Kurt Cobain

Kurt
Cobain

20.02.1967
Aberdeen
-
05.04.1994
Seattle

stimmungsbild

Gedenkseite für Kurt Cobain

Kurt Cobain wurde im Winter am 20. Februar 1967 in Aberdeen geboren und starb am 05. April 1994 mit 27 Jahren in Seattle. Er wurde im Tierkreiszeichen Fische geboren. Kurt Donald Cobain war ein US-amerikanischer Rockmusiker. Besondere Berühmtheit erlangte er als Sänger und Gitarrist der Band Nirvana, für die er zudem fast alle Lieder schrieb.

Kindheit und Jugend bis 1986

Als Sohn von Donald Leland Cobain (* 1946) und dessen Frau Wendy Elizabeth Fradenburg (* 1948) und Bruder von Kimberly Dawn Cobain (* 24. April 1970) verbrachte Kurt Cobain seine Kindheit in Aberdeen, 140 Kilometer südwestlich von Seattle. Als Cobain neun Jahre alt war, ließen sich seine Eltern scheiden. Als Kind war er hyperaktiv und nahm Medikamente, u. a. Ritalin. In einem Interview mit dem Punk-Magazin Flipside vermutete er später hinter diesen – bis in sein Erwachsenenalter auftretenden – Symptomen die Nervenkrankheit Narkolepsie. Eine ärztliche Diagnose hatte er sich dafür aber offenbar nie eingeholt.

Bald darauf zog er zu seinem Vater, da er mit dem neuen Lebensgefährten seiner Mutter nicht auskam. Als später auch sein Vater Donald eine neue Partnerin mit zwei Kindern heiratete, verschlechterte sich das Verhältnis zu Cobains Bezugsperson. Aus dem Lied Serve the Servants (1993, In Utero) geht hervor, dass Cobain seinem Vater gegenüber Hassgefühle entwickelt hatte. Das Lied ist jedoch eine Botschaft an den Vater, die Gefühle der Abneigung hätten sich verflüchtigt. Cobain selbst sagt dazu:

„Ich wollte immer einen Vater haben, doch stattdessen bekam ich einen Papi. Ich möchte dich nur wissen lassen, dass ich dich nicht mehr hasse. Da ist nichts, was ich sagen könnte, das ich nicht schon vorher dachte.“
– Textauszüge aus dem Song Serve The Servants (1993, In Utero)

Mit dem Tod erstmals konfrontiert wurde Cobain im Jugendalter, als drei seiner Großonkel Suizid begingen. Außerdem sah er bereits im Jugendalter die Leiche eines Jungen aus der Nachbarschaft, der sich an einem Baum erhängt hatte.

Zum 14. Geburtstag bekam Cobain von seinem Onkel Chuck seine erste Gitarre geschenkt. Mit 15 Jahren lernte Cobain 1982 Krist Novoselić kennen, mit dem er jedoch erst einige Zeit später gemeinsam Musik machte. In den Folgejahren freundete sich Cobain auch mit Buzz Osborne (Sänger/Gitarrist) und Dale Crover (Schlagzeuger), beide von der Band The Melvins, an. Er und Crover spielten gemeinsam auch bei Fecal Matter, Cobains erstem Musikprojekt. Auch wenn der spätere Musikstil nur noch wenig mit dem der Melvins zu tun hatte, beeinflusste ihn Love Buzz entscheidend und führte ihn an Indie- und Punkrock heran.

Nach mehreren heftigen Streitereien mit beiden Elternhäusern wechselte Cobain in dieser Zeit und den folgenden Jahren mehrmals den Wohnsitz und wohnte zwischenzeitlich bei seinen Großeltern, einem seiner Onkel, bei den Eltern seines Freundes Jesse Reed – insgesamt bei zehn verschiedenen Familien in vier Jahren.

Mit 18 Jahren brach Cobain die Schule ab und zog nach Olympia, Washington. Dort lebte er zusammen mit seiner Freundin Tracy Marander. Als Cobain keine Arbeit fand, geriet die Beziehung in eine Krise. Zu diesem Zeitpunkt schrieb er den Song About a Girl, der sich auf Tracy bezog. In der Zeile I can’t see you every night. Free spielt er darauf an, dass er öfter ausziehen und in seinem Auto übernachten musste, weil sie mit seiner Antriebslosigkeit nicht zurechtkam. Dennoch gab er ihr gegenüber niemals zu, dass der Song von ihr handelte.

1986 bis 1994

Ab 1986 trat Cobain mit Novoselić in verschiedenen Bands auf, aus denen 1987 Nirvana entstand. Mit Nirvana veröffentlichte Cobain drei Studioalben und eine B-Seiten-Zusammenstellung sowie zahlreiche Singles und EPs und war als Solokünstler an anderen Veröffentlichungen befreundeter oder nahestehender Bands und Künstler beteiligt. Am 11. April 1989 befand sich Cobain mit seiner Band auf Tour im Satyricon Club in Portland. Dort traf er Courtney Love, die Sängerin der Band Hole. Love und Cobain heirateten am 24. Februar 1992 in Waikīkī auf Hawaii. Am 18. August 1992 wurde ihre Tochter Frances Bean geboren. Ihr Vorname ist eine Anlehnung an die von Kurt verehrte Band The Vaselines, im Speziellen an die Sängerin Frances McKee. So sind auch einige Lieder der Vaselines von Nirvana gecovert worden, zum Beispiel „Jesus Doesn’t Want Me For A Sunbeam“ (Son of a Gun, Molly’s Lips).

1994

Cobain litt unter Magenproblemen. Ärzte konnten die Ursache dafür nicht genau diagnostizieren, was eine gezielte Behandlung unmöglich machte. Er selbst bezeichnete seine Krankheit daher als „Cobain’s Disease“ (auf dt. Cobainsche Krankheit).

Während der Tourneen verstärkten sich Cobains Magenprobleme. Der kurzzeitige Verzicht auf Alkohol und Zigaretten zeigte dabei keine Verbesserung. Durch die ersten Erfahrungen mit Drogen entdeckte er diese als Mittel zur Schmerzlinderung.

Ab 1990 spritzte sich Cobain immer öfter Heroin. Nach der Veröffentlichung des Albums Nevermind 1991 wurde sein Drogenmissbrauch exzessiver. Alle späteren Versuche Cobains, von der Droge wieder loszukommen, waren trotz insgesamt sechs Therapieanläufen erfolglos. Anfang März 1994 wurde die In-Utero-Tour aufgrund von Cobains Magenproblemen unterbrochen. Cobain und Ehefrau Courtney Love flogen am 2. März nach Rom. Dort wurde Cobain zwei Tage später – im Koma liegend – in ein Krankenhaus eingeliefert. Die Mediziner konstatierten einen Suizidversuch durch Einnahme von Beruhigungsmitteln. Kurze Zeit später widersprach Kurt Cobain allerdings dieser Aussage und teilte der Öffentlichkeit mit, dass dies lediglich ein Versehen gewesen sei, weil er Beruhigungsmittel genommen und danach zu viel Alkohol getrunken habe. Auf Drängen des näheren Umfeldes unterzog Cobain sich einem Drogenentzug im Exodus Recovery Center in Marina del Rey. Am 1. April floh Cobain jedoch von dort und tauchte unter. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Band bereits aufgelöst, was Dave Grohl und Krist Novoselić aber erst Jahre später bestätigten.

Vier Tage später, am 5. April, starb Cobain in seinem Haus in Seattle. Er wurde mit einer Überdosis Heroin und einem Kopfschuss aus seiner Browning Auto-5 Selbstladeflinte[2] aufgefunden. Er hinterließ einen Abschiedsbrief, der mit einem Zitat des Neil-Young-Songs My My, Hey Hey (Out Of The Blue) endete:

„It’s better to burn out than to fade away“
– Kurt Cobain im April 1994, letzte Worte in seinem Abschiedsbrief

Obwohl Wendy O’Connor, Kurt Cobains Mutter, am 3. April eine Vermisstenanzeige aufgegeben hatte, wurde sein Leichnam von einem am Haus arbeitenden Elektriker erst drei Tage nach dem Tod im Raum über seiner Garage aufgefunden.

Grabstätte

Kurt Cobain wurde am 14. April 1994 eingeäschert. Einen kleinen Teil der Überreste verstreute Courtney Love an unterschiedlichen Orten. Sie begrub beispielsweise einen Teil an einem Baum auf ihrem letzten gemeinsamen Grundstück. In einem Interview mit dem Musiksender MTV behauptete Courtney Love allerdings, der größte Teil befinde sich in einem Bankschließfach. Auch zehn Jahre nach Cobains Tod verweigerten die Behörden von Seattle ihm noch immer eine offizielle Grabstätte mit der Begründung, man wolle keinen Ansturm von Verehrern, wie am Pariser Grab des Doors-Sängers Jim Morrison.

Am 3. Juni 2008 wurde bekannt, dass Cobains Asche im Mai 2008 aus dem Hause seiner Witwe Courtney Love gestohlen wurde. Sie hatte die Asche jahrelang in einer Tasche in ihrem Kleiderschrank aufbewahrt.

Der Nachlass

Heute wird das immer noch anwachsende Vermögen des Künstlers auf weit über 100 Millionen Dollar geschätzt. Alle Rechte am Nachlass des Künstlers werden von der Witwe Courtney Love und der Tochter Frances Bean wahrgenommen. 1997 einigte sich Love mit den Bandmitgliedern Grohl und Novoselić auf eine partnerschaftliche gemeinsame Verwaltung des künstlerischen Erbes, das einen Großteil des gesamten Nirvana-Repertoires ausmacht.

Ende 2005 verkaufte Courtney Love ein Viertel der ihr vermachten Rechte für 70 Millionen Pfund Sterling (rund 88 Millionen Euro) an Martha Stewart. Auf einer vom Magazin Forbes im Jahr 2006 veröffentlichten Liste war Cobain auf Platz eins der „am besten verdienenden Toten“ gelistet.

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