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Von Max Sealtiel 12.03.2023 um 08:50 Uhr | melden
Wünsche dir einen schönen Sonntag.....und schicke eine Umarmung dir und euch allen
Der Regenbogen geht ins Licht
Düstre Wolken, dunkle Ecken
kennt der Regenbogen nicht.
Kein Gewitter tut ihn schrecken,
der Regenbogen geht ins Licht.
Heiße Sonne, nasser Regen
störn den Regenbogen nicht.
Er ist immer nur ein Segen,
der Regenbogen geht ins Licht.
Große Stürme, rauhe Winde
wehn vom Himmelszelt ihn nicht.
Er bleibt stehen ganz gelinde,
der Regenbogen geht ins Licht.
Und die Leut tun ihn bestaunen,
schlägt sein Rad und dreht sich nicht.
Haben alle gute Launen,
der Regenbogen geht ins Licht.
Manchmal spieln drauf kleine Wesen,
doch die sehn wir leider nicht.
Lachen gern bei ihren Späßen,
der Regenbogen geht ins Licht.
Er geht dahin, wo all jene,
sind, auf die wir hier Verzicht.
Nach denen wir uns so sehne,
der Regenbogen geht ins Licht.
Eines Tages trägt er uns fort,
wo die andern sind in Sicht
an einen wunderschönen Ort,
er nimmt uns mit, mit in das Licht!
Dagmar Geyer
Das Grab.
Steh hier still, hier wächst der Baum
Schon mit Blättern grün und voll,
Der des letzten Schlummers Traum
Freundlich dir umschatten soll.
Schau ihn an, er ist so grün,
Nickt so lustig in die Welt,
Rote Rosen ihn umblühn,
Von der Maienluft geschwellt.
Welch ein Schimmer! welch ein Duft!
Horche, wie der Morgen klingt,
Wie der Kuckuck unten ruft!
Wie die Lerche oben singt!
Und dies Leben rosenrot,
Diese Wonne liederreich
Wäre graulich, und der Tod
Hätte hier sein düstres Reich?
Nein, ihr Rosen, nein, du Baum,
Der mich einst umsäuseln wird,
Nein, du Vöglein, das den Traum
Dieses Schlafes einst umschwirrt,
Nein, ihr Maienlüftchen süß,
Die ihr mit den Blumen kost,
Hier blüht wieder Paradies,
Das nicht Sturm noch Flut umtost.
Wachse denn, du grüner Baum,
Wachset, Rosen, zum Gebüsch,
Mit dem vollen Frühlingstraum
Duftet um mein Bette frisch;
Liebe, hüte dieses Grab,
Hoffnung, winde drum dein Grün,
Und so laßt mich bald hinab
In die selge Stille fliehn.
Ernst Moritz Arndt
Über alle Gräber wächst...
Über alle Gräber wächst zuletzt das Gras,
Alle Wunden heilt die Zeit, ein Trost ist das,
Wohl der schlechteste, den man dir kann erteilen;
Armes Herz, du willst nicht, dass die Wunden heilen.
Etwas hast du noch, solang es schmerzlich brennt;
Das Verschmerzte nur ist tot und abgetrennt.
Friedrich Rückert