Anna Elisabeth
Kramp

Ruhe sanft.

Bald 30 Jahre sind ins Land gegangen, seitdem Du uns/mich verlassen musstest. Eine lange Zeit für einen Menschen aber ein Wimpernschlag in der Ewigkeit der Zeit.
Unser gemeinsamer Weg, der ein so jähes und schmerzliches Ende finden musste, war gezeichnet von übergroßen, unerfüllbaren Ansprüchen, Trauer, Unverständnis und Angst aber dennoch auch von Liebe.
Es hat mich viel Kraft und Zeit gekostet, all das zu verarbeiten, was ich in dieser gemeinsamen Zeit mit Dir erlebt habe. Am Ende musste, nein, durfte ich erkennen, dass es nicht nur schwarz oder weiß gibt und dass Du in Deiner Welt gefangen warst, unfähig dich von alten Schmerzen und überkommenen Wertvorstellungen zu lösen.
Schade, dass wir keine Zeit hatten, uns offen auszutauschen. Ich hätte mich auch sehr gerne persönlich von Dir verabschiedet, aber auch das blieb uns am Ende versagt.
Ich weiß heute, dass Du viele Dinge nicht so gemeint hast, wie Du sie letztlich vorgebracht hast und möchte versuchen Dir zu vergeben, wenngleich ich vieles nicht vergessen kann.
In Deinen alten Fotos durfte ich Dein Lächeln, Deine Hoffnung und Deine Träume entdecken. Danke dafür! Es hat Dich mir ein ganzes Stück näher gebracht und letztlich bist Du auch ein Teil von mir und ich bin ein Teil von Dir, untrennbar miteinander verbunden.
Ich möchte mit dieser Gedenkseite meiner Trauer über die verlorene Zeit und den sicherlich auch gemeinsam empfundenen Schmerz Raum geben und Dir die Hand reichen.
Ich habe Dich als meine Mutter geliebt. Du hattest viele, für mich negative Seiten, aber es gab auch Liebevolles, Schönes und Gutes das uns verband. Ich hoffe Du hast in der Ewigkeit Deinen Frieden gefunden.

In Liebe Dein Sohn

Michael

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