
Von Angelika Wehbeck 23.09.2016 um 18:47 Uhr | melden
...und ich hoffe, Sie wären damit zufrieden, lieber Boleslaw Barlog!
Während des Erstellens dieser umfangreichen Seite kamen mir so viele Erinnerungen, an die schöne Zeit am Schiller-und Schlosspark-Theater, an Ihre wunderbaren Inszenierungen, an die Chancen, die Sie mir gegeben haben... Doppelkopf, in der Schiller-Theater-Werkstatt, z.B. - das war toll:
Eigentlich sollte ich ja in Ihrer Inszenierung von "Ein Floh im Ohr" im Schiller-Theater eine kleine Rolle übernehmen, aber als ich zur Probe kam, hatten Sie eine bessere Verwendung für mich:
"Wenn ich ein egoistischer Mensch wäre, dann würde ich jetzt sagen du bleibst bei mir.. aber weil ich ein altruistischer Mensch bin, schicke ich dich jetzt rüber in die Werkstatt. Da sitzt der Amman, der inszeniert "Doppelkopf". Die Ilse spielt die Rosa, aber die dreht gerade n Film, kommt also später. Der braucht dich dringend für die Proben; vielleicht kannste die Rolle dann ja später sogar mal spielen"...
Tja, wie das Leben so spielt: eines Tages hatte die Kollegin die Vorstellung vergessen, ich wurde spät am Abend angerufen, ob ich sofort einspringen könnte - und ob ich konnte! Das lief so super, dass ich dann sogar die Gastspiele in Iserlohn und Hamm spielen durfte, und für die restlichen Aufführungen in Berlin ebenfalls verpflichtet wurde; dafür sage ich jetzt einfach nochmals von Herzen danke!! Meine Partner Stefan Wigger und Heinz-Theo Branding, sowie fast alle anderen des damaligen Ensembles, sind ja inzwischen ebenfalls "da oben" angekommen - liebe Grüße von mir!
1988 habe ich Sie am Hansa-Theater wiedergetroffen, als mein damaliger Freund Wolfgang Kühne - leider auch bereits 2008 verstorben -bei Ihnen den Werner spielte... und ich musste feststellen, dass Sie ein sehr gutes Gedächtnis haben:
"Hättste mir mal damals in der Deutschen Oper das Gretchen gesungen, dann wärste weiter gekommen "... tja, ich denke oft daran!
Ich war seinerzeit, 1968, aber noch im Studium an der Musikhochschule, und ich habe mir das einfach nicht zugetraut - schade!
Natürlich hätte ich das locker geschafft, aber mit meiner Courage war es diesbezüglich leider nicht sehr weit her.
Einige Jahre später habe ich das Gretchen gesungen, am Stadttheater Würzburg, als Übernahme, ohne Orchesterprobe, und ich habe mich über mich selbst geärgert. Jedenfalls werde ich das alles nie vergessen, und ich sage mir dann eben immer, dass es wohl nicht mein Weg war - so ist das Leben!
Nochmals danke, danke, danke, für alles!
Ich wünsche Ihrer Seele himmlischen Frieden!
"Die Wehbeckine"