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von Martina Steinberg am 19.12.2011 - 10:57 Uhr | melden
Lieber Benny,
wir haben uns nicht gut gekannt.
Wir, Kawe und ich und du und deine Eltern haben manchmal ein Krankenhauszimmer geteilt.
Und weil ich gerne das Leben durch eine humorvolle Brille sehe, habe ich besonders deine Füße in Erinnerung, die unten aus dem Bett ragten.
Bestimmt fandest du es gar nicht witzig, immer ein zu kurzes Bett zu haben,
aber wir haben immer drüber schmunzeln müssen.
Benny, ich erinnere mich daran, dass du irgendwann verstummt bist.
Du hast nie viel gesprochen - war mein Eindruck -
aber nachdem Frau Dr. Kuhlen euch gesagt hat,
dass nur noch eine Transplantation Sinn macht, bist du verstummt.
Kawe hat auch nicht mit mir über seinen Tod sprechen wollen.
Manchmal hat er meine Hand an seine Wange gelegt und gesagt: Mama, geh nicht weg. Wir haben einfach alle - ihr Kinder und wir Eltern - so viel Angst gehabt,
dass wir gar nichts Sinnvolles mehr sagen und tun konnten.
Ach Benny, ich weine jeden Tag um Kawe. Ich vermisse ihn so sehr. Aber wenn ich eine Gewissheit bekommen könnte, dass es ihm und dir und allen unter Leid verstorbenen Menschen jetzt gut geht, dann hätte mein Leben noch Sinn.