Arion und Dorian Ikonomou

Arion und Dorian
Ikonomou

24.02.2010
Oberhausen
-
26.02.2010
Oberhausen

stimmungsbild

Gedenkseite für Arion und Dorian

Arion und Dorian wurden im Winter am 24. Februar 2010 in Oberhausen geboren. Arion ist still geboren. Dorian hat zwei Tage lang gekämpft und starb am 26. Februar 2010 in meinen Armen. Sie wurden im Tierkreiszeichen Fische geboren.

Schreiben Sie an dieser Stelle einige Zeilen über Arion und Dorian , platzieren Sie ein Gedicht oder drücken Sie Ihre Gefühle aus.

Unsere beiden Sternenjungs


Unsere beiden Sternenjungs, gestorben weil ein Krankenhaus das Wort Hygiene nicht kennt, geschweige den danach arbeitet. Hier ist unsere Geschichte.

Völlig überraschend wurde ich im Oktober 2009 schwanger. Noch überraschter waren wir als auf dem Ultraschall gleich zwei Herzchen schlugen. Die Freude war riesig . Die Schwangerschaft verlief vollkommen normal.
In der 18 SSW haben wir dann erfahren das unsere großen Kinder , gleich zwei Brüderchen bekommt. Wir waren so glücklich .
In der 21 SSW war alles super, ihr seit gut gewachsen, strammpelt beide seit lebhaft. Der Frauenarzt spricht von einer Bilderbuchschwangerschaft und das wir es noch sehr weit schaffen und das auch eine spontane Entbindung möglich ist.
In der 23 SSW hatte sich der Gebärmutterhals verkürzt. Euch beiden ging es aber gut . Vorsorglich und zur Schonung hat mein Frauenarzt mich ins Krankenhaus eingewiesen und ich entschied mich für das falsche. Dachte bei meinen Kollegen wäre ich gut aufgehoben, aber das Gegenteil war leider der Fall, nur ahnte ich noch nichts.
Am 17.02.2010 werde ich stationär aufgenommen und beziehe ein Einzelzimmer. So richtig ernst nimmt man die Einweisung nicht . Der Chefarzt( ich bin privat) sagt nur kurz Hallo und will mich am nächsten Tag untersuchen. Eine Hebamme gibt mir den Tipp, falls es mal mit der Verdauung nicht klappt, vor die Türe zu gehen um eine zu rauchen. Ich muss selber aufstehen und meine Mahlzeiten holen, weil der Chefarzt das so angeordnet hat, mit der Begründung , das er sonst ja noch eine Thromboseprophylaxe anordnen muss. Auf meinen Einwand das ich zur Schonung eingewiesen wurde , bekomme ich gesagt das die Diagnose ja vielleicht gar nicht stimmt. Ich bleibe im Bett und Kollegen von einer anderen Station versorgen mich mit dem nötigen und beziehen sogar mein Bett neu, weil auf der Entbindungsstation nichts passiert.
Am 18.02. gegen 18.00Uhr gibt sich der Chefarzt mal die Ehre . Ich werde zur Untersuchung gebracht
und beim Ultraschall sieht man deutlich den verkürzten Muttermund plus jetzt einen Trichter. Ich bekomme sofort Bettruhe und einen Wehentropf. Auf die Frage ob ich verlegt werden muss in ein Krankenhaus Level 1 , meint der Chefarzt das wäre nicht nötig, es wird alles gut. Von einer Cerclage ist die Rede und ein Abstrich wird gemacht.
Am 22.02. wird die Cerclage gelegt, laut Chefarzt ein Routineeingriff der ohne Komplikationen verlaufen ist . Es heißt in ein paar Tagen dürfte ich nach Hause.
Am 23.02. darf ich das erste mal aufstehen und habe leichte Blutungen. Das wäre nichts besonderes heißt es .Am selben Abend bekomme ich starke Kontraktion und die Hebamme schreibt ein CTG. Nichts auffälliges heißt es und soll eine Diazepan nehmen . Ich habe leichten Schüttelfrost und schiebe das auf die Aufregung. Ich schlafe ein. Gegen 4.00 Uhr werde ich wach, weil ich Wehen verspüre. Ein CTG wird geschrieben, nichts passiert . Ich schelle und frage nach, man wartet auf dem Chefarzt. Nichts passiert! Eine Schwester kommt und mißt den Blutdruck und Temperatur, die ist erhöht, aber nichts geschieht. Ich werde mit Diazepan ruhig gestellt. Gegen 11.00 Uhr werde ich zum US gefahren , der Chefarzt schnautzt mich an ich solle mich nicht so anstellen, ich hätte keine Wehen, ich steigere mich da nur rein. Er sagt er würde mich jetzt "abschießen" und ich bekomme wieder Diazepan. Nichts geschieht weiter . Ich bin wieder im Zimmer und dämmere vor mich hin. Mein Mann steht auf einmal vor mir und geht zu den Schwestern. Auf einmal kommt Bewegung rein, ich werde zur besseren Beobachtung in den Aufwachraum vom Kreissaal gefahren . Gegen 14.00 Uhr merkt man endlich das ich " glühe" Temperatur 40Grad. Es wird Blut abgenommen und die Entzündungswerte sind stark erhöht. Endlich gibt es Antibiotikum, viel zu spät. Ich dämmere so vor mich hin, habe alle drei Minuten Wehen die man mir nicht glaubt. Ein Abstrich wird gemacht. Gegen 17.30 will man Urin abnehmen und stellt fest das ich stark blute. Die Oberärztin sagt wenn es nach ihr gehe wäre ich längst verlegt, aber der Chef will nicht .
Ich werde zum US gefahren und dort meint der Chef es wäre alles OK. Die Cerclage säße gut und den Babys würde es gut gehen und er will noch eine Nacht abwarten. Ich merke das meine Kinder sich kaum noch bewegen und bekomme Angst, bestehe darauf sofort verlegt zu werden. Ein Kinderarzt soll mich überreden zu bleiben , aber der stottert nur was von level 1. Ich bettel förmlich verlegt zu werden und endlich wird ein Transport nach Oberhausen eingeleitet.
Dort angekommen geht alles schnell. Der Chefarzt dort stellt sofort fest das unser führender Zwilling Arion nicht mehr lebt. Eine Notsectio wird gemacht und unser kleiner Dorian lebend geboren und sofort auf die Frühchenintensiv gebracht. Er gilt nach anfänglichen Schwierigkeiten als stabil und ist beatmet.
Als ich aufwache möchte ich mein Baby sehen.Mein Mann war die ganze Zeit bei mir . Wir halten unseren Arion die ganze Nacht im Arm und trauern um ihn . Er ist so klein und so perfekt, alles stimmt an ihm.Mein Mann darf bei mir bleiben, wir weinen uns in den Schlaf.
Am nächsten Tag besuchen wir Dorian auf der Intensiv. Er liegt beatmet in seinem Bettchen, versucht zeitweise alleine zu atmen. Wir wissen das er die Intensivpflege jetzt braucht. Mein Mann darf weiter bei mir bleiben , auch über Nacht .
Am 24.02. fährt er kurz nach Hause um nach unsere Sohn zu schauen, er ist bei seiner großen Schwester in guten Händen. Mein Mann organisiert die Beerdigung für Arion.
Ich war bei Dorian und liege gerade im Bett als die Schwester reinstürzt und sagt das ich sofort zur Intensiv kommen muss. Ich weiß das es nichts Gutes bedeutet .Dort angekommen erfahre und sehe ich wie unser Kleiner reanimiert wird. Er hat angefangen aus der Lunge zu bluten. Die Ärzte kämpfen um sein kleines Leben und verlieren ihn. Er wird mir zum Sterben in dem Arm gelegt. Mein Mann kommt dazu und unser Kleiner verläßt uns, steigt in den Sternenhimmel. Wir sind so verzweifelt und weinen und trauern . Plötzlich sind wir Elternweisen und fassen es nicht .
Éinen Tag später gehen wir gemeinsam nach Hause um mit unseren anderen Kindern zu trauern. Arion und Dorian werden am 5.März beerdigt. Wir brechen beim Anblick des kleinen weißen Sarges zusammen. Wir können es immer noch nicht begreifen.
Ein paar Tage nach der Beerdigung erfahren wir durch Rechnungen, die ich als Privatpatientin
erhalte , das mein zweiter Abstrich im ersten Krankenhaus voller Keime war unter anderem MRSA. Vom Krankenhaus erfahre ich nichts, kein Anruf nichts. Mein Frauenarzt bekommt keinen Bericht über die Infektion , man versucht es zu vertuschen. Wir fangen an zu recherchieren was da genau passiert ist. Ich bin mit zwei gesunden Babys im Bauch und frei von Infektionen ins Marien-Hospital gegangen. Eine Woche später sind meine Kinder tot , gestorben duch eine Infektion , hervorgerufen durch Krankenhauskeimen, womit man mich im Krankenhaus durch unhygienisches Arbeiten infiziert hat. Der Chefarzt Dr .I. hat versucht es zu vertuschen, hat den OP Bericht gefälscht. Wenn wir nicht vom Fach gewesen wären und ich Privatpatientin , hätten wir das nicht rausbekommen. Wir nehmen uns einen Anwalt und kämpfen immer noch gegen dieses Krankenhaus. Wir geben nicht auf, sind es unseren Kindern schuldig und können hoffentlich andere Eltern vor so einem Schicksal bewahren. Vom Krankenhaus das auch mein Arbeitgebe ist/war kommt nichts. Keine Entschuldigung, keine Anteilnahme, nichts. Ich bin nicht mehr die selbe, komme über den Verlust nicht hinweg. Ich kann in meinen Beruf als Krankenschwester nicht mehr arbeiten, bin lange in Therapie und nehme Tabletten. Ich bekomme viel Halt durch meine Kinder. Meinen Mann und mich schweißt die Trauer noch mehr zusammen. Wir verlieren "Freunde" die mit unserer Trauer nicht umgehen können. Nachbarn sprechen nicht mehr mit uns, tuscheln hinter unseren Rücken. Unser Leben muss weitergehen, aber es hat sich verändert. Eine einzige falsche Entscheidung in meinem Leben, das falsche Krankenhaus zu wählen und nichts ist mehr wie vorher.

Geschenk Am 25.08.2016 von Oliver Schmid angelegt.
Geschenk Am 13.12.2015 von Oliver Schmid angelegt.
Geschenk Am 12.07.2015 von Oliver Schmid angelegt.
Geschenk Am 16.12.2014 von Oliver Schmid angelegt.
Geschenk Am 08.09.2014 von Oliver Schmid angelegt.
Geschenk Am 13.01.2014 angelegt.
Geschenk Am 17.11.2013 angelegt.
Geschenk Am 26.10.2013 von Gedenkseiten.de angelegt.
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