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Gedenkseite für Anneliese Rothenberger
Die Kammersängerin Anneliese Rothenberger ist tot. Sie gilt als eine der erfolgreichsten deutschen Sängerinnen der Nachkriegszeit. Die Sopranistin sei am Abend des 24. Mai 2010 im Kantonsspital Münsterlingen in ihrer Wahlheimat Schweiz im Alter von 83 Jahren nach kurzer Krankheit gestorben. Dies teilte die Grafenfamilie Bernadotte, die eng mit der Künstlerin befreundet war, am 25. Mai 2010 in Konstanz mit. Vor allem als Mozart- und Richard-Strauss-Interpretin ist die aus Mannheim stammende Sopranistin international berühmt geworden. Einem Millionenpublikum wurde sie mit ihren Musiksendungen im Fernsehen seit den 70er-Jahren bekannt.
In den letzten Jahren, die Rothenberger zurückgezogen in ihrem Haus in der Gemeinde Salenstein verbrachte, widmete sie sich der Förderung junger Talente. Seit 1999 hatte sie alle zwei Jahre einen Gesangswettbewerb auf der Blumeninsel Mainau veranstaltet. Verehrer beschrieben die zartgliedrige, blonde Sängerin als "Lady von damenhafter Schönheit, gewitzt, intelligent, geschäftstüchtig und begabt". Ihre Begabung zeigte sich schon früh. Nach ihrem Debüt am Stadttheater Koblenz wird sie 1948 Ensemblemitglied der Hamburger Staatsoper, bis sie 1956 nach Düsseldorf wechselt und ein Jahr später nach Wien. 1952 war Rothenberger erstmals bei den Edinburgh-Festspielen zu Gast und legte damit den Grundstein für ihre internationale Karriere. Bald darauf folgte eine Einladung zu den Salzburger Festspielen. 1960 dann ihr umjubeltes Debüt in New York als "Zdenka" in der Strauss-Oper "Arabella". Ab 1970 gelang ihr eine zweite Karriere im Fernsehen.
Der älteren Generation ist sie mit Sendungen wie "Anneliese Rothenberger gibt sich die Ehre" oder "Traumland Operette", meist in pastellfarbenen Rüschenkleidern und mit Perlenkette, in Erinnerung geblieben. Einige Kritiker rügten ihren Wechsel zur TV-Unterhaltung mit Millionenpublikum. "Ach, das waren ein paar Blaustrümpfe, die mir das übel nahmen, aber das war kleinkariert gedacht", entgegnete sie ihnen 2003 in einem Interview.
1983 beendet sie ihre Opern-Karriere. Rothenberger ist mit vielen Preisen über Bambis bis zum Echo Klassik ausgezeichnet worden. Ihr Hobby war die Malerei. Ihre Blumenbilder zeigte sie vor allem auf Ausstellungen in der näheren Umgebung, beispielsweise auf der Mainau.