Albert Keller

Albert
Keller

30.03.1932
Nieder-Roden
-
05.07.2010
München

stimmungsbild

Gedenkseite für Albert Keller

Der Theologe und Philosoph P. Albert Keller SJ starb in der Nacht vom 5. Juli 2010 nach langer und schwerer Krankheit in München.

Albert Keller studierte nach seinem Abitur in Offenbach am Main, trat 1952 dem Jesuitenorden bei und studierte zunächst von 1955 bis 1958 Philosophie an der Philosophischen Hochschule Berchmanskolleg in Pullach, anschließend von 1958 bis 1962 Philosophie, Psychologie und Fundamentaltheologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1963 wurde er bei Helmut Kuhn mit der Arbeit "Sein oder Existenz? Das Sein bei Thomas von Aquin in der Deutung der heutigen Scholastik" an der philosophischen Fakultät der LMU promoviert. Anschließend studierte er von 1962 bis 1966 Katholische Theologie an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. 1965 empfing er die Priesterweihe.

Seit 1967 war Keller Dozent an der Hochschule für Philosophie der Jesuiten in München. 1969 erhielt er einen Ruf als Ordinarius für Erkenntnistheorie und Sprachphilosophie an die Philosophische Hochschule der Jesuiten in München. 1970 bis 1976 war er Rektor der Hochschule, 1976 bis 1980 zudem Leiter des Instituts für Kommunikationsforschung und Medienarbeit. 1984/1985 war er Gastprofessor an der Georgetown University in Washington (D.C.), USA. Neben seiner Tätigkeit in verschiedenen Gremien war er seit 1997 Mitglied des Hochschulrates der Hochschule Landshut. 2000 wurde er emeritiert.

Keller war von 1971 bis 2008 Mitglied des Wissenschaftlichen Rates der Katholischen Akademie in Bayern. Er war Mitglied des Vorstandes der Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands und des Rotary-Clubs München-Nymphenburg. Er war Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindung K.D.St.V. Vandalia (Prag) zu München im CV. Keller gehörte der Kompanie Tegernsee des Bundes der Bayerischen Gebirgsschützen an.

2003 wurde Keller mit der Franz-von-Sales-Tafel der Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands ausgezeichnet. Er galt, so die Laudatio der Preisverleihung, als ein besonders "aufmüpfiger" und "moderner" Theologe, der die Freiheit des Geistes, des Wortes und der Sprache liebte und sich zu diesem Zweck auch gerne der modernen Medien bediente. Er war bekannt für seine oft sehr provokanten Predigten in St. Michael in München und seine Auftritte im Fernsehprogramm BR-alpha.