Anneliese Knoop-Graf

Anneliese
Knoop-Graf

30.01.1921
Euskirchen
-
27.08.2009
Bühl in Baden

stimmungsbild

Anneliese Knoop-Graf

Anneliese Knoop-Graf war eine der letzten Zeitzeuginnen des deutschen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus, unsere Welt für immer verlassen. Sie war 88 Jahre alt und lebte in Bühl in Baden. Ihre Familie bestätigte ihren Tod und sie hat sich bis zum Schluss sehr für die Weiße Rose Stiftung e.V. eingesetzt.

Ihr Bruder, Willi Graf, war ein Mitglied der studentischen Widerstandsgruppe Weiße Rose. Am 18. Februar 1943 und kurz nach der Verhaftung der Geschwister Scholl, ist Anneliese Knoop-Graf von der Gestapo gefangen genommen worden. Als ihr Bruder schließlich getötet wird, verspricht Anneliese Knoop-Graf, sein Gelübde „das zu Ende zu bringen, was begonnen wurde“ zu erfüllen. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Bernhard Knoop ließ sie ein Landschulheim „Marienau“ in Niedersachsen neu errichten, in dem sie als Pädagogin arbeitete. Seit diesem Tage wurde dieses Heim zu einem der wichtigsten Internate Deutschlands. Ab 1987 arbeitete sie auch als stellvertretende Vorsitzende der Weise Rose Stiftung e. V. in München.

In den Folgejahren setzte Anneliese Knoop-Graf ihre Publikations- und Vortragstätigkeiten jedoch verstärkt dafür ein, um über die Geschichte des Widerstands gegen den Nationalsozialismus die Welt zu informieren und das Gelübde ihres Bruders umzusetzen. Zum 80. Geburtstag 2001 wurde eine Festschrift zu Ehren Frau Knoop-Grafs publiziert, in der sich Persönlichkeiten wie Inge und Walter Jens, Rudolf von Thadden, Hildegard Hamm-Brücher, Jürgen Reulecke, Peter Steinbach und Johannes Tuchel äußerten. Im Jahre 1996 erhielt Anneliese Knoop-Graf vom Ministerpräsidenten Erwin Teufel die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg ausgehändigt.