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von Marius am 19.03.2016 - 21:55 Uhr | melden
erinnerst du dich noch daran, als wir uns das erste Mal begegnet sind?
Das ist schon lange, lange her. Damals waren wir noch Kinder. OK, Schulkinder, du in der einen, ich in der anderen Klasse. Und so gingen wir Tag für Tag in die Schule, du in die eine, ich in die andere Klasse.
Dann kamen die Wahlpflichtfächer und wir landeten gemeinsam in Physik. Erinnerst du dich noch, als wir Apfelwein machten und am Ende Essig rauskam. Schon damals haben wir gewusst, dass das nur zwei kongenialen Freunden gelingen kann.
Doch irgendwann mal, wir waren ja auch nicht die Dümmsten landeten wir in der Oberstufe, unsere Freundschaft wurde enger und es begann das, was bis heute andauert...
Weißt du noch? Klasse 11. Ich blicke auf Ereignisse zurück, die uns immer mehr und mehr zu so richtig guten Freunden machten. Wir verbrachten viel Zeit miteinander. Nicht nur in der Schule, sondern auch in der Freizeit, machten gemeinsam Sport, Party und auch mal Urlaub. An an Ereignis aus der Schulzeit erinnere ich mich immer mit einem breiten Lächeln. Michelangelos Abendmahl; und wofür stehen die Tauben, fragte Herr Palm? Für die Post. Noch vor einigen Monaten erinnerten wir uns gemeinsam an diese epochal falsche Interpretation und lachten, aber so richtig. Lachen, Spaß und Albernheiten, ja, das verband uns und wir erfreuten uns an solchen Banalitäten. Aber sind es nicht diese Kleinigkeiten, diese Momente, die Freunde verbinden. Ich denke schon.
Bei vielen trennen sich die Wege nach dem Abitur. Du wähltest die Kasse, ich die Immobilie. Aber auch das konnte uns nicht auseinanderbringen. Wir hielten immer Kontakt. Mal mehr, mal weniger. Das war aber egal, denn jedes Mal, als wir uns sahen, war es so, als ob das letzte Mal gestern gewesen wäre. Ich denke, auch dass geht nur zwischen guten Freunden.
In dieser Zeit hast du viele Enttäuschungen erleben müssen. In den meisten Fällen hatten Frauen Anteil daran gehabt. Du zogst aus Wanne nach Hagen (Am Waldesrand, ja, selbst die Straße habe ich mir noch merken können, was mich aber ehrlicherweise ein wenig ängstlich stimmt) um. Du warst aber dort nicht glücklich. Woran lag es? An Hagen, ja, dass kann sein aber mehr noch an der Einsamkeit. So beschloss ich ins Verkupplungsbuiseness einzusteigen. Ich hatte da gerade die Susi unter Vertrag genommen und zack, es hat geklappt.
Der Umzug nach Wanne in die Kleine Martinistraße folgte. Hochzeit, zwei wunderbare Kinder, später Haus, guter Job, Glück und Freunde, die dir auch mal die ein oder andere Niederlage (bei unseren legendären Zockevents) bereiteten. Was will man mehr?
...Und dann gehst du so einfach. Von der einen auf die nächste Minute, ohne Vorwarnung, ohne ein Wort. Für immer fort.
Wir haben dich nicht mehr. Ich habe einen wundervollen Freund fürs Leben nicht mehr. Das schmerzt sehr.
Ich vermisse dich...
und verspreche dir, wenn deine Kinder irgendwann zu mir kommen und mich fragen, wie war unser Papa denn so, dann werde ich sagen, ein toller Typ, auf den ihr total stolz sein könnt.
Dein Freund Marius
