Ademola Okulaja

Ademola
Okulaja

10.07.1975
Lagos
-
17.05.2022
Berlin

stimmungsbild

Gedenkseite für Ademola Okulaja

Ein großartiger Spieler - Ademola Oukulaja


Wir gedenken Ademola - The Warrior - Okulaja, einem Helden des deutschen Basketballs. Der Tod des Basketballers wird eine große Lücke hinterlassen.

Ademola Okulaja, der in Lagos, Nigeria am 10. Juli 1975 geboren wurde, war ein deutscher Profi-Basketballspieler, der bei zahlreichen europäischen Spitzenklubs unter Vertrag stand. Der 2,06 Meter große und 107 kg Okulaja wird vielen Fans des deutschen Basketballs als einer der besten Small Forward und Power Forward für immer in Erinnerung bleiben! Er wurde 47 Jahre alt. 
Anfänge

Der gebürtige Nigerianer kam mit seiner Familie im Alter von drei Jahren nach Berlin.
Im Alter von vierzehn Jahren begann er in Charlottenburg Basketball zu spielen der Sport den das ganze Leben des Sportlers prägen sollte. Ein Jahr später wechselte er zum TuS Lichterfelde, der seit Jahrzehnten gut mit dem Proficlub Alba Berlin verbunden ist.

In der Saison 1994/95 gab er sein Debüt für Alba und konnte in diesem Jahr gleich den Korac-Cup gewinnen, der zudem der erste europäische Titel für einen deutschen Verein war.


College Basketball
 
Anschließend spielte er College-Basketball in Nordamerika und schloss sich dem Team der University of North Carolina, den beliebten Tar Heels, an.
Zweimal konnte er mit dem Team die Meisterschaft der Atlantic Coast Conference gewinnen und somit das Final Four Turnier für College Basketball gewinnen.
In der letzten Saison des legendären Trainers Dean Smith unterlagen sie dem späteren Meister der University of Arizona.
In der Saison 1997/98 scheiterte das Team im Halbfinale an der Mannschaft der University of Utah. Das Team um Okulaja ist noch heute als „Six Starters“ bekannt und gilt als eines der besten College Teams der 90er Jahre. Geleitet wurde das Team von Bill Guthridge. Weitere Spieler waren Antawn Jamison, Vince Carter, Ed Cota, Shammond Williams und Makhtar NDiaye.
In seiner letzten Saison wurde Okulaja als einer der fünf besten Spieler seiner Conference ausgezeichnet.
 
Nach Beendigung seiner College-Karriere fand er keinen Platz in der NBA und kehrte zu seinem ehemaligen Verein Alba Berlin zurück, mit dem er 1999/2000 die deutsche Liga gewann. Hiernach versuchte er erneut, seinen amerikanischen Traum zu verwirklichen, und unterzeichnete einen Vertrag mit den Philadelphia 76ers, schaffte jedoch nicht den Sprung in das endgültige Team und wurde im November ohne sein Einsatz aus dem Kader gestrichen.

 
Zeit in Spanien - ACB
 
Hierauf spielte er in der spanischen Profiliga ACB. Im Jahr 2000 unterschrieb er zu Beginn der Saison im Dezember bei CB Girona, wo er sich sofort in der Liga etablierte konnte. Okulaja wurde einmal als Spieler der Woche und im April als Spieler des Monats ausgezeichnet.
In den 23 Spielen seiner ersten Saison erzielte er durchschnittlich 20 Punkte pro Spiel, 8,3 Rebounds und eine gute Trefferquote von 40 % bei Dreipunktwürfen.
Das von Trifón Poch trainierte Team belegte den 9. Platz und stand kurz vor der Qualifikation für die Playoffs, wobei Ademola und Larry Stewart die herausragenden Spieler waren. Auf individueller Ebene wurde er am Ende der Saison von der Zeitschrift Gigantes del Basket zum besten Spieler der Liga gewählt.
Sein guten Leistungen führte dazu, dass der FC Barcelona aktiv wurde, den Flügelspieler später in der Saison 2001/02 verpflichtete wurde und somit unter dem bekannten Trainer Aíto García Reneses spielen konnte.
Okulaja übernahm in seiner ersten Saison für den FCB die Position von Pau Gasol, der im gleichen Jahr in die NBA wechselte.
Der erste Titel der Saison wurde verpasst, als man das Finale der Copa del Rey gegen Gastgeber Baskonia verlor.
In Europa schied der Club im Final Four der Euroleague gegen Benetton Treviso aus. Die Liga beendete er die reguläre Saison gemeinsam mit Unicaja Malaga auf dem ersten Platz und die größten Erfolgen in Spanien feiern.
Auf individueller Ebene war er mit durchschnittlich 15,7 Punkten, 6,7 Rebounds und 49 % aus dem Drei-Punkte-Bereich der beste Spieler des Teams und wurde erneut zum Spieler der Woche gewählt.
In der darauffolgenden Saison unter dem neuen Trainers Svetislav Pésic und im Konkurrenzkampf mit Spielern wie Dejan Bodiroga und Gregor Fucka lief es weniger gut für Okulaja. Er kam auf wenige Einsatzminuten und wechselte am Ende der Saison nach Malaga.
 
Bei Unicaja Malaga spielte er unter Bozidar Maljkovic. Im Team konnte er gleich einewichtige Rolle als Führungsspieler übernehmen.
Im Halbfinale der Copa del Rey schied er gegen seinen Ex-Verein, den FC Barcelona, aus, der mit 78:77 knapp gewann. In Europa erreichte das Team die Top 16, konnte dort aber nur einen Sieg einfahren und belegte den letzten Platz in einer Gruppe mit CSKA Moskau, Efes Pilsen und Cibona Zagreb. Die Liga wurde auf dem dritten Platz beendet. Seine Stats waren jedoch mit 9,6 Punkten und 6,1 Rebounds nicht so gut. Dies lag vor allen an der hohen Rotation im Team begründet. In den Playoffs kam er auf durchschnittlich 5,5 Punkte und 5 Rebounds.
Nach seinem vereinbarten Weggang aus Málaga versuchte er erneut in der NBA zu spielen und unterschrieb bei Utah Jazz. Hier konnte er an der Preseason teilnehmen, wurde jedoch auch hier vor Beginn der offiziellen Saison aus dem Kader gestrichen.
Hierauf kehrte er nach Spanien zurück und unterschrieb bei Casademont Girona.
Zusammen mit Andy Toolson und Jordi Trias war er mit durchschnittlich 14,5 Punkten und 6,2 Rebounds einmal mehr ein herausragender Teil des Teams. Nach der Saison mit Girona unterschrieb er bei Benetton Treviso, um die Playoffs zu spielen. Er absolvierte insgesamt 8 Spiele mit den Italienern und verlor im Halbfinale gegen Armani Jeans Milan.
Nach dem kleinen Abenteuer nach Italien am Ende der letzten Saison ergab sich eine neue ACB-Herausforderung, als er für die Saison 2004/05 bei Valencia Basket unterschrieb. Das von Pablo Laso trainierte Team erfüllte in der ersten Runde die Mindestziele und erreichte mit dem 6. Platz den Einzug in die Copa del Rey, wo man im Viertelfinale den FC Barcelona schlug und im Halbfinale gegen Unicaja Málaga verlor. Die zweite Saisonhälfte verlief schwieriger und nach einer Serie von fünf Niederlagen war die Qualifikation für die Playoffs in Gefahr. Um dies zu verhindern wurde ein Trainerwechsel vorgenommen und Chechu Mulero übernahm das Team. Die Erwartungen konnten nicht erfüllt werden und die Mannschaft konnte sich zum ersten Mal in den letzten sieben Spielzeiten nicht für die Postseason qualifizieren.
Der Trainerwechsel erfolgte kurz vor dem Halbfinale des ULEB-Pokals, in dem man sich Lietuvos Rytas geschlagen geben musste. In persönlicher Hinsicht war es ein sehr schwieriges Jahr, da er aufgrund einer Knieverletzung mehr Zeit an der Seitenlinie als auf dem Platz verbringen musste. Aufgrund der Verletzung konnte er auch nicht mit der Nationalmannschaft an der Eurobasket teilnehmen. Er beendete das Jahr mit nur 15 Spielen, in denen er 11,3 Punkte und 5,5 Rebounds beisteuerte.
Im folgenden Jahr, trainierte er bei Rhein Energie Köln, konnte allerdings nur ein Ligaspiel bestreiten. Hierauf heuerte er beim BC Jimki Russian an, wo er insgesamt zwei Jahre spielte. Im April kehrte er in die ACB zurück, um die letzten 5 Spiele bei Lucentum Alicante gegen den Abstieg spielte. Trainer bei Alicante war sein erster spanischer Coach Trifón Poch. Seine 8,2 Punkte und 4,4 Rebounds konnten den Abstieg des Teams jedoch nicht verhindern.


Letzte Jahre als Profi

Nach Beendigung seiner ACB-Karriere kehrte er nach Deutschland zurück, um für die Brose Baskets zu spielen, bei denen er einen Zweijahresvertrag unterzeichnete und mit denen er in die Euroleague zurückkehrte. In seinen letzen Profijahren verhinderten seine anhaltenden Rückenproblemen einen Ausbau seiner Spielminuten. Auch wurden Knieprobleme zum langjährigen Wegbegleiter.  Seine letzte Station als Spieler nahm er bei Brose Bamberg wahr. 
Eine diagnostizierte Krebserkrankung verhinderte weitere sportliche Erfolge. Dies zwang ihn die Basketballschuhe endgültig an den Nagel zu hängen. Am 12. juli 2021 gab er seinen Karriereende bekannt. Hierauf übernahm er abseits vom Spielfeld mehrere Positionen als Trainer und Assistents-Coach.


Nationalmannschaft und der deutsche Basketball Bund 

Ademola Okulaja gab seinen Einstand für die deutsche Nationalmannschaft 1995 - nach seinem ersten Jahr im Trikot von Alba Berlin und vor seinem Wechsel in die NCAA - bei der Eurobasket in Griechenland. Er nahm unter anderem insgesamt fünfmal an Europameisterschaften teil (1995, 1999, 2001, 2003 und 2007) und war eins der prägendsten Gesichter dieser Zeit.
Bei der Basketball-Weltmeisterschaft 2002 konnte er als Teil des deutschen Nationalteams den dritten Platz belegte. Dies war sein größter Erfolg in der Nationalmannschft. Ebenfalls nahm er 2006 an der Basketball-Weltmeisterschaft 2006 teil.

Aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme konnte er nicht am olympischen Basketballturnier 2008 teilnehmen. Sein letztes Länderspiel bestritt er im Jahr 2007.

Seinen Spitznamen brachte ihn seine kämpferische Spielweise ein. 


Ademolas Tod  ist ein großer Verlust und löst nicht nur bei Basketballfreunden große Bestürzung aus. Seine Mannschaftkollegen beschrieben ihn stets als tollen Basketballfreund.Wir gedenken einem einzigartigem Ausnahmespieler und wünschen seiner gesamten Angehörigen viel Kraft. Unsere Gedanken sindbei seiner Familie. Ruhe in Frieden, Warrior.