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Gedenkseite für Alan Badel
Alan Badel war ein renommierter englischer Schauspieler. Den Klang seiner resonanzstarken, samtigen Stimme nannte man “The Sound of Tears”.
Der Sohn eines Franzosen und einer Engländerin besuchte die Burnage High School in Manchester und studierte von 1939 bis 1941 an der Royal Academy of Dramatic Art in London, wo er sein Studium mit der prestigeträchtigen Bancroft Gold Medaille abschloss.
Seinen ersten Bühnenauftritt hatte er 1940 als George in “The Black Eye” am Repertory Theatre in Oxford.
1942 heiratete Alan Badel seine Kollegin Yvonne Owen und wurde im folgenden Jahr Vater einer Tochter. Sarah Badel setzt die schauspielerische Tradition der Familie sehr erfolgreich fort.
Der Zweite Weltkrieg unterbrach seine Bühnenkarriere.
Alan Badel schloss sich als Fallschirmjäger der französischen Résistance an und kämpfte in der Normandie sowie in den Ardennen. Sein Militärdienst führte ihn auch nach Palästina, wo er 1947 demobilisiert wurde.
Nach Kriegsende setzte Alan Badel seine Theatertätigkeit unter anderem am Londoner Old Vic und am Memorial Theatre in Stratford-on-Avon höchst erfolgreich fort.
Er spielte zahlreiche Rollen in Stücken von William Shakespeare wie den Romeo in “Romeo und Julia”, die Titelrollen in “Hamlet”, “Richard III.” und “Othello”, den Luftgeist Ariel in “Der Sturm”, den Claudio in “Maß für Maß” und Don Juan in “Viel Lärm um nichts”.
Als besonderes Ereignis wurde 1970/71 seine Interpretation des Schauspielers Edmund Kean in Jean Paul Sartes gleichnamigem Stück gefeiert.
Zeitlebens galt seine Zuneigung vorrangig dem Theater, obwohl er auch zahlreiche Auftritte bei Film und Fernsehen absolvierte. Alan Badel selbst soll dazu erklärt haben, Theater aus Liebe zu spielen, Fernsehrollen habe er hingegen nur wegen der Popularität akzeptiert und Filmengagements wegen finanzieller Erwägungen.
Seine beiden ersten Hauptrollen beim Film waren Johannes der Täufer in “Salomè” (1953) und der Komponist Richard Wagner in “Frauen um Richard Wagner” (“The Magic Ring”) (1955). Alan Badel war von beiden Filmen nicht besonders angetan.
Künstlerisch anspruchsvollere Aufgaben waren der zwielichtige Unternehmer und Mitinhaber eines Rugbyclubs Gerald Weaver in “Lockender Lorbeer” (“This Sporting Life”) (1963) sowie der skrupellose Impressario Karl Denny in “Schule des süßen Lebens” (“Bitter Harvest”) (1963)
Populärer waren jedoch seine Rollen als der mit paranormalen Ereignissen konfrontierte Genetiker Dr. David Neville in dem Horrorfilm “Die Kinder der Verdammten” (“Children of the Damned”) (1964), der nahezu ständig eine Sonnenbrille tragende, verbrecherische arabische Reeder Nejim Beshraavir in Stanley Donens Kriminalkomödie “Arabeske” (1966) sowie der französische Innenminister in Fred Zinnemanns Thriller “Der Schakal” (“The Day of the Jackal”) (1973)
Eine überaus faszinierende Darstellung liefert Alan Badel in dem Episodenfilm “Mord ohne Mörder” (“Three Cases of Murder”) (1955) als eleganter, mysteriöser Mr. X, ein Maler, der über seinen Tod hinaus sein von ihm als unvollendet erachtetes Gemälde auf Kosten von Menschenleben weiter “vervollkommnet”.
Alle diese unterschiedlichen Charaktere verbindet in der Interpretation von Alan Badel eine immense Selbstsicherheit, eine lässige Coolness, Eloquenz und Esprit sowie ein überaus distinguiertes Auftreten.
Das Fernsehen bescherte Alan Badel als Fitzwilliam Darcy in der Jane-Austen-Adaption “Stolz und Vorurteil” (“Pride and Prejudice”) (1958) sowie als Edmond Dantes in der Alexandre-Dumas-Verfilmung “Der Graf von Monte Christo” (“The Count of Monte Christo) (1964) große Popularität.
Alan Badel spielte in zahlreichen TV-Adaptionen bedeutender Theaterstücke Hauptrollen etwa als Richard in Harold Pinters “The Lover” (1963) als Svengali in “Trilby” (1976) und als Sir Robert Morton in Terrence Rattigans “The Winslow Boy” (1976)
Darüber hinaus verkörperte Alan Badel in der Stan-Barstow-Adaption “A Raging Calm” (1974) die Rolle des Tom Simpkins, den langjährigen Labour Party-Funktionär und Arbeitsminister David Last in der Fernsehserie “Bill Brand” (1976) sowie den Grafen Fosco in der Wilkie-Collins-Verfilmung “The Woman in White” (1982)
Am 19.03.1982 erlag Alan Badel in seinem Haus in Chichester in West Sussex einem Herzinfarkt.