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Von in Liebe 08.04.2015 um 20:57 Uhr | melden
Ein kahler Stein nackt wie ein Knochen
Liegt grinsend auf des Baches Grund,
Die Wasser ziehn ununterbrochen,
Bereden ihn mit schnellem Mund.
Er wird zum Antlitz blaß und düster,
Sieht zu mir auf von Schmerz gespannt,
Der Wellen unnützes Geflüster
Hat einen Namen mir genannt.
Ein tot Gesicht als Stein noch wartet
Auf das was einst mein Mund versprach;
Das Leben hat mit uns gekartet,
Mein Fleisch war stark, der Wille schwach.
Viel Schritte haben sich verloren,
Der Weg ist lang, der Weg ist wild,
Manch Echo klagt in meinen Ohren,
Auf manchem Stein da bleicht ein Bild.
Max (Maximilian Albert) Dauthendey
1867 - 1918
http://www.aphorismen.de/gedicht/185090