jammern, wo des Schmerzes Stimme schweigt.
Nichts kann der Gräber stolze Ruhe stören,
Der Friede wohnt im stillen Schattenreich;
Drum will ich heilig eure Täler ehren,
Ach! er, mein Herzensfreund, wohnt unter euch.
Mein Freund, der wieder all die süßen Bande,
Die längst die Welt von meinem Herzen riss,
Sanft knüpft, und mir im finstern Wechsellande
Elisiums ewig daurend Glück verhieß.
Die heiße Stirn gelehnt am kalten Steine,
Der meiner Trauer stummen Hügel deckt;
Rinnt sanft, ihr Tränen! wie im Frühlingshaine
Des Morgens Tau, der junge Rosen weckt.
Sie fließen nicht, dich Freien zu beklagen,
Der nicht im Kerker der Verwesung wohnt;
Dir jauchz ich zu, dem nun nach schwülen Tagen
Das kühle Wehn der Dulderpalme lohnt.
Dort seh ich dich den großen Morgen feiern,
Der nur an jenem Purpurufer tagt;
Wohin keins von des Lebens Ungeheuern
Durch Gottes Wachen sich hinüber wagt.
Nur mir, nur mir Gesunknen rinnt die Zähre,
Nur mich Verlassne klagt dies Tränenlied;
Mir ist die Welt nur eine öde Leere,
Wo mir allein kein stiller Hügel blüht.
Er deckt mit dir auch alle bleichen Schrecken,
Die Gruft und Tod mir einstens schaudernd gab;
So muss die Nacht den jungen Morgen wecken,
Du starbst - und Heimat wird mir Tod und Grab.
Umschlungen unsrer schönsten Hoffnung Büste
Späh ich, ob bald der Kahn herüber schwimmt,
Der mich von der Verwesung schwarzen Küste
Zu dir - zu dir, mein Freund, hinüber nimmt.
Sophie Albrecht
Goldne Freiheit
Goldne Freiheit, kehre wieder
In mein wundes Herz zurück,
Weck mir neue, heitre Lieder
Und entwölke Geist und Blick.
Komm und trockne meine Tränen
Mit der rosig-zarten Hand,
Stille meines Busens Sehnen,
Löse, was die Liebe band.
Liebe schafft Olympos-Freuden,
Und wer ehrte sie wie ich? -
Tiefer doch sind ihre Leiden,
Und allein sie trafen mich.
Ach! mit Jahren voller Qualen,
Mit des halben Lebens Glück
Musst ich ihre Wonne zahlen,
Flüchtig, wie ein Augenblick.
Ohne Freuden stieg der Morgen
Für mich arme Schwärmerin,
Und der Liebe bleiche Sorgen
Welkten meinen Frühling hin.
Wonne hat sie mir versprochen,
Treue war mein Gegenschwur,
Unsern Bund hat sie gebrochen,
Schmerz und Tränen gab sie nur.
Nimm für deine Palmenkrone
Was die Liebe mir verspricht,
Hier in dieser Männer-Zone
Grünt für mich die Myrte nicht.
Goldne Freiheit, kehre wieder,
Stimme meiner Harfe Ton;
Jubelt lauter, meine Lieder,
Ihr Umarmen fühl ich schon!
Sophie Albrecht
Du fehlst mir.
Sehnsucht
Entfernter Freund!
Um den auf immer
Im stillen Zimmer
Mein Auge weint;
Dann, wenn die Sterne
Am Himmel blinken,
Und Liebe winken,
Denk ich der Ferne
In der du, ach!
Jetzt um mich leidest,
Und Freuden meidest,
Mit Tränen nach.
Und wenn mein Freund
Im Strahlenkleide,
Zu meinem Leide
Mitleidig scheint;
Da werf ich mich,
Mit stummen Sehnen
Und tausend Tränen -
Oh! sähst du mich!
An jene Flüsse
Zur Erde nieder,
Die unsre Lieder
Und unsere Küsse
Beim Sternenschein
So oft belauschten,
und sanfter rauschten
Durch diesen Hain -
Ach! keine Lieder
Und keine Küsse,
Ihr - Hain - und Flüsse!
Belauscht ihr wieder -
Und denk an dich,
An jene Zeiten,
So voller Freuden
Für mich und dich;
Dann ruf ich dich
Durch alle Wälder,
Durch Tal und Felder
Als hörtst du mich.
Und wüst und schaurig
Ist Hain - und Trifte,
Wie Totengrüfte,
So bang und traurig.
O! Mond und Sterne,
Blickt tausend Küsse
Und tausend Grüsse
Dem in der Ferne,
Ihr könnt ihn finden!
So ruf und weine
Ich oft alleine
In öden Gründen.
So lächelt dir
Der Mond oft Küsse
So traurig süße
Mein Freund von mir.
Sophie Albrecht
Das Schicksal gibt einem nur eine gewisse Narrenfreiheit; dann warnt es und schlägt zu. Man spürt manchmal, wenn die Zeit da ist.
Erich Maria Remarque
Die Erinn´rung ist eine mysteriöse Macht und bildet die Menschen um. Wer das, was schön war, vergisst, wird böse, wer das, was schlimm war, vergisst, wird dumm.
Erich Kästner
Höre deine Schritte
Deine sanften Schritte
Drehe mich um
Schau ins dunkle Lehre
Sehe in Ferne nur eine Laterne.
Höre deine Schritte
Wie sie in die Pfützen treten
Geräusche von sich geben
Drehe mich um
Schaue nur ins Dunkle
Höre deine Schritte immer wieder
Wills nicht fassen
Wills nicht glauben
Hast mich doch vor kurzer Zeit verlassen.
Höre deine Schritte immer wieder
Wie sie sanft zu Boden fallen
Und wieder auf den nassen Boden gleiten
Drehe mich um
Hör dich sagen:
Werd dich immer auf deinem Weg begleiten
Werd dir folgen
Dich betrachten
Und dich immer tragen.
Warum?
Alles Klagen frommt nicht
Alles Klagen frommt nicht
um verlornes Glück.
Was du rufest, kommt nicht
aus dem Grab zurück.
Was du rufest, kommt nicht
wieder aus dem Grab.
Alle Klage frommt nicht,
die du klagst hinab.
Alle Klage frommt nicht;
das verlorne Glück,
das du rufest, kommt nicht
aus dem Grab zurück.
Friedrich Rückert
HDL
Von meinem Erdenleben...
Von meinem Erdenleben
Soll nichts mehr bleiben als ein Jubelton,
Der im Sonnengold verschwimmt
Und dessen Widerhall
Die Herzen der Erdenpilger
Zu Dank und Andacht stimmt!
Rudolf von Tavel
Ich vermisse dich.
Kennst Du das warme Sonnenlicht,
wenn früh der Tag beginnt?
Kennst Du die nasse Fensterscheibe,
wenn der Regen daran rinnt?
Hörst Du der wilden Schwäne Schrei?
Sie ziehen fort, denn sie sind Vogelfrei.
Hör nur den Klang der Regentropfen
und hör das Lied der Grillen.
Du lebst in einer Wunderwelt,
bereit, die Sehnsucht uns zu stillen.
Genieße jeden Atemzug,
lach in den Tag hinein,
denn jeder Tag den Du erlebst,
er soll Dein Schönster sein.
Verliebe Dich in Rosenblüten
und zähl die Wolken, wie sie ziehn,
das Leben, es wird Dir vergüten,
wenn Dir die schönsten Rosen blühn.
Träum auch vom Meer, von seiner Weite,
von seinem Reichtum und Vergehn,
von seinen Menschen, Seit an Seite,
wenn sie in Fluten untergehn.
Die Welt in uns ist Riesengroß,
wir leben hier und sterben,
wir fallen dem Schicksal in den Schoss,
zurück bleiben einst nur Scherben.
Die Welt in Dir, behüte sie,
trink tropfenweis den süßen Wein,
solang die wilden Schwäne ziehn,
kann jeder Tropfen -Hoffnung- sein.
GünterWeschke
Das Leben zeichnet Spuren,
die an dir haften bleiben,
mit denen du tagein, tagaus zu kämpfen hast.
Du kannst Sie nicht verwischen sondern
mit Ihnen Schritt für Schritt voran gehen.
Der Fährmann
Laß dein Boot noch einmal fahren,
bring mich über diesen See,
du machst das schon seit vielen Jahren,
im Sonnenschein und auch bei Schnee.
Wenn die Sterne nachts verblassen
hast du das Ruder fest im Griff,
nie hast du den Kurs verlassen
und auch niemals dieses Schiff.
Zur letzten Fahrt bin ich gekommen
will verlassen diese Welt,
Abschied habe ich genommen,
es gibt nichts mehr, was mich hier hält.
Der Fährmann reicht mir seine Hand,
sie ist recht kalt, er sagt kein Wort,
das Boot es schwankt im Wellengang,
die letzte Reise bringt mich fort.
GünterWeschke
In bittrer Kälte leerer Räume
verwachsen Äste junger Bäume
ohne Sonne, die sie jemals säume
in harten Enden kahler Träume
Des zarten Pflänzchens ganzer Glanze
er tropft getaut in Perlen ab
von der Spitz der kalten Lanze
sinken Tränen in ihr nasses Grab
Sie steht allein am reißenden Fluss
mit gesenktem Kopf und nur der Steg
trennt noch vom letzten Abschiedskuss
auf ihrer Suche nach dem Heimweg
Sebastian Deya
Meine Gedanken sind bei dir.
Rondel
Verflossen ist das Gold der Tage,
Des Abends braun und blaue Farben:
Des Hirten sanfte Flöten starben
Des Abends braun und blaue Farben
Verflossen ist das Gold der Tage.
Georg Trakl
Ich vermisse dich.
Warum?
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Dass du mich liebst, das wusst ich,
Ich hatt es längst endeckt;
Doch als du mirs gestanden,
Hat es mich tief erschreckt.
Ich stieg wohl auf die Berge
Und jubelte und sang;
Ich ging ans Meer und weinte
Beim Sonnenuntergang.
Mein Herz ist wie die Sonne
So flammend anzusehn,
Und in ein Meer von Liebe
Versinkt es groß und schön.
Heine
Es ist ein Flüstern in der Nacht,
Es hat mich ganz um den Schlaf gebracht;
Ich fühls, es will sich was verkünden
Und kann den Weg nicht zu mir finden.
Sinds Liebesworte, vertrauet dem Wind,
Die unterwegs verwehet sind?
Oder ists Unheil aus künftigen Tagen,
Das emsig drängt sich anzusagen?
Theodor Storm
Traurigsein
heißt nicht gut ausatmen können
und nicht spüren wie etwas schmeckt
außer Traurigsein
Traurigsein
heißt vielleicht mehr bemerken
von dem was traurig ist
als vor dem Traurigsein
Traurigsein
heißt nicht Traurigseinwollen
und nicht Unglücklichseinwollen
und auch nicht Glücklichseinwollen
Traurigsein
heißt überhaupt nichts wollen
und auch nichts nichtwollen
Es heißt nur Traurigsein.
Erich Fried
Es führen über die Erde Strassen und Wege viel,
Aber alle haben dasselbe Ziel,
Du kannst reiten und fahren, zu zweien und zu dreien...
Den letzten Schritt musst du gehen allein.
Drum ist kein Wissen, noch Können so gut,
Als daß man alles Schwere Alleine tut.
Hermann Hesse