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Von Christa mit Ralf 08.10.2015 um 17:20 Uhr | melden
Einen lieben Abendgruß schicke ich Dir in den Himmel, lieber Christian!
Herbstlied
Der Herbstwind weht; die dürren Blätter fallen,
Ins Wintergrab;
Der Raben dumpfen Klaglaut hör ich schallen,
Vom Thurm herab.
Verwelkt und dürr hängt noch an der Gartenmauer
Der Blumen Rest;
Und flugesmüde Vögel bange kauern
Im engen Nest.
Denn wo geschwebt auf maienhaften Bahnen
Der Rose Duft,
Weht traurig wie ein unheimlich Ahnen
Oktoberluft.
Und wenn der Sturm die grauen Nebel dränget
Das Meer entlang,
Und wenn mit Weheruf die Möve hänget
Am Felsenhang:
Dann denk ich deiner, mit betrübten Sinnen,
Vergänglichkeit,
Dann scheint so klein mir in der Brust tiefinnen
So Freud, wie Leid.
Der Herbstwind weht; die dürren Blätter fallen;
Was weinest du?
Getrost: Auch dir wird einst nach kurzem Wallen
Die lange Ruh.
Ernst Ziel
1841-1921
Liebe Heike!
Dieses Gedicht habe ich geschrieben, weil Du geschrieben hast, dass bei Euch die Blätter so sehr fallen.
Bei uns war wieder ein Herbsttag von der schönsten Art. Wenn Merle heute mit uns im Wald gelaufen wäre, hätte sie so viele Blätter gefunden: grüne, gelbe, rote.
Liebe Grüsse für Euch!
Christa