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Von Sonja mit Yeliz im Herzen 24.12.2013 um 10:10 Uhr | melden
Ein Mann schickte seine beiden Söhne Tambu und Rafiki hinaus, um sich in den Dörfern umzusehen. Sein Auftrag: "Hinterlasst Zeichen auf euerem Weg!" Die beiden Söhne machten sich auf den Weg.
Nach wenigen Schritten schon begann Tambu Zeichen zu machen. Er knüpfte einen Knoten in ein hohes Grasbüschel, dann ging er ein Stück weiter und knickte einen Zweig an einem Busch. Dann knüpfte er wieder einen Knoten ins Grasbüschel. So war der ganze Weg, den er ging, voll Zeichen. Aber er zog sich von allen Menschen zurück und sprach mit niemandem.
Ganz anders verhielt sich sein Bruder Rafiki. Er machte keine Zeichen am Weg. Aber im ersten Dorf setzte er sich zu den Männern im großen Palaverhaus, hörte zu, aß und trank mit ihnen und erzählte aus seinem Leben
Im nächsten Dorf schloss Rafiki Kontakt mit einem Jungen, der ihn in seine Familie mitnahm und in die Dorfgemeinschaft einführte.
Im dritten Dorf bekam Rafiki von einem Mädchen bei sengenden Hitze einen kühlen Trunk angeboten und durfte das Dorffest mitfeiern.
Tambu bekam von alledem nichts mit; er hatte Arbeit mit seinen Grasbüscheln und geknickten Zweigen.
Als die beiden Brüder nach ihrer Heimkehr dem Vater von ihren Erlebnissen erzählten, machte er sich mit ihnen auf den Weg.
Überall wurde Rafiki mit seinem Vater herzlich aufgenommen, Tambu aber kannte kein Mensch.
"Ich verstehe nicht, warum mich keiner kennt", sagte Tambu "alle sind zu Rafiki freundlich, der nichts anderes als geschaut und unnützes Zeug gesprochen und so die Zeit vertan hat. Kein einziges Grasbüschel hat er geknüpft und wird von allen gekannt und geehrt.
Da sagte sein Vater: "Es gibt noch andere Zeichen als Grasbüschel, mein Kind: Das sind Zeichen, die ein Mensch in den Herzen anderer Menschen hinterlässt, wenn er zu ihnen geht, mit ihnen spricht und ihnen seine Freundschaft zeigt. Solche Zeichen in den Herzen der Menschen bleiben, wenn die Grasbüschel längst von Tieren gefressen oder vom Wind weggetragen sind."
Da sagte Tambu: "Ich will auch lernen, solche Zeichen auf meinem Weg zu hinterlassen, wie Rafiki."
afrikanische Erzählung
In Gedanken heute bei unseren Engeln...
Eine innige liebe Umarmung...