Anni
Zink

Von Gabriele Mertens 26.11.2018 um 10:52 Uhr | melden

Es ist Montag Morgen und bin grade im Badezimmer und guck aus dem Fenster.
Alles trüb und grau.
Diese Jahreszeit hast du gehasst und ich tu es auch.
Müsste nicht dein Kind sein.
Mir kommt grade so in den Kopf wie beschissen ihr finanziell dran wart als ihr den Laden zu machen müsstet.
Aber damals ging es nicht anders durch deine schlimme Krankheit.
Danach hast du noch 12 lebenswerte Jahre erleben dürfen.
Das Schlimmste für dich war, wie der Laden zu war, dass du nichts mehr geben konntest wie früher.
Als wir noch in Wevelinghoven gewohnt haben, sind wir ,dein Inchen und Jörg und ich, jeden Montag den Gott erschaffen hat, nach Kempen gekommen.
Danach sind wir nach Heinsberg gefahren und du hast deinen Enkeln gekauft was ihr Herz begehrte.
Das war für Karolin die schönste Zeit ihres Lebens.
Die erzählt heute noch davon.
Und wenn ich dran denke wie ihr danach mit 950 Euro Leben musstet und ein grosses Haus unter halten musstet, wird mir schlecht.
Ich kann erst jetzt verstehen dass Günter und Christiane euch finanziell helfen mussten weil wir konnten es nicht.
Wenn du übergeblieben wärst, hätten wir dich mit zu uns genommen und das Haus verkauft.
Aber leider kam alles anders.
Du weisst ich habe mich für Papa doppelt geschlagen und war 24 Stunden am Tag für ihn da.
Er war so lieb und jeden Tag dankbar.
Die Tasse Suppe zu Mittag die hat er mehr als genossen.
Deine Hühner-Rindfleischsuppe, genau wie du sie gekocht hast.
Mehr Fleisch als Wasser.
Eine Kraftbrühe.
Als er die Mittags nicht mehr mochte, hab ich gewusst, es steht eine Veränderung bevor.
Und es war so.
Dann kam die Milchsuppen Zeit.
Das war nicht gut.
Er hatte keinen Appetit mehr und ich wusste was das bedeutete.
Hab aber meine Gedanken verdrängt.
Hättest du auch gemacht.
Aber lass gut sein.
Ich weiss dass du und auch Papa alles von OBEN mitbekommt und ich weiss aus Überzeugung dass ihr Beide verdammt stolz auf mich seid.
Könnt ihr auch sein.
Euer Männi