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Von in Liebe 15.10.2014 um 16:56 Uhr | melden
Vorahnung
Mir ist die Seele zum Zittern voll
Von wilden Akkorden in Dur und Moll
Und Melodien —
Vom armen Garten hinter dem Haus,
Da fragt der April in die Welt hinaus
Mit Schwalbenrufen —
Ein knospender Busch rührt mir an die Stirn,
Zwei Schlehenblüten zarttaumelnd irrn
Von droben nieder.
Den Garten durchwandelt ein Himmelsschein —
Die Schlehblüten funkeln wie Federlein
Aus Engelschwingen.
Ach lässt mich der Psyche Flügelschlag,
Oder der frühe Lenzestag
So Wunder erschauen?
Und sucht derselbe lebendige Geist,
Der mit Entzücken die Erde durchkreist,
Auch in mir Offenbarung?
Flammt die Schönheit von draußen in mich hinein?
Oder verklärt mir die Welt ein Schein
Aus eigener Seele?
Nenns Jugend, nenns Liebe oder Licht,
Das sich mächtig drängende Gassen bricht,
s ist Sehnsucht, zu leben!
Der junge April und mein strebendes Herz,
Sie öffnen sich beide himmelwärts,
— Und warten auf Wonne —
Alberta von Puttkamer