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Von Andrea mit Jonas im Herzen 01.05.2016 um 18:17 Uhr | melden
Seit deinem Tod sind andere Dinge wichtig
geworden, die früher keine Bedeutung für mich
hatten und umgekehrt sind wichtige Dinge von früher
total unwichtig für mich geworden. Ich weiß nun,
was wirklich wichtig ist im Leben und habe ganz
andere Prioritäten. Wenn man andere nach unserem
Leben fragte, dann würden sie sagen, dass wir
ein armseliges Leben führen. Wir haben viele
Freunde verloren, die ich heute aber auch gar nicht
mehr in meinem Leben gebrauchen könnte, weil sie
mir zu oberflächlich sind. Uns ist es wichtig, dass
die Trauer um unser Kind nicht totgeschwiegen wird.
Die Trauer ist da. Und wir leben unsere Trauer. Sie
gehört zu unserem Leben dazu und ist ein fester
Bestandteil geworden. Mit Menschen, die damit
und mit uns nicht umgehen können, können wir
auch nicht mehr umgehen. Es spielt keine Rolle,
wer diese Menschen sind und wie nah Sie uns früher
einmal standen. In unserer Gesellschaft hat der Tod
und die Trauer keinen Platz. Leere wird überspielt,
Ratschläge werden erteilt, wie man möglichst schnell
wieder in das "normale" Leben zurückfindet.
Trauer ja - aber bitte nicht zu laut und zu lange,
damit nicht auch noch das Umfeld mitleiden uns.
Die Erwartungen an unser Leben sind gesunken.
Wir brauchen keinen Luxus, jagen keinem Erfolg
hinterher. Wir brauchen keine großen Aktivitäten
mehr und suchen zurzeit ganz viel Ruhe in der
Natur. Wie können hin und wieder lachen und
Freude empfinden. Allerdings ist es keine unbe-
schwerte Freude mehr, denn alles, was schön
ist, tut gleichzeitig weh, weil wir es nicht mehr
mit unserem Kind teilen können. Wir meiden
noch immer Feste, weil wir dort das Gefühl
haben, unsere Gefühle verbergen zu müssen.
Wir haben nicht mehr die Geduld, oberflächlichen
Gesprächen zuzuhören, Unterhaltungen die uns
nicht im Mindesten interessieren. Oft fühlen wir
uns wie Aliens, Menschen, die eigentlich nicht
mehr zu dieser Welt gehören. Das Leben hat
jegliche Leichtigkeit verloren und trotz allem ist
es ein reicheres Leben geworden. Wir sind zu
anderen Menschen geworden und mussten uns
neu kennen lernen, weil wir uns selber nicht mehr
kannten. Aber niemals hätten wir gedacht, wie viel
Kraft in uns steckt. Ich weiß nicht, ob überhaupt
noch etwas von den Menschen übrig geblieben ist,
die wir einmal waren. Ich möchte mein Kind zurück
haben, aber ich möchte das, was ich in den
letzten drei Jahren über das Leben gelernt habe,
nicht mehr gegen meine Oberflächlichkeit eintauschen.
(Textauszug aus einem Buch von Tr.Eltern)
Lieber Christian ich schicke dir heute wieder ein
strahlendes Licht in deine Welt.
Liebe Heike!
Ganz liebe Herzensgrüße von
Andrea mit Jonas im Herzen