Caja
Westermann

Von Sophia 27.06.2017 um 14:07 Uhr | melden

Liebe Caja,
meine Gedanken sind bei dir und bei deiner lieben Freundin Julia, die heute ihren 18. Geburtstag gefeiert hätte. Auf eurem gemeinsamen Bild seht ihr so glücklich aus. Ihr hattet sicher gerade eine tolle Zeit und habt euch auf das gefreut, was vor euch lag. Ich kann nicht begreifen, dass ihr nur ein halbes Jahr später gestorben seid. Es tut mir so unendlich leid um euch und um euer Leben, das noch so viele Möglichkeiten und so viel spannende Erfahrungen für euch bereit gehalten hätte. Wenn ich sehe, dass andere Menschen Abitur machen, Geburtstag feiern und den Sommer genießen, versetzt es mir immer einen Stich ins Herz, weil ihr das nicht erleben dürft. Dass ihr und 147 weitere unschuldige Menschen nicht über euer Leben bestimmen könnt, weil eine einzige Person egoistisch über ihres bestimmt hat, hat mein Vertrauen in eine gute und gerechte Welt völlig erschüttert. Es zerreißt mir das Herz, dass ihr nicht mehr da seid, aber ich verspreche euch, ihr seid immer bei mir, in meinen Gedanken und manchmal sogar in meinen Träumen.
Ich hoffe, so sehr, dass ihr zusammen an einem Ort seid und den Tag heute gemeinsam verbringen könnt. Wenigstens das.

Liebe Eltern von Julia und Caja,
ich würde gerne tröstende Worte an Sie richten, aber musste mittlerweile resigniert feststellen, dass es schlicht keinen Trost gibt. Den Verlust eines Kindes kann man nicht mit Worten abmildern und alle Hoffnungen, die wir jetzt haben, sind zwar schöne Vorstellungen, aber leider ungewiss. Aber vielleicht kann die Tatsache, dass mir diese Trost- und Hoffnungslosigkeit der Situation bewusst ist, Ihnen zeigen, dass wir Ihren Schmerz verstehen und es auch jetzt noch einige Menschen gibt, die das Unglück sehr beschäftigt und die aufrichtig um Ihre Töchter trauern. Auch wenn niemand Ihren Schmerz nachempfinden kann, so fühlen ich und andere liebe Menschen doch mit Ihnen.

Mit einem traurigen Gruß an Julia und Caja sowie ihre Familien
Sophia