Mit einem Geschenk hinterlassen Sie Ihr persönliches Zeichen in Gedenken an Bernhard Nienberg. Veredeln Sie jetzt für 2,99 Euro diese Gedenkseite durch ein Geschenk in Ihrem Namen.
Gedenkseite für Bernhard Nienberg
Bernhard Nienberg wurde am 18. Dezember 1936 in Freckenhorst geboren und starb am 27. März 2018 mit 81 Jahren in Freckenhorst. Er wurde im Tierkreiszeichen Schütze geboren.
Lieber Opa
Und plötzlich heißt es Abschied nehmen
Du wurdest an einem regnerischen Freitag im Dezember 1936 in Freckenhorst geboren.
Mit Deinem Bruder Franz bist Du in Deinem Geburtshaus aufgewachsen und bis auf einen kleinen Abstecher, in eine Nebenstraße, wo Du ein Jahr mit Deiner Heti gewohnt hast, bist Du Deinem Elternhaus Dein Leben lang treu geblieben.
Ich weiß nicht viel über Deine Kindheit, aber ein paar Sachen die Du erzähltest sind mir in Erinnerung geblieben.
Als ich Dir das letzte Mal über Deine Haare Strich fiel mir wieder ein, wie Du zu Deiner Narbe auf der Stirn- Deinem Mercedesstern- wie Du sie nanntest- gekommen bist. Du wolltest im Krieg vor einem Fliegerangriff auf den Pängel-Anton flüchten und bist mit der Stirn auf einen Stein gestürzt.
Ich weiß noch, wie Du erzähltest, dass Du schnell rennen konntest. Denn wenn Du beim Tischtennis gegen Deinen großen Bruder gewonnen hast und dieser Dir dafür die Hucke voll hauen wollte, musstest Du schneller sein als er.
Eigentlich hattest Du damit die besten Voraussetzungen im TUS Freckenhorst auch ein aktiver Fußballer zu werden. Jahrelang hast Du den TuS als Opmann unterstützt und hast die Spieler zu Turnieren gefahren.
Ein besonderes Geschenk, welches Du uns hinterlassen hast, war die Liebe zur Fotografie. Wir haben uns schon Berge von Fotos angesehen. Egal ob Urlaubsbilder mit der Familie in den Bergen, nur Du und Deine Heti, Bilder Deiner Kinder und Enkel, Bilder von Feiern, von Karneval oder Bilder der Nachbarschaftsgemeinschaft Blumental, in der Du im Vorstand, nebst Elferrat aktiv warst. Solche Momente auf buntem Papier zu sehen sind doppelt so viel wert wenn man weiß, dass es das Einzige ist, was ausser der Erinnerung in unseren Köpfen bleibt.
Ein Foto habe ich sehr lange angesehen. Ein sehr altes schwarz weiß Bild. Es zeigt Dich in jungen Jahren. Es zeigt einen wirklich hübschen jungen Mann, also hätte ich Karneval 1953 an Omas Stelle gestanden-ich hätte mich auch in den jungen Weber verliebt.
Nachdem Du Deinen zukünftigen Schwiegereltern versichern konntest, dass Du katholisch bist, was damals einen wichtige Frage war, durftest Du Deine Heti im Okt. 1958 zum Traualtar führen. Im Mai 1959 kam Euer erstes Mädchen zur Welt, im Okt 1961 Euer Sohn und schon 13 Monate später wurde im Jan 1963 wieder ein kleines Mädchen geboren.
Du warst ein ordnungsliebender Mensch, manchmal schon ein bisschen pingelig. Das war in Deinem Beruf als Verwaltungsfachangestellter bestimmt eine notwendige Eigenschaft. Zu hause kam es dann auch schon mal vor, dass Deine Kinder ihre Tornister hoch oben aus dem Apfelbaum pflücken mussten, wenn diese nicht schnell genug ordentlich weg gestellt waren.
Du warst nicht nur in der Erziehung Deiner Kinder und in Deinem Beruf sehr Gradlinig. Ich empfand Dich immer als Vorbild. Du warst sehr gebildet, hattest viel Allgemeinwissen, warst politisch sehr Interessiert und hast Deine Ansichten glaubhaft vertreten.
Du hattest viele Freunde. Es gibt viele Geschichten von Deinen Freunden Tüpel und Helmut, mit dem Du einmal zusammen das Licht der Straßenlampen- sagen wir mal- mit Steinen gedimmt hast, getreu dem Motto: ,,Der Letzte macht das Licht aus".
Und jeder von uns hat noch Deine kräftige Stimme im Ohr, gleichzeitig eine wunderbare Singstimme, die aber auch so sanft ,,Schätzken" oder ,,mein Mädchen" sagen konnte.
Wir sehen immer noch, wie Du Dir mit Rechts einmal fix durch das Haar kämmst und mit der linken Hand nach fährst.
Du wusstest genau, dass Dein Enkel Andre nicht auf Weichlinge (schlabbrige Pommes) steht und Inga dafür umso mehr auf Deine selbstgedrehten Klöße.
Du hast gerne gekocht, hast leidenschaftlich im Chor gesungen, warst handwerklich sehr geschickt, hast viel selbst repariert und konstruiert, bis Dich ein fieser Herpesvirus auf dem Weg in den Urlaub 2008 plötzlich aus der Bahn warf.
Auf einmal warst Du sehr krank und irgendwann hast Du realisiert, dass es nie mehr wird wie es war. Dir war ständig schwindelig. Durch den gelähmten Gesichtsnerv tränte und brannte Dein Auge und das Hörvermögen war schlagartig sehr schlecht. Du warst nicht mehr so fit, so belastbar, so unabhängig. Du hast Dir Deinen eigenen Weg gesucht, damit klar zu kommen. Es war für uns nicht leicht und für Dich vermutlich doppelt so schwer. Vor allem Deiner Heti hat es Kraft geraubt Dich so schwach zu sehen und gerade als wir dachten es wird alles besser, da bist Du gefallen. Das war im Dezember 2017. Eine leichte Vergesslichkeit hatte sich bei Dir schon eingestellt und dann ging alles wie im Zeitraffer.
Du kamst vom Krankenhaus ins Altenheim. Deine Demenz schritt so schnell voran, dass wir mit dem Begreifen gar nicht so schnell hinterher kamen. Du hast vergessen wer wir sind. Selten hast Du noch jemanden erkannt.
Du hast vergessen wo Du bist.
Du hast vergessen wie man spricht.
Irgendwann wusstest Du nicht mehr, wie man isst, wie man kaut und wie man schluckt.... Da wußten wir, es wird Zeit Abschied zu nehmen.
Zwei Tage bevor Du gingst, hast Du vergessen wach zu werden.
Am 27.März in den frühen Morgenstunden hast Du vergessen zu atmen....
Lieber Opa
Wir hatten noch so viel vor. Wir wollten Dich noch so gerne bei den ersten warmen Sonnenstrahlen spazieren fahren. Die Sonne, die Du so liebtest, genießen. Dich noch einmal nach hause holen- nach hause in Dein Elternhaus, dahin wo Du geboren wurdest. Wir sind traurig, dass daraus nichts mehr geworden ist. Traurig, dass Du nicht mehr da bist, aber wir sind so dankbar Dich gekannt zu haben.
Deine Familie
Deine Frau Heti
Deine Kinder und Schwiegerkinder Andrea und Martin, Thomas und Karin, Birgit und Reinhard
Deine Enkel und Schwiegerenkel Mella und Christian mit Sue-Yara, Sam-Luca, Nika-Malin und Alexa, Maren und Stefan mit Julie, Viona und Luna, André und Nadine mit Amelie und Leni, Lisa, Inga und Marc, Lars, Nils