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Von Helma 28.10.2016 um 16:24 Uhr | melden
Ein helles Licht für dich lieber Christian.
Deiner lieben Heike und ihren Kindern
ganz liebe herzliche Grüße und alles Liebe
Helma mit Eva
In der persischen Mystik wird von einem Wanderer erzählt, der mühselig auf einer schier endlos langen Straße entlang zog. Er war über und über mit Lasten behangen. Ächzend und stöhnend bewegte er sich Schritt für Schritt vorwärts, beklagte sein hartes Schicksal und die Müdigkeit, die ihn quälte. Auf seinem Weg begegnete ihm in der glühenden Mittagshitze ein Bauer. Der fragte ihn: „Oh, müder Wanderer, warum belastest du dich mit diesen Felsbrocken?“ – „Zu dumm“, antwortete der Wanderer, „aber ich hatte sie bisher noch nicht bemerkt.“ Darauf warf er die Brocken weit weg und fühlte sich viel leichter. Wiederum kam ihm nach einer langen Wegstrecke ein Bauer entgegen, der sich erkundigte: „Sag, Wanderer, warum plagst du dich mit einem halbfaulen Kürbis auf dem Kopf und schleppst an den Ketten so schwere Eisengewichte hinter dir her?“ Es antwortete der Wanderer: „Ich bin froh, dass du mich darauf aufmerksam machst; ich habe nicht gewusst, was ich mir damit antue.“ Er schüttelte die Ketten ab und zerschmetterte den halbfaulen Kürbis im Straßengraben. Wieder fühlte er sich leichter. Doch je weiter er ging, desto mehr begann er wieder zu leiden. Ein Bauer, der vom Feld kam, betrachtete den Wanderer erstaunt: „Oh, guter Mann, du trägst Sand in deinem Rucksack, doch was du dort in der Ferne siehst ist mehr Sand, als du jemals tragen könntest. Und wie groß ist dein Wasserschlauch – als wolltest du die Wüste Kawir durchwandern. Dabei fließt neben dir ein klarer Fluss, der deinen Weg noch weit begleiten wird!“ – „Dank dir Bauer, jetzt merke ich, was ich mit mir herumgeschleppt habe.“ Mit diesen Worten riss der Wanderer den Wasserschlauch auf, dessen brackiges Wasser auf dem Weg versickerte, und füllte mit dem Sand aus dem Rucksack ein Schlagloch. Er blickte an sich herab, sah den schweren Mühlstein um seinen Hals und merkte plötzlich, dass es der Stein war, der ihn noch so gebückt gehen lies. Er band ihn los, und warf ihn, so weit er konnte, in den Fluss hinab. Frei von seinen Lasten wanderte er durch die Abendkühle, eine Herberge zu finden.