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Von in Liebe 27.06.2015 um 18:46 Uhr | melden
An das Meer
Ich bin durch leuchtende Rosen gegangen
Und rührte der Gletscher eisige Wand,
Ich sah die goldnen Limonen hangen
In blühenden Südens Sommerland;
Sah Buchenkronen im Lenzwind sich neigen,
Die herbstliche Heide im Abendschein,
Und ging durch Reben die Schiefersteigen
Zu efeuumsponnenen Burgen am Rhein ...
Doch wenn der Sturm mir die Brust durchtoste
Und wurde das Herz mir müde und schwer,
Wie sehnt ich mich dann nach deinem Troste,
Nach deiner Schönheit, ewiges Meer!
Nun stand ich am Strande, nun sah ich dich wieder
Und fand meinen Frieden, ich hab es gewußt -
Du sangest die uralten Wiegenlieder
Der Menschheitssehnsucht mir tief in die Brust.
Es wühlte dein Wind, der staubbefreite,
Mir frisch vom Osten um Stirn und Haar -
Kein irdischer Schwätzer an meiner Seite
Und in mir nichts, was kleinlich war;
Nichts, was mich niederzwingen konnte,
Nichts, was mich eng in Fesseln schlug -
Und mit meinen Träumen am Horizonte
Der weißen Segel strahlender Flug.
In deiner Tiefe fühl ich wohnen
Des Unerforschten heilige Ruh -
Es tragen deine weißen Kronen
Mir Grüße ferner Welten zu.
In deinen ewgen Melodieen
Klingt aller Kämpfe Ziel und Sinn;
Wie Gottes Mantelsäume ziehen
Die goldnen Wolken drüber hin ...
Ich darf in kühlen Schauern fassen,
Was aller Pilger letztes Los -
Und Menschenlieb und Menschenhassen
Versinkt in deinen feuchten Schoß.
Rudolf Presber
Ich denke an dich in Liebe.