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Der Xandi ist nicht mehr!
Es war ein Schock. Unsere kleine Welt schien den Atem anzuhalten, als wir die Nachricht bekamen. Alexander ist tot.
Tot? Das gibt es nicht! Menschen wie Alexander sterben nicht, zumindest glaubte man das. Innerhalb von wenigen Momenten schwappte diese unglaubliche Neuigkeit über nah und fern. Es war wahr und es immer noch unvorstellbar.
Alexander wurde am 11. Mai 1958, das war ein Sonntag, ein Muttertag, nachts geboren. Es wurde ein wunderschöner, sonniger Tag. Ein Tag, wie es auch später seine Lieblingstage waren – sonnig.
Seine Lieblingsspielsachen waren ein Bagger und ein Panzer, beides aus Metall. Es scheint jetzt, als wäre es damals schon lebenswegweisend gewesen. Machte er doch später in seinem Leben alle möglichen LKW Führerscheine, den Baggerschein, das Kapitänspatent und wurde Vizeleutnant beim Bundesheer. Gab es doch nichts in der Kaserne, was vier Räder hatte, wofür er keine Lenkberechtigung besaß.
Mit der Schule war er nicht besonders glücklich, obwohl er sich unendlich leicht getan hat. Er hat sich aber sein Leben lang weitergebildet. Wenn ihn etwas interessiert hat, ob als Kind oder Erwachsener, dann hat er dazu sich spezifisches Wissen exzessiv angeeignet. Er war gelernter Elektriker, aber das war ihm zu wenig. Autodidakt hat er sich als Spengler ausgebildet. In stundenlangen Übungen hat er sich serbokroatisch und italienisch mit Büchern und Kursen gelehrt. Das Lesen historischer Romane war eine seiner Freuden, sich zu entspannen.
In seiner Jugend fuhr er leidenschaftlich Moped, spielte unglaublich gerne Fußball und entdeckte dann beim Bundesheer den Sport seines Lebens. Seine Winterliebe galt dem Langlaufen. Im Sommer waren es unzählige Bahnen, die er schwamm und einige Jahre lang zusätzlich noch das Laufen und das Rad fahren. An manchen Tagen tat er alles hintereinander und meinte dann: Wenn du so viel sportelst, dann darfst nachts schon mal zum Kühlschrank gehen und eine ganze Braunschweiger essen.
Essen und Trinken war ihm wichtig. Er sammelte gute Kochbücher und bekochte und begrillte seine Familie mit herausragenden Köstlichkeiten. Dabei wagte er sich auch über außergewöhnliche Rezepte aus der Karibik und anderen fernen Ländern heran. Er liebte es seinen Speisen neue Namen zugeben, vor allem bekamen die verschiedensten Frühstücksvarianten für seine Kinder Namen, die dann die ganze Familie übernahm. Er konnte ein ganzes Schwein aufarbeiten, liebte es im Winter Speck zu machen und den dann mit Genuss zu verspeisen.
Alexander heirate. Und das Paar hatte er zwei wunderbare Kinder, die ihm die Welt bedeuteten. Die Familie war ihm heilig.
Die schönste Rolle seines Lebens, neben der Vater zu sein, kam in sein Leben, als er endlich Opa wurde. Er hatte jahrelang schon im Voraus geschwärmt, dass er irgendwann Enkel haben würde, die er lieben und verwöhnen könnte. Seine zwei Enkel füllten sein Herz mit unendlicher Liebe. Stundenlang erzählte er mit Tränen der Rührung davon, wie er ein schnelles Schwert aus Edelholz für seine Enkelin schnitzte, damit sie auch Ritter spielen konnte oder davon, was er und sie alles miteinander besprochen hätten.
Von Kindesbeinen an war er dem Fischen angetan. Ging er zuerst noch mit Vater oder Großvater mit, so entwickelte er verschiedenste Techniken, um Hecht, Barsch und Reinanke am Zellersee nachzustellen. Lebensverändernd war ein Bericht in der Fisch und Fang Zeitschrift. Dort sah er einen Wels. Jahrelang legte er es darauf an, einen solchen Fisch aus dem Zellersee zu holen. Das Unterfangen gelang fast mit dem Waller beim Zeller Schwimmbad, der Vater und Sohn mit dem Boot raus auf den See zog und dann, zum Ärgernis der beiden Männer, sein Heil in der Flucht fand.Einige Jahre später wurde er auf ein Fischercamp am Po, Andis Wallerknaller, aufmerksam gemacht. Dort fand er seine zweite Heimat. Dort war es auch, wo er dann mit seinem Sohn endlich den ersten dicken Brummer aus dem Wasser zog. Mehr als 60 Mal fuhr er die schwierige Strecke über die Dolomiten nach Corbola, richtete sich dort regelrecht ein, half beim Wiederaufbau nach dem Hochwasser mit und genoss jede Minute am und im Wasser. Corbola wurde sein Refugium. Dort ruht seine Asche. Durch die Hände seiner Mutter rieselte gemäß seinem letzten Willen seine Asche dort in den Po, den kleinen Po bei Santa Maria in Punta, wo er seine besten Fischgründe hatte.
Aber nicht nur die Fischerei war eine Leidenschaft, die seit der Jugend ihn beschäftigte. Alexander oder Xandi, wie ihn viele kannten, war ein Künstler. Er schnitzte Masken, in erster Linie Krampusmasken mit einer solchen Virtuosität, die ihres gleichen lange suchen wird. Er bildete sich weiter, arbeitete stundenlang an Techniken und Varianten, besuchte Kurse, schloss sich mit akademischen Bildhauern kurz, um aus einem Hobby wahre Kunst zu machen. Und diese Leidenschaft hat er unzähligen jungen Menschen weitergegeben, in dem er mit Kindern und jungen Menschen schnitzte, ihnen das gute Gefühl des großes Erfolges Schönes geschafft zu haben, ermöglichen konnte.
Alexander gehörte zum Ortsbild, hat ein junger Mann kürzlich gesagt, er könne nicht glauben, dass irgendjemand noch nie mit ihm zu tun gehabt hätte.
Das stimmt, denn wenn er nicht fischte oder schnitzte so fand man ihn meist gerne bei seiner weiteren Leidenschaft der Arbeit. An Fleiß war Alexander kaum zu überbieten. Sandi war durch sein Arbeiten, durch das Bundesheer und seine unglaublich herzliche Art und seine Hilfsbereitschaft weit über die Dächer von Saalfelden bekannt.
Wenn er ausnahmsweise seine Hände in den Schoß legte, dann nur um sich maßlos beim Fußballzuschauen aufzuregen oder Valentino Rossi beim Moto GP anzufeuern. Er versäumte nicht gern ein Rennen im Fernsehen, sah sich manches sogar live an und hängte sogar die Fanflagge vorm Rennen auf. Selbst in Corbola legte er die Angel nieder, um "the doctor" anzufeuern.
Alexander ist nicht mehr.
Leise bist du gegangen,
ganz plötzlich ohne Ade zu sagen.
Wir sehen uns in der Ewigkeit.
Schlaf gut, bis wir uns wiedersehen.